Eduard Eichwald

Eduard Eichwald

Karl Eduard von Eichwald (russ. Эдуард Иванович Эйхвальд Eduard Iwanowitsch Eichwald; * 4. Juli 1795 in Mitau; † 10. November 1876 in Sankt Petersburg) war ein Naturforscher.

Eichwald studierte seit 1814 in Berlin und Wien Naturwissenschaft und Medizin, wurde 1821 Privatdozent in Dorpat und 1823 Professor der Zoologie und Entbindungskunde in Kasan. Von hier aus unternahm er große Forschungsreisen an die Ufer des Kaspischen Meers und in den Kaukasus.

Als russischer Staatsrat und Professor der Zoologie und Geburtshilfe 1827 nach Vilnius versetzt, fungierte er daselbst als beständiger Sekretär der 1832 errichteten mediko-chirurgischen Akademie und erhielt 1838 das Katheder der Zoologie und Mineralogie an der mediko-chirurgischen Akademie in St. Petersburg.

Auf größern Reisen, die er 1836 durch Oberitalien, die Schweiz, 1838 durch Estland und Finnland, das Gouvernement Petersburg sowie durch die skandinavischen Reiche unternahm, verfolgte er hauptsächlich geologische Zwecke. Zum Professor der Paläontologie an dem Petersburger Berginstitut ernannt, wandte er sich dem Studium der vorweltlichen Überreste in Russland zu, was ihn 1846 zu einer Reise nach der Eifel, Tirol, Italien, Sizilien u. Algerien veranlasste. Er berichtet darüber in dem Werk Naturhistorische Bemerkungen, als Beitrag zur vergleichenden Geognosie (Stuttgart 1851). 1851 trat er in den Ruhestand und starb 10. November 1876 in St. Petersburg.

Eichwald hat sich um die geognostische, botanische und zoologische Erforschung des russischen Reichs großes Verdienst erworben. Von seinen Schriften nennen wir:

  • Reise auf dem Kaspischen Meer und in den Kaukasus, unternommen in den Jahren 1825-26 (Stuttgart 1834-37, 2 Bde.);
  • Alte Geographie des Kaspischen Meers, des Kaukasus und des südlichen Rußland (Berlin 1838);
  • Mémoire sur les richesses minérales des provinces occidentales de la Russie (Wilna 1835); *Über das silurische Schichtensystem von Estland (Petersburg 1840);
  • Die Urwelt Rußlands (Petersburg 1840-47, 4 Hefte) und in russischer Sprache:
  • Die Paläontologie Rußlands" (Bd. 1, Petersburg 1851; franz., Stuttgart 1850);
  • Analekten (Analekten (griech., "Aufgelesenes"), eine Sammlung auserlesener Stellen aus Schriftstellern, besonders Dichtern; dann auch s. v. w. Sammelschrift ) aus der Paläontologie und Zoologie Rußlands (Moskau 1872);
  • Geognostisch- paläontologische Bemerkungen über die Halbinsel Mangyshlak und die Aleutischen Inseln (Moskau 1872).
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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