Eduard von Moeller

Eduard von Moeller

Eduard von Moeller (auch Möller, die Schreibweise des Nachnamens variiert) (* 3. Juni 1814 in Minden; † 2. November 1880 in Kassel) war ein preußischer Politiker und Beamter. Er war Regierungspräsident in Köln und Kassel sowie Oberpräsident der preußischen Provinz Hessen-Nassau und des Reichslandes Elsaß-Lothringen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Moeller wurde in Minden als Sohn eines Arztes geboren. Sein Vater war vom Fürsten von Schaumburg-Lippe für erfolgreiche Kuren in den Adelsstand erhoben worden. Seine Mutter war die Tochter eines Bielefelder Textilgroßhändlers und erbte ein großes Vermögen. Nach dem Gymnasium in Minden und Bielefeld begann er 1832 mit dem Jurastudium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1832 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg.[1] Bereits im Folgejahr wurden die preußischen Studenten in Süddeutschland von der Regierung zurückgerufen. Er setzte sein Studium zuerst privat und danach an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin fort und promovierte zum Dr. iur..

Im Jahre 1835 begann er seine Laufbahn im preußischen Staatsdienst als Auskultator am Gericht in Minden, wechselte 1837 als Referendar nach Paderborn und danach zur Regierung der Rheinprovinz nach Koblenz. 1840 wurde er Landrat in Simmern. Nachdem er im preußischen Innenministerium die Gemeindeordnung für die Rheinprovinz bearbeitet hatte, wurde er 1844 zum Staatskommissar der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft berufen, später wurde seine Zuständigkeit auf alle westliche Provinzen erweitert. 1848 wurde er Regierungspräsident in Köln und vertrat zudem den Oberpräsidenten der Rheinprovinz. In dieser Zeit lernte er den späteren König und Kaiser Wilhelm I. kennen. 1849 wurde er auch Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus. 1866 setzte ihn Wilhelm I. als Verwalter des kurz zuvor als Ergebnis des Einigungskrieges annektierten Kurfürstentums Hessen ein. 1867 wurde er Oberpräsident im Regierungsbezirk Kassel und im Regierungsbezirk Wiesbaden; die beiden Regierungsbezirke wurden 1868 zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Möller setzte sich für einen Ausbau des hessischen Eisenbahnnetzes und für die Öffnung der kurfürstlichen Kunstsammlungen für die Allgemeinheit ein.

1871 wurde von Moeller erster Oberpräsident des als Folge des Deutsch-Französischen Krieges durch das neu gegründete Deutsche Reich annektierten Reichslands Elsaß-Lothringen, wo er die Verwaltung nach preußischem Vorbild reorganisierte. 1879 schied von Moeller aus dem Staatsdienst aus. Bis zu seinem Tode am 2. November 1880 lebte er in Kassel, das ihn für seine Verdienste um die Stadt zum Ehrenbürger ernannt hatte.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 112, 364

Literatur

Weblinks


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