Edward Goldenberg Robinson

Edward Goldenberg Robinson

Edward Goldenberg Robinson, eigentlich Emmanuel Goldenberg (* 12. Dezember 1893 in Bukarest/Rumänien; † 26. Januar 1973 in Los Angeles/Kalifornien), war ein amerikanischer Schauspieler. Er war häufig in Gangsterrollen zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Robinson kam 1902 mit seinen Eltern und seinen fünf Brüdern in die USA. Er wuchs in der berüchtigten Lower East Side von New York auf und hatte zunächst den Plan, Rabbi oder Rechtsanwalt zu werden. Am Ende ging er dank eines Stipendiums an die Academy of Dramatic Arts und machte eine Schauspielausbildung. Seit 1915 trat er am Broadway meist in Nebenrollen auf und schrieb 1929 sein erstes Theaterstück The Kibitzer gemeinsam mit seinem Freund Jo Swerling, der später in Hollywood erfolgreich Karriere als Drehbuchautor machen sollte. Während der Zeit hatte Robinson gelegentlich Rollen in Stummfilmen, die in den New Yorker Studios produziert wurden, übernommen. Doch erst mit dem Aufkommen des Tonfilms beschloss er, sich der Karawane von Theaterschauspielern anzuschließen, die sich nach Hollywood aufmachte.

Seine ersten Auftritte waren wenig erfolgversprechend, so wirkte er unter anderem in A Lady To Love neben Vilma Banky mit. Doch erst sein Wechsel zu Warner Brothers brachte ihm den Durchbruch. Dank seiner Rolle des Gangsterbosses in Der kleine Caesar (Little Caesar) unter der Regie von Mervyn LeRoy wurde er zu einem Star. Kurze Zeit später gab Robinson in Spätausgabe (Five Star Final) eine seiner besten Darstellungen als Zeitungsredakteur, der das Leben einer Familie ruiniert. Regie führte wieder Mervyn LeRoy. In den Folgejahren drehte Robinson immer wieder Variationen seiner ersten beiden Erfolge, so in The Hatchet Man, der ihn als chinesischen Gangsterboss zeigte, der an der Liebe zu einer Frau (Loretta Young) beinahe zerbricht. In I Loved A Woman und Silver Dollar war Robinson ebenfalls als erfolgreicher Unternehmer zu sehen, der alle Moral für den Erfolg missachtet und am Ende an der vergeblichen Liebe zu einer Frau zerbricht.

Erst gegen Mitte der Dekade erweiterte der Schauspieler sein Repertoire, so in der Komödie The Whole Town's Talking von 1935, wo er unter der Regie von John Ford sowohl einen Gangster als auch dessen harmlosen Doppelgänger spielte. Jean Arthur hatte in dem Film ihren Durchbruch als Komödiantin. Das Studio gab ihm danach bessere Rollen, so in den aufwändig produzierten Biografien über Dr. Ehrlich in Paul Ehrlich – Ein Leben für die Forschung (Dr. Ehrlich's Magic Bullet) und als Nachrichtenagent Reuter in A Dispatch from Reuter, beide aus dem Jahr 1940. Mitte der Dekade hatte Robinson einige seiner besten Rollen. In Double Idemnity (Frau ohne Gewissen) war er 1944 unter der Regie von Billy Wilder an der Seite von Barbara Stanwyck zu sehen. Mit Fritz Lang arbeitete er in The Woman in the Window (1944) und Scarlet Street (1946), beide mit Joan Bennett zu sehen und an der Seite von Orson Welles und Loretta Young war er 1946 ein Nazijäger in The Stranger. Für seine Rolle in Blutsfeindschaft (House of Strangers) von Joseph L. Mankiewicz erhielt er auf dem Filmfestival Cannes 1949 den Darstellerpreis.

Ab den 1950er Jahren trat Robinson hauptsächlich in Charakterrollen auf. Sein Privatleben war damals sehr turbulent und 1956 ließ er sich nach 29 Jahren von seiner Frau scheiden. In dem Zusammenhang war er gezwungen, seine berühmte Kunstsammlung an Stavros Niarchos zu verkaufen. Nach vielen Streitereien mit seinem einzigen Kind und etlichen Konflikten mit dem Gesetz versuchte Robinson mehrmals, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Erst der Erfolg am Broadway in dem Theaterstück Middle of the Night, das Paddy Chayefsky geschrieben hatte, brachte ihm eine neue Karriere. Zu seinen bekannteren späten Rollen gehören die Auftritte in Cincinnati Kid an der Seite von Steve McQueen sowie in Richard Fleischers Jahr 2022… die überleben wollen (Soylent Green) an der Seite von Charlton Heston. Im selben Jahr erhielt er einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk.

1979 ließ sich der Autor Raymond Sierra durch Robinson zu seinem Stück Manny inspirieren.

Auszeichnungen

In der vom renommierten American Film Institute herausgegebenen Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten wird er auf Rang 24 geführt.

Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame trägt seinen Namen bei der Adresse 6233 Hollywood Blvd.

Synchronisation

Seine deutsche Standardstimme stammt von Alfred Balthoff. Weitere Sprecher, die ihn synchronisierten, waren Fred Maire, Harald Juhnke oder Klaus W. Krause.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Little Caesar: A Biography of Edward G. Robinson, Juni 2004, Scarecrow Press, ISBN 081084950X
  • The Edward G. Robinson Encyclopedia von Robert Beck, August 2002, McFarland & Company, ISBN 0786412305
  • Cinema of Edward G. Robinson von James Robert Parish und Alvin H Marill, 19. Februar 1973, Yoseloff, ISBN 0498078752

Weblinks

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