Ehrenpforte

Ehrenpforte
Tor am Palazzo d'Accursio in Bologna, Italien
Ruine eines römischen Tores in Petra
Ländliches Gartentor
(am Wohnhaus des Schriftstellers Arno Schmidt in Bargfeld)
Isartor München vom Isartorplatz aus fotografiert
Rekonstruiertes Westtor des Ostkastells von Welzheim, Baden-Württemberg
Originales Angelloch für einen Torflügel an der Porta Principalis Sinistra im Limeskastell Abusina, Bayern

Als Tor (lat. porta) wird in der Architektur eine größere Öffnung in einem Gebäude, einer Mauer oder einem Zaun bezeichnet. Der Begriff Pforte hat sich aus dem lateinischen Begriff entwickelt.
Im übertragenen Sinne verwendet man das Wort auch für eine entsprechend große Tür, die das Tor schließt.

Typische Tore sind:

Ehrentore (auch Ehrenpforten genannt) sind in der Regel eigenständige Torbauten, die einzig zu Repräsentationszwecken oder zur Demonstration der Macht errichtet wurden. Dazu gehören zu Ehren triumphierender Herrscher oder Feldherren erbauten Triumphbögen).

Inhaltsverzeichnis

Historische Tore

Zu den bekanntesten Toren des Altertums zählt das babylonische Ischtar-Tor aus dem 6. Jh. vor Chr., das den Eingang eines Stufentempels bildete. Ein Beispiel für eine frühe europäische Toranlage ist die Porta Nigra in Trier aus dem Jahre 180 n. Chr. Sie diente als Stadttor der römischen Stadtbefestigung und sollte gleichzeitig die Macht des Römischen Reiches zur Schau stellen.

Im Mittelalter spielte die Stadtmauer eine wichtige Rolle bei der Verteidigung einer Stadt, dementsprechend groß war auch die Bedeutung der Stadttore. Oft waren die Stadttore in Türme integriert, diese dienten nicht nur der Verteidigung, sondern - mit Ornamenten, Reliefs und Skulpturen ausgestattet - auch der Repräsentation.

Einige Beispiele mittelalterlicher Stadttore:

Im 15. Jahrhundert wurden Kanonen entwickelt, mit denen man die Burg- und Stadtmauern zusammenschießen konnte. Dadurch sank zunehmend die militärische Bedeutung der Stadttore, doch es wurden weiterhin repräsentative Anlagen gebaut.

Einige Beispiele der Tore der Neuzeit:

Zeitgenössische Tore

Repräsentative Stadttore werden auch in der Gegenwart gebaut - ein Beispiel ist der in den Jahren 1985-1989 gebaute, 110 m hohe Grande Arche in der Pariser Vorstadt La Défense, der auf derselben Königlichen Achse wie der oben erwähnte Triumphbogen liegt. Das Gebäude dient allerdings nicht ausschließlich der Repräsentation, sondern beherbergt Büros und Ausstellungsflächen.

Oft knüpfen die Gebäude gar nicht an die Form eines historischen Stadttores oder Triumphbogens und doch werden seitens der Stadtplaner, Kommunalpolitiker und Investoren als (symbolische) Stadttore oder zum besonderen Bereich führende Tore bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist das Messe Torhaus in Frankfurt am Main aus dem Jahre 1983.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ehrenpforte — Ehrenpforte, eine den antiken Triumphbogen ähnliche Bogenstellung, die bei feierlichen Gelegenheiten, Illuminationen, Einzügen hoher Personen etc., aus Holzwerk, mit Bretern, Lattenwerk od. nur mit Baumzweigen bekleidet u. mit Malereien,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ehrenpforte — Ehrenpforte, unterschieden in provisorische und monumentale. Die bedeutendsten Bauten letzterer Art, die sich aus den provisorischen entwickelten, sind die Triumphbögen (s.d.). Die provisorischen Ehrenpforten bestehen zumeist aus einem rohen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Ehrenpforte — Für jemanden eine Ehrenpforte errichten: ihn besonders festlich empfangen und ihn durch einen mit Blumen und Girlanden geschmückten Bogen geleiten, wohl noch ein Nachklang der römischen Triumphbögen für einen siegreich heimkehrenden Feldherrn.… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Ehrenpforte Maximilians I. — Die geplante Ehrenpforte Kaiser Maximilians I. Triumphwagen mit dem Kaiser und seiner Fa …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenpforte, die — Die Ehrenpforte, plur. die n, eine prächtige Bogenstellung in Gestalt eines Stadtthores, zum Durchzuge großer Herren; ein Ehrenbogen, Triumphbogen, arcus triumphalis, weil die Römer sie besonders bey einem Siegesgepränge aufzuführen pflegten …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ehrenpforte — Eh|ren|pfor|te, die: zu jmds. Ehrung errichtetes, einem Triumphbogen ähnliches Tor …   Universal-Lexikon

  • Ehrentor — Ehrentor, Feldseite um 1665 Das Ehrentor war eine der um 1250 neu errichteten Torburgen, die im Zuge der letzten mittelalterlichen Stadterweiterung in der Kölner Ringmauer erbaut wurden. Das neue Stadttor der nach Westen vorgeschobenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Teuerdank — Seite aus dem Theuerdank, 2. Auflage 1519: Kolorierter Holzschnitt nach Leonard Beck. Kapitel 80: Maximilians Pferd wird von einer Kanonenkugel getroffen und stürzt Der Theuerdank ist ein aufwendig gestaltetes Werk aus der frühen Zeit des… …   Deutsch Wikipedia

  • Theuerdank — Seite aus dem Theuerdank, 2. Auflage 1519: Kolorierter Holzschnitt nach Leonard Beck. Kapitel 80: Maximilians Pferd wird von einer Kanonenkugel getroffen und stürzt Der Theuerdank ist ein aufwendig gestaltetes Werk aus der frühen Zeit des… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Pachelbel — Pachelbel redirects here. For other composers named Pachelbel, see Wilhelm Hieronymus Pachelbel and Charles Theodore Pachelbel. For Johann s daughter, see Amalia Pachelbel. Johann Pachelbel (in German, pronounced|joˈhan ˈpaxɛlbl̩, IPA|… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”