Eidengesäß

Eidengesäß
Marienkapelle

Eidengesäß, früher ein selbständiges Dorf, ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Linsengericht (Hessen) im Main-Kinzig-Kreis im Bundesland Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Eidengesäß liegt 220 m über NN und 4,2 km südöstlich von Gelnhausen.

Geschichte

Das Dorf gehörte im Mittelalter zum Gericht Altenhaßlau, aus dem sich das Amt Altenhaßlau entwickelte, das zur Herrschaft Hanau, später zur Grafschaft Hanau und letztendlich zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte.

1349 wurde in Eidengesäß eine Marienkapelle geweiht und 1370 Besitz des Klosters Selbold erwähnt. Vor und nach der Reformation war das Dorf in Altenhaßlau eingepfarrt, wobei das Kirchenpatronat bei den Herren und Grafen von Hanau lag. Die Reformation hatte hier – wie in der gesamten Grafschaft Hanau-Münzenberg – nach 1597 die reformierte Richtung eingeschlagen.

Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, erbte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch das Dorf Eidengesäß. 1821 kam das Dorf, nunmehr im „Kurfürstentum Hessen“ genannten Hessen-Kassel gelegen, bei einer dort durchgeführten grundlegenden Verwaltungsreform zu dem neu gebildeten Landkreis Gelnhausen. Mit der hessischen Gebietsreform ging dieser Landkreis dann 1974 im Main-Kinzig-Kreis auf. Bereits 1970 schlossen sich die vier bis dahin selbständigen Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen zu der neuen Gemeinde Linsengericht zusammen.

Historische Namensformen

  • Ytzengesesse (1288)
  • Idengesesze (1377)
  • Eidengeses (1556)

Einwohner

  • 1587: 41 Schützen, 10 Spießer, 1 Zimmerer, also 52 Haushaltungen
  • 1632: 43 Haushaltungen
  • 1753: 50 Haushaltungen mit 199 Personen
  • 1895: 496 Einwohner
  • 1939: 823
  • 1961: 1311
  • 1970: 1686

Literatur

  • Ludwig Bickell: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel. Band 1: Alhard von Drach: Kreis Gelnhausen. Marburg 1901, S. 142f.
  • Walter Engel: Die urkundlichen Ersterwähnungen der Linsengerichter Ortsteile in einer kurzen Zusammenfassung - Altenhaßlau - Eidengesäß - Geislitz mit Hof Eich, Großenhausen mit Waldrode - Lützelhausen. In: Mitteilungsblatt des Zentrums für Regionalgeschichte 30 (2005), S. 5f. ISSN 0940-4198
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926., S. 107.

Weblinks


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