Einwohnerentwicklung von Braunschweig

Einwohnerentwicklung von Braunschweig
Stadtwappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Braunschweig tabellarisch und graphisch wieder.

Inhaltsverzeichnis

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Bereits im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit hatte Braunschweig mehr als 10.000 Einwohner und besaß nach damaligem Verständnis den Status einer Großstadt. Die Bevölkerungszahl ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1812 erst 30.000 Menschen in Braunschweig, so überschritt die Einwohnerzahl der Stadt schon 1890 die Grenze von 100.000. Am 1. April 1934 kam es zur Eingemeindung mehrerer Umlandgemeinden. Die Einwohnerzahl stieg bis 1940 auf 217.000.

Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Während des Krieges war Braunschweig zahlreichen Bombenangriffen ausgesetzt, wobei etwa 90 Prozent der Innenstadt zerstört wurden. Der verheerendste war der Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944, bei dem 233 Lancaster-Bomber der No. 5 Bomber Group Royal Air Force (RAF) durch den Abwurf von rund 200.000 Phosphor-, Brand- und Sprengbomben einen zweieinhalb Tage wütenden Feuersturm entfachten. Über 1.000 Menschen kamen bei diesem Angriff ums Leben. Während des gesamten Krieges fanden 3.500 Menschen durch Bombenangriffe den Tod, wobei fast die Hälfte der Toten Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge waren.

Die Einwohnerzahl sank bis Dezember 1945 auf 163.000. Aber schon 1947 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 1. März 1974 wuchs die Bevölkerungszahl durch die Eingemeindung zahlreicher Orte um 52.627 Personen auf den historischen Höchststand von 271.213. Am 31. Dezember 2009 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Braunschweig nach Fortschreibung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen 247.400 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1839 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1403 bis 1900

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1403 17.500
1551 16.192
1671 15.570
1773 23.385
1783 27.063
1793 27.301
1812 29.950
1822 32.945
1830 35.340
1836 39.817
1839 37.583
3. Dezember 1843 ¹ 39.787
3. Dezember 1846 ¹ 39.113
3. Dezember 1849 ¹ 39.011
Datum Einwohner
3. Dezember 1852 ¹ 39.410
3. Dezember 1855 ¹ 38.397
3. Dezember 1858 ¹ 40.635
3. Dezember 1861 ¹ 42.209
3. Dezember 1864 ¹ 45.450
3. Dezember 1867 ¹ 50.369
1. Dezember 1871 ¹ 57.883
1. Dezember 1875 ¹ 65.938
1. Dezember 1880 ¹ 75.038
1. Dezember 1885 ¹ 85.174
1. Dezember 1890 ¹ 101.047
2. Dezember 1895 ¹ 115.138
1. Dezember 1900 ¹ 128.226

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1905 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Dezember 1905 ¹ 136.397
1. Dezember 1910 ¹ 143.552
1. Dezember 1916 ¹ 133.037
5. Dezember 1917 ¹ 130.405
8. Oktober 1919 ¹ 139.539
31. Dezember 1919 142.179
31. Dezember 1920 143.816
31. Dezember 1921 145.815
31. Dezember 1922 146.662
31. Dezember 1923 145.561
31. Dezember 1924 145.822
16. Juni 1925 ¹ 146.654
31. Dezember 1925 146.513
31. Dezember 1926 146.110
31. Dezember 1927 148.173
Datum Einwohner
31. Dezember 1928 150.603
31. Dezember 1929 152.756
31. Dezember 1930 153.644
31. Dezember 1931 154.565
31. Dezember 1932 154.613
16. Juni 1933 ¹ 156.840
31. Dezember 1933 157.089
31. Dezember 1934 166.823
31. Dezember 1935 169.798
31. Dezember 1936 172.432
31. Dezember 1937 178.226
31. Dezember 1938 190.200
17. Mai 1939 ¹ 196.068
31. Dezember 1939 208.400
31. Dezember 1940 216.800

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1945 bis 1970

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1945 162.855
29. Oktober 1946 ¹ 181.375
31. Dezember 1947 200.521
13. September 1950 ¹ 223.760
31. Dezember 1951 231.091
31. Dezember 1952 234.384
31. Dezember 1953 236.761
25. September 1956 ¹ 240.431
6. Juni 1961 ¹ 246.085
31. Dezember 1961 245.551
Datum Einwohner
31. Dezember 1962 244.089
31. Dezember 1963 242.103
31. Dezember 1964 240.028
31. Dezember 1965 237.028
31. Dezember 1966 234.665
31. Dezember 1967 231.417
31. Dezember 1968 229.277
31. Dezember 1969 227.941
27. Mai 1970 ¹ 223.700
31. Dezember 1970 223.936

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung

Ab 1971

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1971 222.805
31. Dezember 1972 219.507
31. Dezember 1973 218.233
31. Dezember 1974 271.213
31. Dezember 1975 268.519
31. Dezember 1976 267.124
31. Dezember 1977 264.918
31. Dezember 1978 263.290
31. Dezember 1979 261.699
31. Dezember 1980 261.141
31. Dezember 1981 260.342
31. Dezember 1982 257.780
31. Dezember 1983 256.931
31. Dezember 1984 253.057
Datum Einwohner
31. Dezember 1985 248.001
31. Dezember 1986 247.836
25. Mai 1987 ¹ 252.351
31. Dezember 1987 252.822
31. Dezember 1988 253.794
31. Dezember 1989 256.323
31. Dezember 1990 258.833
31. Dezember 1991 259.127
31. Dezember 1992 258.347
31. Dezember 1993 256.267
31. Dezember 1994 254.130
31. Dezember 1995 252.544
31. Dezember 1996 251.320
31. Dezember 1997 248.944
Datum Einwohner
31. Dezember 1998 247.241
31. Dezember 1999 246.322
31. Dezember 2000 245.816
31. Dezember 2001 245.516
31. Dezember 2002 245.392
31. Dezember 2003 245.076
31. Dezember 2004 245.872
31. Dezember 2005 245.273
31. Dezember 2006 245.467
31. Dezember 2007 245.810
31. Dezember 2008 246.012
31. Dezember 2009 247.400

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen

Bevölkerungsprognose

In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Braunschweig ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 0,7 Prozent (1.633 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006–2025 – Prognose für Braunschweig (Hauptwohnsitze):[1]

Datum Einwohner
31. Dezember 2006 245.467
31. Dezember 2010 245.592
31. Dezember 2015 245.534
31. Dezember 2020 245.027
31. Dezember 2025 243.834

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Braunschweig registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2009 aus der Türkei (5.431), Polen (1.915), Italien (1.086), Serbien und Montenegro (547), Russland (559), China (424), Tunesien (422), Griechenland (363), Vietnam (336), Ukraine (323) und Spanien (318).[2]

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006
Einwohner mit Hauptwohnsitz 245.467
davon männlich 120.483
weiblich 124.984
Deutsche 220.815
davon männlich 107.005
weiblich 113.810
Ausländer 24.652
davon männlich 13.478
weiblich 11.174
Ausländeranteil in Prozent 10,0

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 5 11.644 4,7
6 - 17 24.942 10,2
18 - 24 21.144 8,6
25 - 29 18.820 7,7
30 - 39 36.194 14,7
40 - 49 38.234 15,6
50 - 59 29.865 12,2
60 - 64 13.064 5,3
über 65 51.560 21,0
Gesamt 245.467 100,0

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen

Stadtbezirke

Bevölkerungsdichte der Stadtbezirke, Einwohner pro Hektar

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).

Nr.
Name
Fläche
in km²
Einwohner-
zahl
Einwohner
pro km²
Ausländer-
zahl
Ausländer
in %
111 Wabe-Schunter 16,55 12.459 753 515 4,1
112 Bienrode-Waggum-Bevenrode 14,85 6.248 421 130 2,1
113 Hondelage 8,66 3.887 449 99 2,5
114 Volkmarode 11,64 6.628 569 214 3,2
120 Östliches Ringgebiet 4,00 25.324 6.331 1.416 5,6
131 Innenstadt 2,37 12.830 5.414 1.851 14,4
132 Viewegs Garten-Bebelhof 6,71 12.540 1.869 1.217 9,7
211 Stöckheim-Leiferde 10,40 8.107 780 327 4,0
212 Heidberg-Melverode 4,83 11.600 2.402 520 4,5
213 Südstadt-Rautheim-Mascherode 15,05 12.445 827 423 3,4
221 Weststadt 6,79 23.172 3.413 2.280 9,8
222 Timmerlah-Geitelde-Stiddien 14,63 3.728 255 102 2,7
223 Broitzem 3,60 5.978 1.661 308 5,2
224 Rüningen 3,27 2.931 896 189 6,4
310 Westliches Ringgebiet 8,58 32.661 3.807 3.859 11,8
321 Lehndorf-Watenbüttel 27,49 19.947 726 741 3,7
322 Veltenhof-Rühme 10,44 6.015 576 396 6,6
323 Wenden-Thune-Harxbüttel 12,20 6.407 525 224 3,5
331 Nordstadt 6,49 21.570 3.324 2.955 13,7
332 Schunteraue 3,56 5.694 1.599 1.026 18,0
Braunschweig 192,09 240.171 1.250 18.792 7,8

Quelle: Stadt Braunschweig

Siehe auch

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0

Einzelnachweise

  1. Bertelsmann Stiftung: Bevölkerungsprognose
  2. Stadt Braunschweig: Statistik aktuell: Bevölkerung

Weblinks


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