Agrikulturchemie

Agrikulturchemie
Versprühung von Pflanzenschutzmittel

Die Agrochemie (auch Agrarchemie, Agrikulturchemie) ist ein Forschungs- und Entwicklungszweig der Chemie und gleichzeitig ein großindustrieller Produktionsbereich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste systematische Untersuchungen zur Agrochemie führte Justus von Liebig ab 1840 durch, angeregt durch eine Hungersnot im Jahre 1816, dem sogenannten Jahr ohne Sommer. Er entdeckte, das Pflanzen Phosphor aus dem sogenannten Superphosphat erheblich schneller aufnahmen und damit eine landwirtschaftliche Ertragssteigerung möglich war.

Schädlinge wie Phytophthora infestans vernichteten in den 1840er Jahren in Irland mehrfach die gesamte Kartoffelernte, was zu einer Hungersnot mit vielen Toten führte. Ereignisse wie diese führten zu einer intensiven Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Agrochemie.

Anwendung

Hauptprodukte sind Pflanzenschutzmittel wie:

sowie Düngemittel.

Sie befasst sich mit physiologischen Vorgängen in Tieren (Nutztiere Tiergesundheit, Schädlinge Abwehr, z.B. durch Insektizide), Pflanzen (Nutzpflanzen Schutz, Düngung; Schadpflanzen Reduktion) und den chemischen Vorgängen in land- und forstwirtschaftlichen Böden.

Als Wirkstoffe werden verschiedene Chemikaliengruppen eingesetzt. Zum Einsatz kommen neben rein organischen Stoffen wie Amiden, Aniliden, Carbamaten, Pyrethroiden oder Benzimidazolen auch organische Zinn- und Phosphorverbindungen, Mineralöle und viele weitere Stoffe. Eine Herausforderung stellt die Formulierung dar. Einsatzfertige Agrochemikalien bestehen häufig aus einem Gemisch mehrerer Wirkstoffe sowie Emulgatoren, Stabilisatoren und anderen Nicht-Wirkstoffkomponenten, die den Einsatz eines Wirkstoffes als Pflanzenschutzmittel erst ermöglichen.[1]

Führende Großunternehmen der Branche sind dabei, die Agrochemie durch die Biotechnologie und den Einsatz genmanipulierter Pflanzen zu ergänzen.

Multinationale Konzerne der Agrochemie sind unter anderen Monsanto, Bayer CropScience, DuPont, Syngenta und Makhteshim Agan.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Formulierungstechnik. www.research.bayer.de. Abgerufen am 17. April 2009.

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