Eishockey in Braunlage

Eishockey in Braunlage

Die Geschichte der Sportart Eishockey in Braunlage im Harz in Niedersachsen wird durch verschiedene Mannschaften geprägt, die im Seniorenbereich zeitweise in der zweithöchsten Spielklasse (Braunlager EHC/Harz und EC Braunlage) und im Fraueneishockey an der Bundesliga (WSV Braunlage) teilnahmen. Heute hat der Verein ESC Harzer Wölfe Mannschaften, die am Ligenspielbetrieb teilnehmen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis 1984 Eishockey beim WSV Braunlage

Erstmals im höherklassigen Ligenspielbetrieb spielt die Seniorenmannschaft des Wintersportvereins Braunlage (WSV) in der Saison 1974/75 in der Regionalliga Nord mit, wo sie in der Saison 1976/77 den Aufstieg in die Oberliga Nord schafft. Nachdem schon ab dem Sommer 1982 die Mannschaft unter dem Namen EC im WSV antritt, erfolgt im Sommer 1984 die Trennung vom WSV, wobei die Mannschaft zur Saison 1983/84 für den Königsborner EV in die 2. Bundesliga Nord nachrückt.

1984 bis 1995 Eishockey beim EC Braunlage

Unter dem Namen EC Braunlage tritt die Mannschaft von der Saison 1984/85 bis 1985/86 in der 2. Bundesliga Nord an, bevor im Sommer 1986 nach dem Abstieg in die Oberliga Nord der Konkurs durch einen Zwangsvergleich verhindert und der Spielbetrieb weiter fortgesetzt werden konnte. Ab der Saison 1989/90 spielte die Mannschaft unter dem Namen EC Harz/Braunlage bis zur Einführung der Deutschen Eishockey Liga im Sommer 1994 in der Oberliga Nord weiter und wurde in die – jetzt zweitklassige – 1. Liga Nord eingeteilt. Nach der Saison ging der EC in Konkurs und wurde aufgelöst.

1995 bis 2000 Eishockey beim Braunlager EHC und beim WSV Braunlage

Im Frühjahr 1995 wurde für den EC der Braunlager EHC/Harz gegründet, der die Seniorenmannschaft und die Nachwuchsmannschaft zum Spielbetrieb ab der Saison 1995/96 meldete. Beim WSV Braunlage bildete sich eine Frauenmannschaft, die auch in der Saison 1995/96 mit der Teilnahme am Spielbetrieb begann.

Braunlager EHC/Harz

Die Seniorenmannschaft des EHC konnte den Spielbetrieb in der viertklassigen Regionalliga Nord/Ost aufnehmen, aus der sie über die 2. Liga Nord 1996/97 in die 1. Liga Nord 1997/98 aufstieg und Gründungsmitglied der wiedereingeführten 2. Eishockey-Bundesliga zur Saison 1998/99 wurde. In der Saison 1999/00 konnte die Mannschaft als 13. der Vorrunde sich sportlich nicht direkt für die nächste Saison qualifizieren und musste als einzige verbliebene Mannschaft in der Qualifikationsrunde mit den Mannschaften aus der Oberliga Süd antreten. Nachdem auch dort die sportliche Qualifikation nicht gelang, musste der EHC aufgrund der nicht lösbaren finanziellen Probleme den Spielbetrieb einstellen und wurde liquidiert.

WSV Braunlage

Die Frauenmannschaft des WSV konnte in der ersten Saison in der viertklassigen 2. Liga Nord/Ost gleich in die drittklassige 1. Liga Nord/Ost aufsteigen. In der Saison 1998/99 gelang dann der Aufstieg aus der 1. Liga Nord/Ost in die zweitklassige 2. Liga Nord, aus der die Mannschaft in die Fraueneishockey-Bundesliga aufstieg.

Ab 2000 Eishockey beim Braunlager SC und beim WSV Braunlage

Im Frühjahr 2000 wurde der schon 1986 sicherheitshalber gegründete Braunlager SC, der bis dahin nicht aktiv als Verein am Spielbetrieb teilnahm, als Nachfolger des EHC wieder zum Leben erweckt und in Braunlager SC/Harz umbenannt.

Braunlager SC/Harz

Zur Saison 2000/01 nahm die Seniorenmannschaft des SC in der sechstklassigen Niedersachsenliga am Spielbetrieb teil und schaffte als Meister gleich den Aufstieg in die fünftklassige Verbandsliga Nord. Das mögliche Überspringen dieser Liga – bedingt durch die Aufstocken der Regionalliga Nord/Ost mit den Mannschaften der sich selbst auflösenden Oberliga Nord – wurde dem SC nicht gestattet und in der Saison 2001/02 wurde die sportliche Qualifikation nicht geschafft. Erst durch die Neueinteilung der Ligen rückte die Mannschaft zur Saison 2002/03 in die viertklassige Regionalliga Nord auf. Im Sommer 2004 überlegte sich die Vereinsführung des SC, wie die Eisbären Juniors Berlin, in die wiedereingeführte Oberliga Nord 2004/05 aufzurücken, was aber aus finanziellen Überlegungen nicht passierte. Ende 2006 meldete der Braunlager SC/Harz erneut Insolvenz an. Dem war der Rücktritt des Präsidenten Albert Baumann vorausgegangen, nachdem dieser nicht erneut zum Bürgermeister der Stadt Braunlage gewählt wurde.

WSV Braunlage

Die Frauenmannschaft des WSV nahm ab der Saison 2000/01 an der Fraueneishockey-Bundesliga teil und stieg nach der Saison 2005/06 in die zweitklassige 2. Liga Nord ab.

Ab 2006 Eishockey beim ESC Harzer Wölfe und beim WSV Braunlage

ESC Harzer Wölfe

Nach der Insolvenz des Braunlager SC wurde Ende September 2006 der Verein ESC Harzer Wölfe gegründet und konnte den Startplatz des Vorgängervereins in der Regionalliga unter dem Konstrukt einer Spielgemeinschaft übernehmen. Die Mannschaft beendete die Saison in der Regionalliga auf Platz 3 und schaffte damit die sportliche Qualifikation für die Oberliga. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde aber auf den Aufstieg verzichtet. Ende Januar 2008 wurden die Existenz des Vereins bedrohende finanzielle Probleme von Seiten des Vorstands und des Beirats bestätigt.

In der Saison 2008/2009 beendeten die Harzer Wölfe die Vorrunde der Regionalliga Nord mit 18 Punkten Vorsprung auf Platz 1 und die Finalrunde mit fünf Punkten Vorsprung als Meister. Auf den Aufstieg in die Oberliga wurde jedoch erneut verzichtet.

Am 9. Dezember 2009 meldete der Verein Insolvenz an, nachdem er in einem Arbeitsrechtsstreit mit einem früheren Spieler unterlegen war und die finanziellen Belastungen daraus nicht tragen konnte. Die Saison wurde ordnungsgemäß fortgesetzt. Infolge der Umstrukturierung des Liga-Betriebs spielen die Harzer Wölfe in der Saison 2010/2011 in der Oberliga Nord.

WSV Braunlage

Im Sommer 2006 einigten sich die Verantwortlichen des WSV und des EHC Osterode angesichts des Spielerinnenmangels bei beiden, für die 2. Liga Nord 2006/07 qualifizierten, Mannschaften auf eine Zusammenarbeit. Da aber in der Liga eine Spielgemeinschaft nicht mitspielen darf, einigten sich die Verantwortlichen auf die Teilnahme unter dem Namen WSV und die Mannschaft des EHC Osterode wurde vom Spielbetrieb abgemeldet.

Zum Meldungstermin für die Saison 2008/09 wurde von den Verantwortlichen bekannt gegeben, dass aus Spielerinnenmangel keine Mannschaft für die 2. Liga Nord gemeldet wird.

Wurmberg-Cup

Im Jahr 2009 wurde nach langjähriger Pause wieder ein Turnier um den Wurmberg-Cup ausgetragen. Teilnehmende Mannschaften waren die Hannover Indians, die Iserlohn Roosters, die DEG Metro Stars sowie der spätere Sieger, die Kassel Huskies. In den 1970er und 1980er Jahren fand das Eishockeyturniers alljährlich mit einem internationalen Teilnehmerfeld statt. Teilnehmende Mannschaften waren unter anderem die Nationalmannschaft Polens, Spartak und HK ZSKA Moskau, TPS Turku und Krylja Sowetow Moskau sowie weitere Mannschaften aus der ehemaligen ČSSR, Rumänien und Schweden sowie die damaligen Spitzenteams Deutschlands.

Eisstadion

Das Wurmberg-Eisstadion ist das Heimstadion der Braunlager Mannschaften. Nach dem Abriss des Eisstadions in Altenau wurden dort auch die Heimspiele der am Ligenspielbetrieb teilnehmenden Mannschaften des EHC Osterode ausgetragen. Zusätzlich wird dort von den hobbymäßig organisierten Mannschaften aus Altenau und Clausthal-Zellerfeld der Harz-Cup ausgespielt.

Das Stadion wurde 1974 erbaut und bietet Platz für gut 2500 Zuschauer, davon zur Hälfte Sitzplätze. Bei herausragenden Ereignissen kann es durch eine Zusatztribüne an der offenen Schmalseite erweitert werden.

Weblinks


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