Eishockey in Tschechien

Eishockey in Tschechien
Eishockey in Tschechien
Verband: Český svaz ledního hokeje (ČSLH)
Gründung: 1993 (Nachfolger der ČSFR)
IIHF-Mitglied seit: 1909/1993
Herren
1. EM-Teilnahme: 1911 als Böhmen
1. WM-Teilnahme: 1920 als ČSR, 1993 als ČR
1. OL-Teilnahme: 1928 als ČSR, 1994 als ČR
Medaillengewinne (nur als ČR):
WM: 5x Gold, 1x Silber, 3xBronze
1. Meisterschaft: 1993/94
1. Landesmeister: HC Sparta Prag
Rekordmeister: VHK Vsetín (6x)

Eishockey ist in Tschechien eine der beliebtesten Sportarten, vergleichbar mit dem Fußball in Deutschland. Über 95.000 Tschechen üben diese Sportart aus.[1] Auf Grund dessen existiert in diesem Land eine extrem hohe Eishallendichte und eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Daraus wiederum resultieren große Erfolge der Herreneishockeymannschaft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das tschechische Eishockey besitzt eine lange Tradition, die aus der Geschichte Böhmens und der Tschechoslowakei resultiert. Nach der staatlichen Aufteilung der Tschechoslowakei übernahm Tschechien international die Rechtsnachfolge der Tschechoslowakei und somit im Eishockey auch die Rangplätze in der Weltmeisterschaft und anderen Turnieren.

Turniere und Meisterschaften

Ligasystem in Tschechien (Herren)

Die „Ligen-Pyramide“ stellt den Aufbau des tschechischen Eishockey-Ligensystems schematisch dar.

Level 1 Extraliga
Relegationsspiele zwischen 1. liga und Extraliga
Level 2 1. liga
ein möglicher Aufsteiger, zwei mögliche Absteiger
Level 3 2.liga západ 2.liga střed 2.liga východ
ein möglicher Aufsteiger, ein möglicher Absteiger ein möglicher Aufsteiger, ein möglicher Absteiger ein möglicher Aufsteiger, ein möglicher Absteiger
  • Die Extraliga ist die höchste Spielklasse im tschechischen Eishockeysystem. 14 Profimannschaften spielen um die tschechische Meisterschaft. In 52 Begegnungen spielen alle Teams jeweils viermal gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 26 Heim- und 26 Auswärtsspiele. Play-Off: Die Mannschaften auf den Plätzen 1. - 6. qualifizieren sich direkt für das Play-Off, das im Best-Of-Seven-Modus ausgetragen wird. Die Mannschaften auf den Plätzen 7 - 10 spielen im Best-Of-Five Modus die beiden weiteren Teilnehmer des Play-Off-Viertelfinales aus. Die restlichen Mannschaften ermitteln in den Play-Outs den Teilnehmer an der Relegation zur 1. liga.[2]
  • Die nächst niedrigere Spielklasse ist die 1.liga. Auch in der zweiten Liga in Tschechien spielen 14 (seit 2007: 16) Mannschaften in vier Runden gegeneinander, jedes Team hat also nach der ersten Phase 52 Spiele. Play-Off: Die Mannschaften auf den Plätzen 1. - 8. qualifizieren sich für das Play-Off, das im Best-Of-Five-Modus ausgetragen wird. Der Meister der zweiten Spielklasse nimmt an der Aufstiegsrelegation gegen den Verlierer der Extraliga-Pla-outs teil.[3] Relegation: Der Tabellendreizehnte und Vierzehnte müssen in die Relegation. In dieser spielen auch die beiden Bestplatzierten der 2.liga Gruppe West und Mitte und der Sieger der 2. Liga Gruppe Ost in einer Hin- und Rückrunde um die Teilnahme an der 1. Liga in der darauffolgenden Saison. Die beiden erstplatzierten spielen in der 1.liga, alle anderen Mannschaften in der 2.liga.
  • Unterhalb der 1.liga befindet sich die 2.liga. Sie ist eingeteilt in drei Gruppen (West, Mitte, Ost) à 12 Mannschaften, umfasst also insgesamt 36 Teams. In einer ersten Phase spielen die Mannschaften einer Runde eine Doppelrunde, jedes Teams hat 22 Spiele. In der zweiten Phase spielen die Mannschaften auf den geraden Plätzen gegen Mannschaften auf ungeraden Plätzen eine Doppelrunde. Mannschaften, die nach dieser Phase auf den Rängen 9. - 12. landen spielen in einer Hin- und Rückrunde gegen den Abstieg. Play-Off: Die Mannschaften auf den Plätzen 1. - 8. qualifizieren sich für das Play-Off, das im Best-Of-Five-Modus ausgetragen wird. Relegation: Die Tabellenletzten jeder Gruppe spielen in einer Relegation um den Verbleib in der 2.liga.
  • Unterhalb der 2.liga werden Wettbewerbe der einzelnen Kreisverbände durchgeführt, dabei haben nicht alle Kreisverbände einen eigenen Wettbewerb, beispielsweise spielen Vereine aus den Kreisverbänden Südmähren und Zlin in einer Liga. Die Verbände sind im einzelnen: Prag, Mittelböhmen, Südböhmen, Pilsen, Ústí nad Labem, Hradec Králové, Südmähren, Mährisch-Schlesien, Karlsbad, Liberec, Pardubice, Vysočina, Olomouc, Zlin

Nationalmannschaften

Trainer, Spieler und Platzierungen der Tschechischen Nationalmannschaften siehe unter Tschechische Eishockeynationalmannschaft

Regelbesonderheiten

Für die Saison 2005/06 hat die höchste Spielklasse der Herren in Tschechien, die Extraliga, einige Abweichungen zu den internationalen Eishockeyregeln beschlossen. So wird der Zwei-Linien-Pass, der international 1998 abgeschafft wurde, wieder eingeführt. Außerdem wird, trotz der höheren Verletzungsgefahr, das so genannte Touch-Icing wieder eingeführt. Dieses war in der damals noch tschechoslowakischen Extraliga 1990 nach dem Tod Luděk Čajka abgeschafft worden. [4]

Seit der Saison 2007/08 wird bei den Spielerstatistiken nur noch ein Vorlagengeber gewertet, wo durch die Bedeutung des entscheidenden Passes hervorgehoben werden soll.

Fußnoten

  1. iihf.com, Czech Republic
  2. bis 2007 gab es keinen Abstieg, Mannschaften können sich einkaufen bzw. aus finanziellen Gründen ausgeschlossen werden
  3. Bis 2007 konnte sich der Meister der 1. liga in die Extraliga einkaufen
  4. eurohockey.net, Czech Extraliga to see new-old Rules

Weblinks


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