Ejder

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Eider
Eider bei Breiholz

Eider bei Breiholz

Daten
Lage Deutschland, Schleswig-Holstein
Gewässerkennzahl 952
Länge 188 kmdep1
Quelle Klaster Teich bei Wattenbek
54° 8′ 18″ N, 10° 7′ 38″ O54.13833333333310.1272222222227
Mündung bei Tönning über den Purrenstrom in die Nordsee54.3127777777788.94861111111117Koordinaten: 54° 18′ 46″ N, 8° 56′ 55″ O
54° 18′ 46″ N, 8° 56′ 55″ O54.3127777777788.94861111111117
Abfluss über Eider
Abflussmenge MQ: 6,5 m³/sdep1
Rechte Nebenflüsse Treene, Sorge
Linke Nebenflüsse Tielenau, Broklandsau, Süderau
Großstädte Kiel
Mittelstädte Rendsburg
Kleinstädte Friedrichstadt, Tönning

Die Eider (lateinisch Egdor; altnordisch Egða; dänisch Ejderen) ist mit 188 Kilometern der längste Fluss in Schleswig-Holstein. Ihr mittlerer Abfluss beträgt 6,5 m³/s.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Flusslauf

Die Eider entspringt als Dröge Eider südöstlich von Wattenbek am Klaster Teich bzw. südlich des Bothkamper Sees, der zwischen Bordesholm und Preetz liegt. Vom See fließt sie erst ein kleines Stück nach Südwesten, um dann östlich an Bordesholm vorbeizufließen. Fortan fließt ihr Wasser Richtung Norden nach Flintbek, Molfsee und dann in den Schulensee, der am südwestlichen Stadtrand von Kiel liegt.

Das obere Eidertal wurde als Modellprojekt für die Vernässung von Niedermooren ausgewählt. Die Eiderniederung wird dort extensiv beweidet. Dabei werden Rückzüchtungen von Wildpferderassen und Auerochsen eingesetzt. Zu dem 390 ha großen Projektgebiet gehören außer der Niederung auch die angrenzenden Hänge.

Obwohl sie sich bei der Großstadt Kiel dicht an der Ostsee vorbeischlängelt, wendet sie sich fortan der Nordsee zu: Nach Durchfließen des Schulensees fließt sie in Richtung Westen in den Westensee und durch ihn nach Norden. Beim Flemhuder See, an dem sie nur knapp östlich vorbei fließt, mündet sie in den Nord-Ostsee-Kanal, der bis Rendsburg im wesentlichem dem alten Flusstal folgt. In diesem Bereich existieren aber noch Altarme der Eider. Zentral für die Eider liegt Rendsburg: Einerseits speist ihr Wasser den Nord-Ostsee-Kanal. Andererseits entspringt die Eider in Rendsburg sozusagen neu, da kein Wasser aus dem Nord-Ostsee-Kanal zurück in den Fluss gelangt.

Eider nördlich von Bordesholm
Niedermoor im Tal der oberen Eider
Eider bei Molfsee

Danach mäandert die Eider nach Westen über Friedrichstadt nach Tönning, wo sie in den Purrenstrom mündet - ihr etwa 9 km langer und 2 km breiter Mündungstrichter; nicht nur in diesem Bereich ihres Unterlaufs ist die Eider ein Tidefluss, der Brackwasser- und Süßwasserwatten aufweist. Am Südwestende des Purrenstroms befindet sich das große Eidersperrwerk. Direkt dahinter beginnt das Wattenmeer der Nordsee.

Eider bei Tönning
Hafen in Tönning
Hafen am Eidersperrwerk

Durch die bei Ebbe und Flut auftretenden gewaltigen Strömungen hat sich das Flussbett der Eider sehr tief in den weichen Marschboden geschnitten, der vorwiegend aus Klei besteht. So findet man vor allem in den scharfen Flusskurven Wassertiefen bis zu 20 m vor.

Der größten Nebenflüsse der Eider sind die Treene und die Sorge. Der Unterlauf der Eider ist durch den Gieselau-Kanal mit dem Nord-Ostsee-Kanal verbunden.

Eider, Nordostseekanal und Treene

Geschichte des Flusslaufs

Eingriffe im Flusslauf und damit verbundene Änderungen des alten Flussbettes sind heute auf Luftbildern noch deutlich zuerkennen. 1499 wurde auf Höhe der heutigen Siedlung Bösbüttel, Gemeinde Sankt Annen (Dithmarschen), ein Seitenarm der Eider zu Dithmarschen hin eingedeicht. 1570 - 1589 wurde ein neuer Zugang der Treene zur Eider hergestellt. "Mit der Abdämmung der Treene ist ein folgenschwerer Eingriff in die Abflussverhältnisse der Eider vollzogen worden,..." (Zitat aus "Das Wasserwesen an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste" von Friedrich Müller und Otto Fischer, 1958, Band 4, Seite 42). Über vier Schleusen entwässerte die Treene bei Friedrichstadt in die Eider. Von 1935 bis 1937 wurde südöstlich von Friedrichstadt bei Drage bzw. Nordfeld die Eiderabdämmung Nordfeld gebaut. Grund dafür waren neben der Schiffbarmachung der Eider auch die immer wiederkehrenden Überschwemmungen und Zerstörungen in den Marschen links und rechts der Eider. Diese wurden durch die Abdämmung verhindert, und seitdem ist die Eider nur noch zwischen Nordfeld und der Mündung ein Tidengewässer. Vor dem Bau der Abdämmung reichten die Gezeiten noch bis nach Rendsburg. Mit dem Bau des Eidersperrwerks (1967 - 1973) an der Eidermündung (Katinger Watt) zur Nordsee wurde dem Bedürfnis nach Sturmflutsicherheit Rechnung getragen, die Tide wird jedoch geregelt beibehalten, soweit es die Wetterlage zulässt. In den 1990er Jahren kam es zu einem erhöhten Rückstau, weil man aufgrund der extremen Wetterlage nicht genügend Oberflächenwasser entwässern konnte.

Geschichte

Die Eider war bis zur Völkerwanderung Sprachgrenze zwischen westgermanischen Angeln und Jüten einerseits und Sachsen andererseits.

Gemeinsam mit der Levensau, die nördlich von Kiel in die Ostsee mündete, bildete die Eider seit der Wikingerzeit dann die Grenze zwischen dem Frankenreich, das die Sachsen unterworfen hatte, und den Dänen, die im frühen Mittelalter in die Gebiete der Jüten und Angeln eingewandert waren, dokumentiert u.a. durch den Bericht von Adam von Bremen über den Frieden 811 zwischen Karl dem Großen und dem dänischen König Hemming. Zwischen Dänisch und Niederdeutsch, das sich aus dem Sächsischen herausbildete, lag noch ein unbesiedelter Landstreifen nördlich des Flusses bis zur Schlei, doch bildete vereinfacht die Eider damit rund 300 Jahre eine Trennlinie zwischen den Nordgermanischen und Westgermanischen Sprachen.

Nachfolger des Frankenreiches wurde das Heilige Römische Reich, dessen Nordgrenze die Eider war. Südlich der Grenze entstand aus den Sachsengebieten das Herzogtum Holstein, von dem aus ab etwa 1200 die Kolonisierung Schleswigs durch sächsische und westfälische Siedler erfolgte und mit der die Eider ihre Funktion als Sprachgrenze allmählich verlor. Mit Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 büßte die Eider auch ihre Funktion als Staatsgrenze ein.

Im deutsch-dänischen Konflikt um das mittlerweile überwiegend deutsch gesinnte Herzogtum Schleswig im 19. Jahrhundert gab es unter den dänischen Nationalliberalen die Parole „Danmark til Ejderen” (Dänemark bis zur Eider). Der Konflikt mündete in die Erhebung der Schleswig-Holsteiner (1848-1851) und die Besetzung Schleswigs nach dem Deutsch-Dänischen Krieg durch Preußen und Österreich (1864), mit der der Fluss schließlich seine Funktion als Grenze des Deutschen Bundes verlor.

Heute trennt die Eider die beiden Landesteile Schleswig-Holsteins Schleswig und Holstein. Im Osten wird die Grenze durch die Levensau (nördlich von Kiel) markiert.

Verkehr

Eiderradweg

Die Eider ist von Rendsburg (km 0,000) bis zur Mündung (km 111,150 seewärtige Begrenzung zur Nordsee lt. WaStrG) eine Bundeswasserstraße mit der Abkürzung "Ei" im Zuständigkeits-Bereich des WSA Tönning. Bei km 22,780 mündet der Gieselaukanal als Verbindung zum Nord-Ostsee-Kanal. Zuvor verband der Eiderkanal Nord- und Ostsee miteinander.

Die Eider wird von mehreren Fähren und Brücken überquert. In den Saisonwochenenden von Mai bis September können Fußgänger und Radfahrer die Eider zum Beispiel an der Hohner und der Bargener Fähre überqueren.

Literatur

  • Gerd Quedenbaum: Die Eider. Eider-Verlag, Düsseldorf 1983 (= Eider-Bücher), ISBN 3-921908-08-6.
  • Gerd Stolz: Der alte Eiderkanal – Schleswig-Holsteinischer Kanal: herausgegeben anlässlich des 200. Jahrestages seiner Inbetriebnahme am 17. Oktober 1784. 4. Aufl., Westholst. Verlagsanst. Boyens, Heide in Holstein 1989 (= Kleine Schleswig-Holstein-Bücher, 34), ISBN 3-8042-0297-7.
  • Gerd Stolz: Kleine Kanalgeschichte: vom Stecknitzkanal zum Nord–Ostsee–Kanal. Westholsteinische Verlagsanst. Boyens, Heide in Holstein 1995, ISBN 3-8042-0672-7.

Weblinks


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