Elisabeth Schroedter

Elisabeth Schroedter
Elisabeth Schroedter in Brüssel (2008)

Elisabeth Schroedter (* 11. März 1959 in Dresden) ist eine deutsche Politikerin und seit 1994 Abgeordnete im Europäischen Parlament für Bündnis 90/Die Grünen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule absolvierte Elisabeth Schroedter Ausbildungen zur Medizinisch-Technischen Assistentin, Umweltberaterin und Pädagogin.

Politische Laufbahn

Ihr politisches Engagement begann Elisabeth Schroedter als Jugendliche in der DDR-Oppositionsbewegung. 1989 trat sie der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum bei, die die Wendezeit in der DDR wesentlich mitprägte.

Anfang 1990 wurde sie Mitglied der Grünen Partei in der DDR, die im Dezember 1990 mit den westdeutschen Grünen fusionierte. Zudem war Elisabeth Schroedter 1991 Gründerin Vereins für grün-bürgerbewegte Kommunalpolitik Brandenburg, deren Sprecherin sie viele Jahre war. Sie ist seit 1990 Mitglied in der Grünen Liga, einem Netzwerk ostdeutscher Umweltinitiativen. Aufgrund ihrer Erfahrungen im umweltpolitischen Bereich wurde sie 1992 in den Umweltbeirat des ersten Umweltministeriums im Land Brandenburg berufen. Von 1990 bis 1993 gehörte sie außerdem der Gemeindevertretung von Langerwisch an.

Arbeit im Europäischen Parlament

Mit der ersten Europawahl für die neuen Länder in Ostdeutschland 1994 zog Elisabeth Schroedter für Bündnis 90/Die Grünen ins Europäische Parlament ein, dem sie seitdem angehört. Sie ist Mitglied der Fraktion Grüne/Efa.


Von 1994 – 1996 war sie Präsidentin, von 1999 – 2004 Vizepräsidentin der Delegation für die Beziehungen zur Ukraine, zu Moldawien und Belarus. Sie war zu dieser Zeit im Außenpolitischen Ausschuss tätig und gestaltete den Erweiterungsprozess der EU mit. In dem Zusammenhang war sie von 1999 – 2004 als stellvertretendes Mitglied der Delegation im gemischten parlamentarischen Ausschuss EU-Polen aktiv und Berichterstatterin für den Beitrittsprozess in Lettland.

Seit 2004 wechselte sie zu EU-Integrationsthemen. Sie engagierte sich stärker als zu zuvor in der europäischen Regionalpolitik und in der Beschäftigungs- und Sozialpolitik und war Mitglied in den zuständigen Ausschüssen. Als Mitglied der Delegation im Parlamentarischen Kooperationsausschuss EU-Republik Moldova und Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu Belarus blieb sie der EU-Nachbarschaftspolitik treu.

Auch nach ihrer Wiederwahl 2009 ist sie ihren Arbeitsschwerpunkte im Europaparlament Regionalpolitik und Beschäftigungs- und Sozialpolitik treu geblieben. Sie wurde zur Vizepräsidentin des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten gewählt und ist dort eine Verfechterin von gemeinsamen sozialen Mindeststandards in der EU . Schwerpunkte ihre Arbeit setzte sie deshalb dort, wo die EU grundlegende Regeln für die Arbeitsbedingungen und den sozialen Schutz der Arbeitnehmer/innen festlegt. So arbeitet sie an den Themen Entsenderichtlinie und Arbeitszeitrichtlinie mit. Sie ist zudem Berichterstatterin zu Green Jobs und warb in dem Zusammenhang für das Ausnutzen des Beschäftigungspotentials einer nachhaltigen Wirtschaftsweise in der EU. Gleichzeitig setzt sie sich dafür ein, dass diese neuen Beschäftigungsmöglichkeiten auch gute Arbeit sind und der Dialog zwischen den Sozialpartnern in den neuen Branchen der ökologischen Energiewende gestärkt wird.

Im Ausschuss für regionale Entwicklung arbeitet sie federführend für ihre Fraktion DIE GRÜNEN/EFA an der Strukturfondsreform für den Zeitraum 2014-2020 und wurde in die Arbeitsgruppen des Parlaments dafür delegiert. Sie will dort auch ihre Vorarbeiten zu den Herausforderungen des demografischen Wandels einbringen. Sie befasste sie sich mit den Ursachen und politischen Fehlern, die dazu führten, dass junge Menschen, vor allem junge Frauen, manche Regionen überproportional verließen und verlassen. In diesem Ausschuss wurde sie zudem zur Beauftragten für Genderfragen gewählt.

Auch in ihrer derzeitigen Amtszeit bleibt sie Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu Belarus und stellvertretendes Mitglied der Delegation im Parlamentarischen Kooperationsausschuss EU-Republik Moldau und ist deshalb in der parlamentarischen Versammlung für EURO-NEST.

Persönliches

Elisabeth Schroedter ist verheiratet und Mutter von drei Söhnen.

Ehrungen

2002 wurde Elisabeth Schroedter mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für ihr Engagement während der Wende 1989/90 gewürdigt.

Publikationen

Eigene Veröffentlichungen
  • Elektronischer Newsletter zur aktuellen Abgeordnetentätigkeit,hier
  • Europa sozial, Newsletter mit Berichten und Hintergrundinformationen über die Arbeit im Beschäftigungs- und Sozialausschuss, erschient 3 mal im Jahr und wird kostenlos zugesandt, hier
  • Green Jobs. The opportunity for the European labour market, Mai 2011
  • Grüne Jobs, Chancen für den europäischen Arbeitsmarkt, Dezember 2010
  • Green New Deal konkret. Grüne Jobs. Die Chance für den europäischen Arbeitsmarkt, Dezember 2010
  • • Den demographischen Wandel in Europa gestalten. Grüne Handlungsstrategien, Januar 2009
  • Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) im Spiegel der europäischen Antidiskriminierungspolitik, September 2007
  • "Kommunale Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsextremismus", erste Auflage Mai 2006, zweite Auflage, September 2008
  • Der demografische Wandel hat ein weibliches Gesicht: Probleme und Lösungen aus der Genderperspektive, Juni 2007
  • Raus von Zuhaus, rein ins Leben - Europäischer Freiwilligendienst, eine Alternative zum Zivildienst?, Oktober 2006
  • An den neuen Grenzen von Europa - Begegnungen auf einer Reise durch die Karpaten, Mai 2003
  • Der Agenda auf die Sprünge geholfen" - Ein Wegweiser für Akteure der lokalen Agenda 21 und solche, die es werden wollen, September 2003 (Strukturförderperiode 2000-2006)
  • Zieht Europa die Brücken hoch: Europäische Asyl- und Immigrationspolitik in der Debatte, Dokumentation, Mai 2002
  • So kann ’s gehen“ Europäische Fonds unterstützen lokale Projekte (Beschreibung von Erfolgsprojekten in der Strukturförderperiode 1994-1999), Potsdam/Brüssel 1999


Veröffentlichungen in Sammelbänden u.ä.
  • „Europa und Internationales“ in „Stadt – Land – Grün“ Handbuch für Alternative Kommunalpolitik, Hrg. Rita a. Herrmann, Gerald Munier, Verein zur Förderung kommunalpolitischer Arbeit – Alternative Kommunalpolitik in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung, Bielefeld 2008
  • „Werkstätten erleichtern die Integration“ (Soziale dienste im Spannungsfeld zwischen Binnenmarkt und sozialen Auftrag) in Werkstatt: Dialog: Kräfte bündeln für Europa“, (Hrg.) Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V., Frankfurt a.Main, 2/2007
  • „Starke Demokraten sind das beste Mittel“, Kommunale Handlungsmöglichkeiten gegen Rechts, im AKP-Magazin 1/2006, Bielefeld 2006
  • „Chancengleichheit als Antwort“ Geschlechterspezifische Aspekte des demografischen Wandels“ in „Europa-Kommunal“ 5/2006, Hrg.RGRE, Köln 2006
  • „Gesundheitsdienstleistungen in der Europäischen Union im Spannungsfeld von Wettbewerb und Daseinsvorsorge (Perspektiven des europäischen Gesundheitsmarktes aus sicht der Grünen) in „Wettbewerb und Solidarität im Europäischen Gesundheitsmarkt“, (Hrg.)Norbert Klusen/Andreas Meusch, Nomosverlag, Baden-Baden 2006
  • „Das Europäische Parlament steht zur Beritrittsperspektive für die Türkei“ in „Politische Beiträge“ gesammelte Standpunkte und Meinungen zum politischem Geschehen 2003, Hrg. Alexander Bilgeri, Klemens Joos, Münster 2004
  • „Gender-Perspektive im Erweiterungsprozess“ in „Was bringt Europa den Frauen“ Feministische Beiträge zu Chancen und Defizite der Europäischen Union, Hsg.: Ulrike Allroggen, Tanja Berger, Birgit Erbe, Hamburg 2002
  • „Einbindung von Gender Mainstreaming in die politischen Konzepte und Maßnahmen der EU in „Gender Mainstreaming“, (Hsg) Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Nordrhein-Westfalen, Dokumentation einer Veranstaltung, Oktober 2000

Weblinks


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