Emanuel von Seidl

Emanuel von Seidl

Emanuel von Seidl (* 22. August 1856 in München; † 25. Dezember 1919 ebenda) war ein deutscher Architekt, Innenarchitekt und Ingenieur, stilistisch war er ein Vertreter des Historismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emanuel Seidl wurde als dritter Sohn des wohlhabenden Bäckers Anton Seidl und seiner Frau Therese, Tochter des damals bekannten Bierbrauers Gabriel Sedlmayr in München geboren. Seidl studierte an der Technischen Hochschule München Architektur und arbeitete später als Innenarchitekt u.a. im Büro seines Bruders Gabriel von Seidl. Seit 1896 trug er den Titel eines königlichen Professors. 1906 wurde er als führender Villenarchitekt Süddeutschlands in den bayerischen Adelsstand eines Ritters erhoben.

Werk

Augustinerbräu Neuhauser Straße

Emanuel von Seidl war zwischen 1900 und 1918 ein erfolgreicher Villenarchitekt und weit über die Grenzen seiner Heimatstadt München hinaus bekannt. Erfasst sind 180 Werke, davon etwa ein Drittel große Landhäuser und Villen wie die „Seidlvilla“ (auch „Villa Lauterbacher“) am Nikolaiplatz im Münchner Stadtteil Schwabing. Zu seinen großen Bauprojekten gehörten Kurhotels, Vereinsgebäude, aber auch die Bauten der Deutschen Abteilung auf der Weltausstellung in Brüssel 1910 und Gebäude wie das Elefantenhaus im Münchener Tierpark Hellabrunn. Weitere Objekte sind der Ostflügel des Schlosses Sigmaringen, das Augustinerbräu mit dem Muschelsaal in der Neuhauserstraße in München, die Fassade des Münchner Theresien-Gymnasiums und der Festsaal im Deutschen Museum. In vielen Ausstellungsgestaltungen bewies Seidl dekorative Talente, während Hellabrunn noch heute eindrucksvoll Seidls sensiblen Umgang mit der Landschaft und sein Gespür zur Einbettung von Gebäuden in den Landschaftsraum belegt. Er gestaltete auch den Murnauer Park im Stile eines Englischen Gartens.

Schriften

Weblinks


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