Emile Gilioli

Emile Gilioli

Émile Gilioli (* 10. Juni 1911 in Paris, Frankreich; † 19. Januar 1977 ebenda) war ein französischer Bildhauer und Designer italienischer Abstammung. Er gehört zu den bedeutenden Bildhauern der Abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg und war einer der wichtigsten Vertreter der Lyrischen Abstraktion in der französischen Skulptur.

Leben und Werk

Monument de la Résistance auf dem Plateau des Glières, 1973

Émile Gilioli wird als Kind einer italienischen Familie 1911 in Paris geboren, verbringt aber seine Kindheit in Italien. Von 1928 an arbeitet er als Lehrling bei einem Schmied und nimmt parallel an Abendkursen an der Schule für Dekorationskünste in Nizza teil. 1931 erhält er ein Stipendium und beginnt ein Studium an der École Nationale des Beaux Arts in Paris. Er arbeit 1937 an der Dekoration eines Pavillons auf der Weltausstellung in Paris mit. Émile Gilioli hat seine erste Einzelausstellung im Jahre 1941 in Grenoble.

In den vierziger Jahren erschafft er Kirchenskulpturen und monumentale Denkmale für Gedenkstätten, vorwiegend im Departement Isère und in der Region Rhône-Alpes. Dazu gehören zum Beispiel das Denkmal in Voreppe aus dem Jahre 1945, das Monument für die Deportierten in Isère aus dem Jahre 1949 und das Monument der Märtyrer in Vercors aus dem Jahre 1951.

Im Jahre 1945 zieht er endgültig nach Paris und stellt als Teil der Gruppe der Galerie Denise René im Salons Realité Nouvelle aus. Er wird Gründungsmitglied des Salons de jeune Sculpture und Vizepräsident der von André Bloc geleiteten Gruppe. 1958 stellt er in der Galerie Louis Carré aus. Er erhält im Jahre 1957 den großen Skulpturenpreis der Stadt Carrara und 1958 den Preis für Tapisserie der Biennale de São Paulo 1958. Im Jahre die 1959 erhält er den Großen Preise für die Künste der Stadt Paris und ist Teilnehmer der documenta 2 in Kassel in der Abteilung Plastik. Er nimmt 1974 erfolgreich am Wettbewerb für die Gestaltung des Denkmals für Dag Hammarskjöld teil.

Drei wichtige Aspekte kennzeichnen sein künstlerisches Werk: der mediterrane Charakter seiner Kunst, die persönliche Konzeption einer organischen Skulptur und das Ziel, eine bewohnbare Skulptur zu realisieren. Das letztere verwirklicht er im Jahre 1973 bei seinem wichtigsten Werk: dem Nationalen Monument des Widerstandes (Monument National de la Résistance, eingeweiht von André Malraux) auf dem Plateau des Glieres, das an die am 26. März 1944 in der dortigen Schlacht gefallenen Résistance-Kämpfer erinnert.

Quellen und Literatur

  • Ausstellungskatalog: II.documenta´59. Kunst nach 1945; Katalog: Band 1: Malerei; Band 2: Skulptur; Band 3: Druckgrafik; Textband; Kassel/Köln 1959

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