Ems GR

Ems GR
Domat/Ems
Wappen von Domat/Ems
Basisdaten
Kanton: Graubünden
Bezirk: Imboden
BFS-Nr.: 3722Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 7013
UN/LOCODE: CH DMT
Koordinaten: (753436 / 188876)46.8333299.449999586Koordinaten: 46° 50′ 0″ N, 9° 27′ 0″ O; CH1903: (753436 / 188876)
Höhe: 586 m ü. M.
Fläche: 24.22 km²
Einwohner: 7064
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.domat-ems.ch
Karte
Karte von Domat/Ems
Kirche von Domat/Ems

Domat/Ems (rätoromanisch Domat, deutsch und bis 1943 offiziell Ems) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Imboden des Kantons Graubünden in der Schweiz. Domat/Ems ist ein Doppelname aus dem rätoromanischen und deutschen Namen der Ortschaft: deutsch: Ems, rätoromanisch: Domat. Ausgesprochen wird es meistens als Domatems.

Besonders auffallend sind die vielen Kirchen, welche die verschiedenen Wachstumsstadien der Gemeinde aufzeigen. Die älteste Kirche ist Sogn Pieder (Sankt Peter) am Fusse der Tuma Castè (Schlosshügel) im Dorfzentrum. Zum Gemeindegebiet gehört auch die oberhalb von Panix liegende "Alp Ranasca".

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Sprachen

Bis in die Mitte des 19. Jahrhundert sprach die gesamte Einwohnerschaft Surselvisch, eine bündnerromanische Mundart. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts stieg die Zahl der Deutschsprachigen zwar, aber die Mehrheit blieb der Romanischen Sprache treu (1880 90 % und 1900 89 %). Dann begann ein leichtes Absinken der Mehrheitsverhältnisse auf 1941 76 %. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich die Sprachenlage ständig mehr zugunsten des Deutschen. Dennoch betrug trotz des Sprachenwechsels der Anteil der Romanen 1970 noch 33 % (oder 1867 Personen). Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Domat/Ems GR
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 3450 55,06 % 4403 68,35 % 4670 73,29 %
Rätoromanisch 1846 29,46 % 1016 15,77 % 704 11,05 %
Italienisch 766 12,22 % 629 9,76 % 471 7,39 %
Einwohner 6266 100 % 6442 100 % 6372 100 %

Bei den Italienischsprachigen handelt es sich um Einwanderer aus Italien. Die Haupteinwanderungszeit waren die 1960er-Jahre.

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 6896 Bewohnern waren 5641 (= 82 %) Schweizer Staatsangehörige.

Wirtschaft

Der wichtigste Arbeitgeber ist die Ems-Chemie, die mit ihrem ehemaligen Besitzer, dem Politiker Dr. iur. Christoph Blocher, untrennbar verbunden ist. Damit diese Fabrik mit normalspurigen Güterzügen der SBB bedient werden kann, wurde zwischen Chur und Domat/Ems ein Dreischienengleis gebaut.

Die Grosssägerei Stallinger im Westen der Gemeinde wurde Mitte Mai 2007 in Betrieb genommen bietet Arbeitsplätze für etwa 200 Personen.

Domat/Ems zählt zu den wichtigsten Industriestandorten in Graubünden.

Geschichte

Domat/Ems wurde 706 n.Chr. unter dem Namen Amedes im Testament des Churer Bischofs Tello erstmals erwähnt.

Anfangs November 2007 entdeckte ein Arbeiter auf dem Gelände der Ems-Chemie am Rand des Firmengeländes in einem ehemaligen Kalkbrennofen ein Massengrab; der Regen hatte menschliche Knochen aus einer Böschung geschwemmt. Die Toten stammen von einer Schlacht der Franzosen gegen Bündner im Mai 1799. Historischen Quellen zufolge seien mehr als 600 Menschen bei einem Aufstand gegen die französischen Besatzer gefallen. Die Leichen wurden nach dem Gefecht hastig verscharrt. Die meisten der gefundenen Knochen stammen von Männern unter 20 Jahren. Stark abgenutzte Gelenke und Wirbel zeugen von entbehrungsreichen Leben der Menschen. Das Massengrab soll nicht freigelegt, sondern mit Erde zugedeckt und mit einer Mauer gesichert werden. [2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Besonders bekannt sind die katholischen Prozessionen, die in Domat/Ems durchgeführt werden. Die bekannteste ist Fronleichnam, welche 10 Tage nach Pfingsten durchgeführt wird. Ebenfalls wichtig ist die Maria Himmelfahrtprozession sowie die Karfreitagsprozession.

Einen wichtigen Platz in der Emser Kultur nimmt auch die Fasnacht ein. Diese findet während vier Tagen statt und endet am venergis mellen. Der Höhepunkt ist der "Gievgia grassa" (Schmutziger Donnerstag).

Kirchen

  • Sogn Pieder
  • Sogn Gion
  • Baselgia parochiala
  • Caplutta Sogn Antoni
  • Verenakapelle

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. http://www.heute-online.ch/news/schweiz/blocher-hat-leichen-im-keller-76191

Weblinks



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