Ensted

Ensted
Dänemark Ensted
Wappen fehlt
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Ensted (Dänemark)
DEC
Ensted
Ensted
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Aabenraa
Koordinaten: 55° 0′ N, 9° 26′ O54.9977777777789.437Koordinaten: 55° 0′ N, 9° 26′ O

Ensted (deutsch: Enstedt) ist eine Gemeinde in Nordschleswig (Sønderjyllands Amt). Sie schließt sich unmittelbar südlich an die Stadt Apenrade an, mit der sie seit 1970 in einer gemeinsamen Verwaltungseinheit verbunden ist.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Die Gemeinde liegt im östlichen schleswigschen Hügelland am Übergang zur Geest. Sie hat heute (2005) knapp 2300 Einwohner.

Ein Dorf Enstedt gibt es nicht, nur die einsam gelegene Kirche trägt diesen Namen. Siedlungsschwerpunkte sind die drei Dorfschaften Röllum-Torp, Stübbek (Stubbæk) und Hostrup. Diese bildeten in der preußischen Zeit 1864/69-1920 eigenständige Landgemeinden.

Geschichte

Enstedt wurde schon früh besiedelt. Im Mittelalter war das Gebiet Teil der Lundtoft-Harde. Im Westen der Gemeinde entstand, wohl auf Kosten eines älteren Dorfes, das adelige Gut Aarup (auch Årup geschrieben), das lange in Verbindung mit Seegaard (Søgaard), dem bis 1722 größten Gut im ganzen Herzogtum Schleswig, in Verbindung stand. Danach kam das Gut in den Besitz des Herzogs von Augustenburg, der gleichzeitig Gravenstein erworben hatte und Aarup von dort aus verwalten ließ. Der administrative Gegensatz zwischen Gutsherrschaft und selbstverwaltetem Bauerntum prägte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein die Gemeinde.

Die Lundtoftharde hatte seit dem Mittelalter zum Amt Tondern gehört, obwohl Apenrade, Sonderburg und Flensburg näher lagen. Bei der Landesteilung von 1544 kam Enstedt (bis auf den von der Teilung ausgenommenen adeligen Teil, der bis 1713 unter der gemeinsamen Regierung aller Landesherren blieb) an den Herzog Johann den Älteren. Nach dessen Tod kam das Amt Tondern 1581 an den Herzog von Gottorf, der seit 1544 bereits nach? benachbarte Amt Apenrade besaß. Die Verwaltungsgrenzen wurden jedoch nicht geändert. 1713 und endgültig 1721 wurde der gottorfische Landesteil in Schleswig königlich.

Erst der Bürgerkrieg 1848-50 führte zu administrativen Neuerungen. Die Lundtoftharde wurde dem Amt Apenrade zugeschlagen. Da der Herzog von Augustenburg wegen seiner führenden Rolle beim schleswig-holsteinischen Aufstand seine Güter veräußern musste, wurde auch Aarup staatlich. Erstmals seit dem Mittelalter gehörte die Gemeinde Enstedt nur einer einzigen Jurisdiktion an.

1864 eroberten preußische Truppen das Herzogtum Schleswig. 1869 wurde das Amt Apenrade in einen Landkreis umgewandelt, und die Kirchspielsgemeinde Enstedt wurde in drei Landgemeinden (Röllum-Torp, Stübbek und Hostrup) aufgeteilt. Nach der Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit 1920 wurde Enstedt wie sein Umland wieder dänisch, dieses Mal aber als Teil eines Zentralstaats. Enstedt bildete fortan eine eigenständige Kirchspielsgemeinde im Amt Apenrade.

Die Verwaltungsreform von 1970 führte dazu, dass Enstedt mit Loit, einem kleinen Teil der Gemeinde Ries und der Stadt Apenrade zur Kommune Apenrade zusammengelegt wurde. Obwohl die Ortschaften der Gemeinde baulich nicht mit der Stadt verbunden sind, haben sie heute weitgehend den Charakter von Wohnvororten. Ab dem 1. Januar 2007 ist Enstedt Teil einer neuen Großkommune Apenrade, die mehr als das frühere Amt umfasst.

Wirtschaft und Verkehr

Enstedt schließt sich südlich an die Stadt Apenrade an. Hier treffen die Landstraßen von Sonderburg, Flensburg und Tingleff (Autobahnzubringer nach Süden) zusammen.

Die nächste Eisenbahnstation ist heute Rothenkrug. Die Apenrader Kreisbahn mit Stationen in Störtum, Lundsberg und Hostrup verschwand bereits 1926. An den Hauptstraßen bestehen jedoch recht gute Busverbindungen mit Apenrade und den oben genannten Orten.

Wichtigster und bekanntester Betrieb der Gemeinde ist das ab 1952 errichtete Enstedtwerk (Enstedvirke, Sønderjyllands Højspændigsværk), durch das weite Teile Nordschleswigs und an bestimmten Tageszeiten auch die Stadt Flensburg mit elektrischem Strom versorgt werden. Es liegt nahe bei Störtum (Styrt-om) am Südufer der Apenrader Förde und hat einen eigenen Hafen zur Anlandung von Steinkohle.

Ebenfalls in Störtum befindet sich eine Kondensmilchfabrik, die heute zum Arla-Konzern gehört. Die früher bedeutende Ziegeleiindustrie (zeitweise sieben Standorte) verschwand bereits weitgehend im 19. Jahrhundert. Der Tourismus am Südufer der Apenrader Förde, wo namentlich das Kurhotel Elisenlund bei Hostrupholz weit über die Amtsgrenzen hinaus bekannt war, wurde durch den Bau des Kraftwerks nachhaltig zerstört.

Trotz der Nähe zum Kraftwerk ist Hostrupholz heute ein beliebter und teurer Wohnort mit Blick auf die Förde. Auch Stubbek, schon seit dem Mittelalter das größte Dorf der Gemeinde, ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts stark gewachsen und ist noch heute Schulstandort, hat allerdings 2002 seinen letzten Lebensmittelmarkt verloren. Störtum (ursprünglich nur ein Wirtshaus an der Flensburger Landstraße) ist durch die Industrieansiedlung seit Mitte des 20. Jahrhunderts ebenfalls ein nicht unbedeutender Wohnort, obwohl die Nähe zum Kraftwerk auch als Belastung empfunden wird.

Sehenswürdigkeiten

Die kleine Hausteinkirche stammt aus romanischer Zeit. Sie liegt hoch an der Landstraße Apenrade-Tingleff. Vom Kirchhof hat man einen weiten Rundblick.

Der Hostruper See ist der größte in Nordschleswig.

Quellen

Lars N. Henningsen (Red.): Ensted Sogns historie. Aabenraa 1987.


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