- Epanadiplosis
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Epanadiplose (von gr. ἐπἱ, "am Ende", ἀνἁ, "am Anfang" und διπλουν, "wiederholen") ist eine rhetorische Figur, die auf der Wiederholung eines Elementes am Anfang und am Ende einer größeren Einheit beruht.[1]
Auf der Ebene eines Satzes oder eines Absatzes, eines Verses oder einer Strophe kann das wiederholte Element ein Wort sein. Überträgt man das Prinzip auf ein ganzes Werk (Gedicht, Roman, Theaterstück, Film), kann das wiederholte Element beispielsweise ein Objekt, ein Motiv oder eine Szene sein.
Beispiele
In dem Film Forrest Gump fungiert ein motivisch eingesetztes Objekt als Epanadiplose, denn der Film beginnt und endet mit dem Motiv der Feder. In dem Film Gilbert Grape fungiert eine Szene als Epanadiplose: die Anfangsszene des Films, in der Gilbert und Arnie auf die Durchfahrt der Wohnwagen warten, wird am Ende des Films in leicht abgewandelter Form wiederholt und schließt so den Film ab.
Literatur
- Heinrich Lausberg: Handbuch der literarischen Rhetorik. Eine Grundlegung der Literaturwissenschaft. 3. Auflage. Steiner, Stuttgart 1990, ISBN 3-515-05503-7.
- Heinrich Plett: Einführung in die rhetorische Textanalyse. 9., aktualisierte u. erw. Aufl. Buske, Hamburg 2001. ISBN 3-87548-246-8.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Die etymologische Ableitung stammt aus: Henri Morier, "Epanadiplose", in: Dictionnaire de poétique et de rhétorique, Paris: PUF, 1961, S. 160.
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