Eppelsheim

Eppelsheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Eppelsheim
Eppelsheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Eppelsheim hervorgehoben
49.78.15179
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Alzey-Land
Höhe: 179 m ü. NN
Fläche: 5,57 km²
Einwohner:

1.264 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 227 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55234
Vorwahl: 06735
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 020
Adresse der Verbandsverwaltung: Weinrufstraße 38
55232 Alzey
Webpräsenz: www.eppelsheim.de
Ortsbürgermeisterin: Ute Klenk-Kaufmann (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Eppelsheim im Landkreis Alzey-Worms
Gimbsheim Hamm am Rhein Eich (Rheinhessen) Alsheim Mettenheim Osthofen Bechtheim Dittelsheim-Heßloch Frettenheim Westhofen Monzernheim Gundheim Bermersheim Gundersheim Hangen-Weisheim Hochborn Offstein Hohen-Sülzen Monsheim Wachenheim (Pfrimm) Mölsheim Flörsheim-Dalsheim Mörstadt Wendelsheim Stein-Bockenheim Wonsheim Wonsheim Siefersheim Wöllstein Gau-Bickelheim Gumbsheim Eckelsheim Gau-Weinheim Vendersheim Wallertheim Partenheim Saulheim Udenheim Schornsheim Gabsheim Wörrstadt Sulzheim (Rheinhessen) Spiesheim Ensheim Armsheim Flonheim Erbes-Büdesheim Nack Nieder-Wiesen Bechenheim Offenheim Bornheim (Rheinhessen) Lonsheim Bermersheim vor der Höhe Albig Biebelnheim Bechtolsheim Gau-Odernheim Framersheim Gau-Heppenheim Alzey Ober-Flörsheim Flomborn Eppelsheim Dintesheim Esselborn Mauchenheim Freimersheim (Rheinhessen) Wahlheim Kettenheim Hessen Mainz Landkreis Mainz-Bingen Worms Rhein-Pfalz-Kreis Landkreis Bad Dürkheim Landkreis Bad Kreuznach DonnersbergkreisKarte
Über dieses Bild

Eppelsheim ist eine rheinhessische Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alzey-Land an.

Inhaltsverzeichnis

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Eppelsheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]

  SPD FWG Gesamt
2009 6 10 16 Sitze
2004 5 11 16 Sitze

Wappen

Im gespaltenen Schild rechts den goldenen rotbewehrten und -gekrönten kurpfälzischen Löwen in Schwarz, links einen grünen zweifruchtigen Apfelzweig in Gold.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das 2001 eröffnete Dinotherium-Museum in Eppelsheim zeigt Originalfunde fossiler Säugetiere aus etwa zehn Millionen Jahre alten Ablagerungen des Ur-Rheins bei Eppelsheim. Diese Ablagerungen werden als Dinotheriensande bezeichnet, weil sie oft Zähne und Knochen des ausgestorbenen Rüsseltieres Dinotherium (auch Deinotherium) enthalten. Eine Attraktion im Dinotherium-Museum ist der Abguss eines Dinotherium-Schädels, der 1835 bei Eppelsheim entdeckt wurde. Bei Eppelsheim kam 1820 auch der historisch erste Fund eines fossilen Menschenaffen (Paidopithex rhenanus) zum Vorschein.

Die Idee für das Dinotherium-Museum hatte Altbürgermeister Heiner Roos. Das prägende Konzept lieferte Jens Lorenz Franzen, der von 1996 bis 2002 in den Ablagerungen gegraben hatte und 2003 zum Ehrenmitglied des Fördervereins Dinotherium-Museum ernannt wurde. Die Forscher des Senckenberg-Museums in Frankfurt ehrten 2003 Heiner Roos für sein Engagement mit einem Zusatz bei der Benennung eines bis dahin unbekannten Kleinsäugers Plesiosorex roosi".

Noch heute finden in der Nähe von Eppelsheim Grabungen in den Dinotheriensanden statt, die die Entdeckung weiterer Fossilien zum Ziel haben. Die Grabungen werden durchgeführt vom Naturhistorischen Museum in Mainz.

Bauwerke

Dorfgraben

Der Dorfgraben, auch Effenring genannt, umfasste herzförmig das mittelalterliche Dorf und diente mit seinen aufgeschütteten hohen Wällen als Flutgraben und als Dorfbefestigung. Die Anfänge lassen sich schwer bestimmen. Lediglich ein Streit Ende des 14. Jahrhunderts zwischen den Dalbergern und der Gemeinde ist in der Chronik belegt. Ein Mitglied der Familie Dalberg erklärte einen Teil des Dorfgrabens zu seinem Eigentum. Die anschließende Verhandlung endete mit einem Vergleich: ein Teil wurde der Gemeinde, ein Teil den Dalbergern zugesprochen.

Die in den vier Himmelsrichtungen aus dem Ort führenden Straßen waren an den vier Pforten (Hangen-Weisheimer, Flomborner, Dintesheimer und Alzeyer Pforte) durch Fallgitter besonders gesichert. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Graben hauptsächlich mit Effen (andere Bezeichnung für Ulmen) bewachsen und ist als Naturdenkmal "Effenkranz" seit dem 11. März 1927 unter Schutz gestellt. Das Ulmensterben hat auch die "Allee", wie der Dorfgraben heute vielfach genannt wird, nicht verschont. Zwischen 1976 und 1981 mussten alle Ulmen gefällt werden. 550 Bäume wurden wieder angepflanzt.

Dalberger Turm

Der Dalberger Turm wurde um 1500 von den Wormser Kämmerern Dalberg, die aber nie in Eppelsheim wohnten, als Wehr- und Wohnturm für das Domstift Worms errichtet und befindet sich heute im Privatbesitz.[3]

In alten Urkunden wird der Dalberger Turm als "Wasserhaus" bezeichnet, da sich um den Turm ein Wassergraben befand, der vom nahen Dorfgraben gespeist wurde. Das Bauwerk ist ganz aus Bruchsteinen (Kalksteinen) gemauert und hat eine Grundfläche von etwa 10 m x 10 m. Außer dem Erdgeschoss gibt es noch fünf Obergeschosse; die Mauern des Erdgeschosses sind etwa 1,5 m dick.

Früher lag der Zugang im ersten Obergeschoss und war nur über eine Leiter oder eine bewegliche Treppe erreichbar. Der Turm war von einer zusätzlichen Mauer mit einem Wehrgang umgeben und in die Dorfbefestigungsanlage einbezogen. Das im Jahr 1602 umgebaute Dach war ursprünglich steiler, das niedere Zeltdach entstammt einer späteren Zeit. Fenster und Schießscharten haben Umrahmungen aus rotem Sandstein. Heizungsanlagen konnten nicht festgestellt werden, doch muss seine Benutzung als Wohnturm, zumindest in Zeiten der Gefahr, angenommen werden (später Lager und Fruchtspeicher).

Der Dalberger Turm und das Ortsbild mit der Dorfumwallung stehen seit dem 30. September 1988 unter dem Schutz des Haager Abkommens.


Persönlichkeiten

  • Henry Greenebaum (1833–1914), Geschäftsmann und Politiker
  • Harry Hart (1850–1929), Geschäftsmann, Gründer und Partner von "Hart Schaffner & Marx"
  • Emil Knodt (1852–1924), ev. Theologe und Tierschützer
  • Karl Ernst Knodt (1856–1917), ev. Pfarrer und Dichter
  • Adolf Trieb (1874–1950), Lehrer in Eppelsheim 1903–1914, Dirigent

Literatur

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart, Gießen 1905, S. 128–129
  • Erwin Zimmer: Eppelsheim in Vergangenheit und Gegenwart, Eppelsheim September bis November 1992
  • Ernst Probst: Als Mainz im Meer lag, Ein Mekka der Urzeitforscher an Rhein und Main, Rhein-Main-Presse, 28. Oktober 1992
  • Liste der Kulturdenkmäler in Eppelsheim

Weblinks

 Commons: Eppelsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  3. Hans-Jörg Koch: Weinparadies Rheinhessen. Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätte/Alzey 1982, ISBN 3-87854-029-9

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