Ainhofen

Ainhofen
Ainhofen
Koordinaten: 48° 24′ N, 11° 23′ O48.40111111111111.379166666667Koordinaten: 48° 24′ 4″ N, 11° 22′ 45″ O
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 85229

Ainhofen ist ein Ortsteil von Markt Indersdorf, circa 42 Kilometer nordwestlich von München im oberbayerischen Landkreis Dachau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der „Wirt“, um 1926
Der „Bachbauer“, um 1930

Urkundlich erwähnt wurde Ainhofen ("Eiinhofa") zum ersten Mal im Jahre 837 als Kirchdorf, zugehörig der bischöflichen Hofmark Massenhausen. Trotz dieser Zugehörigkeit gelang es dem Kloster Indersdorf vor 1229 eine Ortskirche zu errichten und somit Einfluss zu nehmen. Den Indersdorfer Chorherren war besonders an der Förderung einer Marienwallfahrt gelegen, welche sich auf ein Wunder der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Marienfigur gründet. Im 30-jährigen Krieg wurde Ainhofen ausgeraubt und weitgehend zerstört.

Die Geschichte der einzelnen Häuser in Ainhofen spiegelt wechselnde Einflüsse von weltlicher und kirchlicher Macht wider. Sie unterstanden zwar alle dem Gericht Massenhausen, es gab aber sehr viele verschiedene Grundherren. Auffallend sind die häufigen Besitzerwechsel.

Entgegen heftigem Widerstand im Gemeinderat bewirkte Bürgermeister Johann Hefele, dass Ainhofen eine eigene Schule bekam, welche weitgehend in Eigenleistung erstellt wurde. Am 1. Oktober 1923 fand der erste Unterricht statt. Ebenfalls in Eigenleistung wurde 1960 ein Freibad von den Mitgliedern des Schwimmvereins erstellt und unter großem Einsatz immer wieder auf dem neuesten Stand gehalten.

Gemeindegebietsreform

Bis zur Gebietsreform in Bayern war Ainhofen ein verwaltungsmäßig selbständiger Ort, mit den Weilern und Höfen: Berg, Brunnhof, Edenholzhausen, Edenpfaffenhofen, Eglersried, Erl, Fränking, Grainhof, Gundackersdorf, Hartwigshausen, Kleinschwabhausen, Lanzenried, Lueg, Neuried, Obergeiersberg, Puch, Stachusried, Tafern, Thann, Untergeiersberg und Weingarten. Am 1. Januar 1972 wurde Ainhofen mit seinen meisten Ortsteilen der Gemeinde Markt Indersdorf zugeteilt.[1]

Die Kirche Sankt Maria

Die Kirche besteht seit mindestens 1229. Sie wurde 1682 nach Westen verlängert und 1717 vollständig renoviert. Zu dieser Zeit entstanden der heute sichtbare Stuck und das Deckenfresko. Um 1719 wurden die Seitenaltäre und der Hochaltar eingebaut, dessen Mittelpunkt die Gnaden-Madonna bildet. 1764 erhielt der ehemalige Sattelturm seinen jetzigen Helm.

Die Wallfahrt

1515 kam die Wallfahrt in Ainhofen auf. Mittelpunkt war die wundertätige romanische Gnaden-Madonna (die älteste im süddeutschen Raum). Um 1700 wurden jährlich zwei- bis dreihundert Marienwallfahrten abgehalten.

Schloss Ainhofen

Es wurde immer wieder vermutet, dass sich in oder bei Ainhofen das Schloss Ainhofen befand, es handelt sich dabei aber um das Schloss Maxhofen (Ainhofen) bei Bruckmühl.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seiten 443 und 444

Literatur

  • Robert Böck: Wallfahrt im Dachauer Land. In: Kulturgeschichte des Dachauer Landes Bd 7, 1991.
  • Georg Brenninger: Aus der Kirchengeschichte von Ainhofen. In: Amperland 1995/1
  • Peter Dorner: Indersdorfer Chronik, Paring 2003, ISBN 3-936197-01-6.
  • Heimatbuch des Landkreises und der Stadt Dachau. Dachau 1971
  • Krieger- und Soldatenverein Ainhofen: Chronik. Ainhofen 2001.

Quellen

  • Max Gruber: Die Wallfahrtskirche in Ainhofen. In: Amperland 1965/1
  • Otto Hefele, Gerhard Becker: Chronik Ainhofen. Reichertshausen, Neuried, 2006; unveröffentlicht.
  • Wilhelm Liebhardt, Günther Pölsterl: Die Gemeinden des Landkreises Dachau. Dachau 1992. ISBN 3-89251-053-9.

Weblinks

 Commons: Ainhofen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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