Erich Schultz-Ewerth

Erich Schultz-Ewerth
Erich Schultz-Ewerth (1932)

Erich Bernhard Theodor Schultz-Ewerth (* 8. März 1870; † 25. Juni 1935 in Berlin) war ein deutscher Kolonialbeamter und Ethnologe. Er war der letzte deutsche Gouverneur von Deutsch-Samoa.

Erich Schultz-Ewerth diente zunächst ab 1898 in Deutsch-Ostafrika als Distriktrichter und seit 1901 in Deutsch-Samoa, von 1912 bis 1914 war er als Nachfolger von Wilhelm Solf Gouverneur. 1912 erließ er ein umstrittenes Mischehenverbot. Mit der Besetzung Samoas durch neuseeländische Truppen 1914 nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs geriet er in Gefangenschaft, aus der er 1919 gesundheitlich angeschlagen entlassen wurde. Kurzzeitig verteidigte er nach dem Krieg deutsche Angeklagte vor ausländischen Gerichten. Anschließend betätigte er sich als Autor von Büchern zu kolonialen Fragen und im Kampf gegen die Kolonialschuldlüge.

In seinen Erinnerungen an Samoa beschreibt er die wirtschaftliche und politische Bedeutung Samoas, die Kolonisation, die Südsee als Kolonialgebiet, sowie Aberglauben, Polygamie, Kannibalismus und Beerdigungszeremonien.

Sein Sohn war der Sänger und Schauspieler Mario Tuala (1924–1961).

Werke

  • Erinnerungen an Samoa. Scherl, Berlin 1926.
  • Deutschlands Weg zur Kolonialmacht. Scherl, Berlin 1934.
  • Hrsg. zs. mit Leonhard Adam: Das Eingeborenenrecht. Sitten und Gewohnheitsrechte der Eingeborenen der ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika und in der Südsee. 2 Bde., Strecker und Schröder, Stuttgart 1929–1930.

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