Erlaa bei Wien

Erlaa bei Wien
Erlaa
Wappen Karte
Wappen von Erlaa

Erlaa (1893–1938: Erlaa bei Wien) war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Katastralgemeinde Erlaa nimmt eine Fläche von 238,96 Hektar ein. Der Ort liegt östlich und südlich des Flusses Liesing. Flussaufwärts befindet sich der Liesinger Bezirksteil Atzgersdorf, flussabwärts der Bezirksteil Inzersdorf. Im Süden grenzt Erlaa an die Bezirksteile Liesing und Siebenhirten und weist einen kleinen Grenzabschnitt zur niederösterreichischen Marktgemeinde Vösendorf auf.

Erlaa besitzt zwei historische Ortszentren: Alt-Erlaa und Neu-Erlaa. Alt-Erlaa liegt im Nordosten und schließt unmittelbar an den alten Ortskern von Atzgersdorf an. Das historische Zentrum von Neu-Erlaa befindet sich im Südwesten an der Altmannsdorfer Straße vor deren Kreuzung mit der Triester Straße. Die beiden alten Ortskerne sind heute zusammengewachsen, es gibt aber auch noch unverbaute Gebiete, etwa beim Stadterweiterungsgebiet In der Wiesen. Zu den größeren Wohnbauten der jüngeren Zeit gehört die Eigentumswohnhausanlage „Am Schlosspark“, die von 1985 bis 1987 nach Plänen der Architekten Günther Suska und Wolfgang Maria Markowitsch errichtet wurde.

Erlaa und seine Umgebung 1872 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Geologisch gesehen besteht Erlaa großteils aus Pleistozän-Schotter.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1114 als de Erila. Der Ort wuchs nur langsam und war vor allem durch die Landwirtschaft stark geprägt. Im Jahre 1831 zählte Erlaa erst 465 Einwohner. Im Jahre 1835 wurden erstmals die Ortsteile Alt-Erlaa und Neu-Erlaa genannt. Heute sind die beiden Teile jedoch wieder miteinander verwachsen. Zwischen 1865 und 1867 wurde der Erlaaer Friedhof angelegt. Mit dem Gesetz vom 1. Oktober 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Wien zu „Groß-Wien“ vergrößert. Dies hatte eine Eingemeindung Erlaas zu Folge. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese im Jahre 1954 bestätigt. Heute ist der Ort zunehmend verstädtert.

Im Jahr 1951, bei der letzten in der selbstständigen Gemeinde durchgeführten Volkszählung, hatte der Ort 2909 Einwohner.[1] Heute leben rund 15000 Menschen in Erlaa.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Alterlaa

In Erlaa befindet sich das barocke Schloss Alterlaa, das für Georg Adam Fürst von Starhemberg Ende des 18. Jahrhundert errichtet wurde. Die von 1960 bis 1962 errichtete römisch-katholische Pfarrkirche Neuerlaa ist ein Werk des Architekten Herbert Schmid.[3] An der Erlaaer Straße befindet sich das 1901 erbaute alte Erlaaer Gemeindehaus. Nordöstlich des alten Ortszentrums von Alt-Erlaa, jedoch bereits auf Atzgersdorfer und Inzersdorfer Gebiet wurde von 1973 bis 1985 der Wohnpark Alt-Erlaa errichtet, der auf Grund seiner Architektur eines der bekanntesten Wohngebiete in Wien ist.

Der ASK Erlaa ist ein Fußballverein aus Erlaa, dessen Frauenmannschaft in der ÖFB-Frauenliga spielt.

Als Motiv für die Gestaltung des für Erlaa bestimmten Teil des Liesinger Wappens wurde das Motiv ein Erlenblatt auf blauem Untergrund gewählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Seit 1995 ist Erlaa an das Wiener U-Bahn-Netz angeschlossen. Im Ortsgebiet befinden sich die U-Bahn-Station Erlaaer Straße sowie – an der Grenze zu Siebenhirten – die U-Bahn-Station Perfektastraße.

Mit der Adresse Erlaaer Straße 74 gibt es eine Volksschule der Stadt Wien im Bezirksteil, die in einem 1901 errichteten Gebäude untergebracht ist.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Ferdinand Opll: Liesing: Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Jugend und Volk, Wien 1982, ISBN 3-7141-6217-8. S. 198
  2. Da die Grenzen der Zählsprengel und Zählbezirke von jenen der Katastralgemeinde abweichen, ist keine genaue Einwohnerzahl verfügbar. Die Zählbezirke In der Wiesen und Wohnpark Alt-Erlaa hatten laut VZ 2001 zusammen 15180 Einwohner. – Quelle: Ortsverzeichnis 2001 Wien, hrsg. v. Statistik Austria, Wien 2005, S. 101-102
  3. Dehio-Handbuch Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Hrsg. v. Bundesdenkmalamt. Anton Schroll, Wien 1996, ISBN 3-7031-0693-X, S. 698

Literatur

  • Ferdinand Opll: Liesing: Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Jugend und Volk, Wien 1982, ISBN 3-7141-6217-8

Weblinks

48.14833333333316.3091666666677Koordinaten: 48° 9′ N, 16° 19′ O


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