Erlauftal

Erlauftal
Erlaufschlucht der Großen Erlauf bei Purgstall
Kleine Erlauf bei Steinakirchen
Zusammenfluss der Kleinen und Großen Erlauf
Kraftwerk der Fa.Taubinger bei Wieselburg

Die Erlauf ist ein Nebenfluss der Donau im Bezirk Scheibbs und Bezirk Melk in Niederösterreich. Der heutige Name entstand aus der früheren Namensform Erlaf. In der Zeit der Römer hieß der Fluss Arelape, gleich wie ein römischer Flottenstützpunkt an der Donau. Die Erlauf ist insgesamt etwa 70 km lang und mündet bei Pöchlarn in die Donau.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Erlauf besteht aus zwei Quellflüssen, die in Wieselburg zusammenfließen.

Die Große Erlauf entspringt (47° 48′ N, 15° 14′ O47.815.235930) am Fuße der Gemeindealpe und ist der Zulauf des Erlaufsees. Danach fließt sie über die Tormäuer durch den Naturpark Ötscher-Tormäuer, am Ötscher vorbei (hier mündet der Trefflingbach, unmittelbar beim Zusammenfluss befindet sich der Trefflingfall ), weiter über Kienberg-Gaming, Scheibbs, Purgstall an der Erlauf bis zum Zusammenfluss in Wieselburg.

Die Quellen der Kleinen Erlauf (47° 55′ N, 15° 3′ O47.91527777777815.045555555556860) liegen bei Gresten. Sie fließt weiter über Randegg, Steinakirchen am Forst bis zum Zusammenfluss in Wieselburg.

In Wieselburg fließen die Große und die Kleine Erlauf zusammen. Vom Zusammenfluss bis zur Mündung in Pöchlarn heißt der Fluss nur noch Erlauf.

Natur

Fast 40% des Flussverlaufes sind noch als naturnah zu bezeichnen. Eine Fischwanderung ist aufgrund mehrerer Kraftwerke allerdings nicht mehr möglich. Eine kleine Sensation war um 1985 die Entdeckung des hier längst ausgestorben geglaubten Bachneunauges (Lampetra planeri) in der Gr. Erlauf.

Im Gemeindegebiet von Purgstall an der Erlauf hat sich der Fluss im Laufe der Jahrtausende tief in den seit den Eiszeiten aufgelandeten Schotter eingegraben. Die dadurch entstandene Erlaufschlucht gilt seit 1972 aufgrund der einmaligen landschaftlichen Eigenheiten als Naturdenkmal.

Wirtschaftliche Nutzung

An der „Großen Erlauf“ wird in mehreren Kraftwerken elektrische Energie gewonnen. Das erste Kraftwerk in der Erlaufklause nach dem Erlaufsee ist das Kraftwerk Erlaufboden, das älteste am Fluss. Es ist im Eigentum der EVN und liefert Energie für die Mariazellerbahn. Weiter flussabwärts in Scheibbs, Mühling bei Wieselburg, Wieselburg (E-Werk Fahrner - gleich hinter dem Zusammenfluss von großer und kleiner Erlauf) und in Erlauf liegen weitere Kraftwerke.

Literatur

  • Irene M. Weiß: Brücken und Stege über die Große Erlauf. Verein Erlauftaler Bildungskreis, Purgstall 2003, ISBN 3-900019-00-2
  • Georg Holzer: Die Slaven im Erlaftal. Eine Namenlandschaft in Niederösterreich. Herausgeber Anton Eggendorfer und Willibald Rosner, NÖ Institut für Landeskunde, Sankt Pölten 2001 ISBN 3-85006-135-3

Weblinks


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