Airail

Airail
Verladung des AIRail-Gepäcks in Köln Hbf (eingestellt im November 2007)

AIRail (eine Wortzusammensetzung aus air und rail) ist ein intermodales Verkehrsangebot, das in Zusammenarbeit von Lufthansa, der Deutschen Bahn und Fraport entwickelt wurde. AIRail verbindet die Hauptbahnhöfe von Köln und Stuttgart sowie den Bahnhof Siegburg/Bonn[1] mit dem Flughafen Frankfurt als Zubringer-Alternative zum Flugzeug.

Zwischen Frankfurt Flughafen und Köln sind in beiden Richtungen täglich 15 Verbindungen als AIRail-Züge eingerichtet, zwischen Frankfurt Flughafen und Stuttgart bestehen sieben tägliche Verbindungen. Insgesamt nutzten 2005 knapp 170.000 Passagiere das AIRail-Angebot. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wurde das Angebot um einen Frühzug von Köln (ab 5:54 Uhr) nach Frankfurt Flughafen erweitert[2].

Die Haupteigenschaft von AIRail ist integriertes Ticketing. AIRail-Züge tragen eine Flugnummer der Lufthansa und sind dadurch in den Buchungssystemen wie Flüge zu buchen. In den Zügen steht den Reisenden ein Lufthansa-Flugbegleiter zur Verfügung, dabei sind bestimmte Sitzplätze primär für Lufthansa-Gäste vorgesehen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 2001 hatten Deutsche Bahn und Lufthansa eine Absichtserklärung zur besseren Aufteilung des Verkehrs zwischen Luftverkehr und Schiene geschlossen.[3] Das System wurde später eingeführt.

Bis zum 4. November 2007 konnten Passagiere ihr Gepäck an den Hauptbahnhöfen in Köln oder Stuttgart bis zum Endziel der Reise aufgeben.[1] Das Gepäck wurde in reservierten Abteilen (bei ICE-3-Zügen war eine Lounge für Gepäck reserviert) der Züge transportiert. Für den Transport zwischen Check-In und dem Bahnsteig in Köln oder Stuttgart sowie dem Bahnsteig am Fernbahnhof Frankfurt Flughafen und der Gepäckförderanlage wurden abschließbare Rollcontainer verwendet. Für ankommende Reisende wurden in den beiden Hauptbahnhöfen kleine Gepäckausgaben und Zollstationen eingerichtet.

Seit dem 5. November 2007 wurden die Check-In-Zeit verkürzt, Flugpassagiere können jetzt bis spätestens 15 Minuten vor Abfahrt einchecken. Dies wurde möglich weil die Fluggäste jetzt ihr Gepäck nicht mehr in Köln, Stuttgart oder Siegburg aufgeben, sondern bis zum Bahnhof Frankfurt Flughafen selbst mitnehmen, und dort an einem speziellen Check-In-Schalter am Übergang zum Flughafen aufgeben, wodurch die Zeiten für Zollkontrolle, Transport auf den Bahnsteig und Verladung in den Ausgangsbahnhöfen eingespart wurden.[4] Am gleichen Tag wurde Siegburg/Bonn in das AIRail-System integriert.[1]

Am 26. Oktober 2008, zum Beginn des Winterflugplans, wurden die für die Sitzplatzbereiche für AIRail-Kunden aus den Wagen 26 (2. Klasse) und 27 (1. Klasse) in den Wagen 21 der ICE-3-Züge verlegt. Die zehn Sitzplätze (2. Klasse) der Lounge stehen auf AIRail-Strecken dabei ausschließlich für Fluggäste mit Business- und First-Klasse-Flugschein zur Verfügung. Für Fluggäste der Economy-Klasse wird ein variierendes Kontingent an Sitzplätzen im Großraumbereich des Wagens 21 angeboten.

DB-Lufthansa-Airport-Service

Am 31. Mai 1992 stellten die damalige Bundesbahn, Lufthansa und dem Flughafen Frankfurt mit dem DB-Lufthansa-Airport-Service einen AIRail-Vorläufer vor. Der Pilotversuch ermöglichte es Reisenden von den Bahnhöfen Köln, Bonn, Koblenz, Nürnberg, Würzburg und Aschaffenburg nach Frankfurt, am Bahnhof ihr Gepäck einzuchecken und die Bordkarte zu lösen. In den ersten sieben Monaten nutzten etwa 7500 Reisende, mit rund 9000 Gepäckstücken, das Angebot.[5] Das Angebot wurde später eingestellt.

Auswirkungen

Nach Einführung von AIRail hat Lufthansa die Anzahl der täglichen Flugverbindungen zwischen Köln und Frankfurt von sieben auf vier reduziert. Die durchschnittliche Flugzeuggröße ging von ca. 125 Sitzen auf etwa 75 Sitze zurück. Die Lufthansa stellte ab 28. Oktober 2007 die verbleibenden Flüge zwischen Frankfurt und Köln ein, da die Flüge aufgrund der kurzen Fahrzeit mit der Bahn nicht mehr ausgelastet sind. Die AIRail-Verbindungen von Köln nach Frankfurt mit einer Fahrzeit von 57 Minuten sind für Langstrecken-Passagiere künftig kostenlos.[6][2]

Im Rahmen des AIRail-Service verfügen die beteiligten Bahnhöfe über eigene IATA-Codes: ZWS für Stuttgart Hauptbahnhof, QKL für Köln Hauptbahnhof sowie ZPY für den Bahnhof Siegburg/Bonn.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Lufthansa AG: AIRail mit kürzeren Check-in Zeiten ab Köln und Stuttgart - künftig auch ab Siegburg/Bonn Presseinformation vom 24. Oktober 2007
  2. a b AIRail ersetzt alle LH-Flüge zwischen Köln und Frankfurt. In: DB Welt, Ausgabe Dezember 2007, S. 7
  3. Meldung Fernbahnhof Flughafen Frankfurt/Main: Statement Dr. Ludewig. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 48, Nr. 7/8, 1999, S. 504.
  4. Deutsche Bahn AG: AIRail Service ab Köln, Siegburg, Stuttgart und Frankfurt. Abgerufen am 5. Februar 2008
  5. Jahresrückblick 1992: Personenverkehr. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 1, 1993, S. 32–40.
  6. Keine Flüge Frankfurt-Köln mehr. In: Hessischer Rundfunk, 27. September 2007

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