Airco D.H.2

Airco D.H.2
Airco D.H.2
Airco D.H.2
Typ: Jagdflugzeug, Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Hersteller: Aircraft Manufacturing Company
Erstflug: 1. Juni 1915
Indienststellung: 1916
Stückzahl: 401

Die Airco D.H.2 war ein Doppeldecker-Flugzeug des britischen Herstellers Airco und die zweite Konstruktion von Geoffrey de Havilland für dieses Unternehmen.

Diese Maschine war von ihrer Grundkonstruktion fast identisch mit dem Vorgänger D.H.1. Da sie aber als einsitziger Jagdaufklärer konstruiert war (der Vorgänger war ein 2-sitziges Flugzeug), hatte sie geringere Abmessungen, war aber ebenfalls ein zweistieliger Doppeldecker mit gleich großen, stoffbespannten Holztragflächen, wobei alle Flächen mit Querrudern ausgestattet waren. Der Rumpf bestand aus einer unverkleideten Holzrahmenkonstruktion.

Durch die kleineren Abmessungen in Verbindung mit diversen Änderungen an der Aerodynamik war dieses Flugzeug strömungsgünstiger als die D.H.1, zudem war die D.H.2 im Verhältnis zur D.H.1 strukturell verstärkt und hatte eine stärkere Motorisierung, einem Gnôme-9-Zylinder-Triebwerk mit 74 kW (100 PS), der, wie schon beim Vorgänger, auf einen Druckpropeller wirkte.

Der Erstflug der D.H.2 erfolgte am 1. Juni 1915.

Anfang 1916 wurden größere Stückzahlen dieses Flugzeuges an die Fliegertruppe ausgeliefert. Die Piloten kritisierten, dass die D.H.2 sehr schwierig zu fliegen sei; dies war bedingt durch die feinfühlig ausgelegte Steuerung, welche die Maschine andererseits aber zu einem erstklassigen Jagdflugzeug machte, die den bisher gefürchteten Fokker E.III-Eindeckern auf deutscher Seite nunmehr Paroli bieten konnten. Allerdings kamen nur wirklich erfahrene Piloten mit der D.H.2 zurecht.

Anfangs bereitete den Piloten auch der Umgang mit dem Maschinengewehr Probleme. Ursprünglich waren beiderseits des Rumpfes im Bugbereich Halterungen für die Waffe angebracht, und der Pilot musste das ca. 12 kg schwere MG je nach Zielausrichtung von der einen in die andere Halterung wechseln, ein schwieriges Unterfangen, wenn gleichzeitig die Maschine kontrolliert werden musste.

Die Beschwerden seitens der Piloten führten zu einer mittigen Waffenaufnahme mit der Möglichkeit einer vertikalen Ausrichtung der Waffe. Die Piloten arretierten das MG jedoch meistens, und das Flugzeug wurde per Steuerung auf das Ziel ausgerichtet.

Die D.H.2 war den Fokker-Eindeckern überlegen und hatte erheblichen Anteil daran, dass ab Juli 1916 (Somme-Schlacht) die deutschen Jäger in die Defensive gedrängt wurden. Als aber im Herbst dieses Jahres die ersten Jastas (Jagdstaffeln) entstanden und mit den leistungsfähigen Albatros D I und D II-Jagdflugzeugen ausgerüstet wurden, erwiesen sich die langsameren und von der Feuerkraft her unterlegenen britischen Druckschrauber (D.H.2, F.E.2b, F.E.8) als nicht mehr zeitgemäß. Im Sommer 1917 wurden die letzten D.H.2 von der Westfront zurückgezogen.

Bezeichnend für die Unterlegenheit der D.H.2 gegenüber den neuen Albatros-Jägern war der berühmte Luftkampf, in dem einer der zu diesem Zeitpunkt erfolgreichsten englischen Jagdflieger, Major L.G. Hawker (D.H.2 /5964), am 23. November 1916 den Tod fand: Er wurde nach langem Kurvenkampf, als er im Stechflug zu entkommen suchte, von Manfred Freiherr von Richthofen auf der viel schnelleren Albatros D II abgeschossen.

Im Herbst 1918 war die D.H.2, von dem Airco 401 Exemplare hergestellt hatte, bei der RAF auch als Trainer ausgemustert.

Technische Daten

Airco D.H.2
Kenngröße Daten
Länge    7,68 m
Höhe    2,91 m
Flügelspannweite     8,61 m
Tragflügelfläche    23,18 m²
Antrieb    Ein Gnôme Monosoupape-Motor mit 74 kW (100 PS)

einige Exemplare der letzten Baureihe: Le Rhone-Motor mit 81 kW (110 PS)

Höchstgeschwindigkeit    150 km/h
Steigleistung    ca. 11 Min. auf 1.830 m
Dienstgipfelhöhe    4.265 m
Reichweite    2 Std. 45 Min.
Besatzung    1 Pilot
Leermasse    428 kg
max. Startmasse    654 kg
Bewaffnung    Ein Lewis-MG

Siehe auch

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