Erschrecken

Erschrecken
Erschrockenes Mädchen

Ein Schreck (auch: Entsetzen) ist eine starke Emotion durch die Wahrnehmung einer Gefahr oder durch eine Überraschung. Diese reaktive Gefühlsäußerung wird immer als unangenehm empfunden und löst immer einen Distress aus.

Schrecke setzen einen instinktiven Überlebensmechanismus in Gang, der sich bei allen Säugetieren gleicht:

  • Herausreißen aus dem derzeitigen Handeln (Stopp)
  • Plötzliche Wachheit aller Sinne
  • Ruckartiges Einatmen (extra Sauerstoffversorgung)
  • Erstarren (keine Signale aussenden, dafür maximaler Empfang)
  • Verhärtung der Nacken- und Rückenmuskulatur (zum Schutz vor Verletzungen)


Schrecke können auch einen Schrei auslösen. Extrem belastende Schrecke können bei sehr sensiblen und/oder alten Menschen einen Schock auslösen.

Eine Schrecksekunde ist die durchschnittliche Zeit, die ein Mensch zur Verarbeitung des Eindrucks benötigt, um einen Schreck zu erfahren (Wahrnehmung und Verarbeitung); Dies ist u.a. beim Autofahren wichtig (Fahrmanöver, Bremsen - Bremsweg).

Beim Schreck durch Gefahren handelt es sich vor allem um die Auswirkung eines Angstzustandes; Beispiel: Während eines Albtraums wird man angefasst und wacht auf (man bezieht die Person in die Traumhandlung mit ein).

Beim Schreck durch Überraschung handelt es sich um eine unerwartete Situation oder Handlung; Beispiel: Eine hochkonzentriert arbeitende Person hört einen lauten Knall.

Blick einer Geschreckten

Die Schwelle des Erschreckens ist individuell und fallweise different und abhängig von der Erfahrung, (nervlicher) Konstitution und/oder Konditionierung. Lebewesen, die sensibel auf Schrecke reagieren, nennt man schreckhaft. Schreckresistenz ist jedoch bis zu einem gewissen Grad trainierbar. Ein Beispiel hierfür ist die Konditionierung von Polizeipferden, die Schüssen ausgesetzt werden.

Eine Schreckschusspistole ist eine Schusswaffe, die jedoch kein Projektil verschießt, sondern einen Angreifer oder Bedroher nur erschrecken soll.

Andere Bedeutungen

Ein Schrecken als Person ist jemand, der andere in Schrecken versetzt (z.B. „Kinderschreck“).

Ein Schreckgespenst ist ein Geist.

Ein Schreckensszenario kann eine Situation oder ein Zustand sein („Bild des Grauens“), das tatsächlich einen Schreck auslöst. Mit diesem Begriff werden indes auch Geschehensdarstellungen als fiktiv oder zumindest übertrieben klassifiziert, die zwar einen Schrecken auslösen sollen, tatsächlich aber nicht geeignet sind zu erschrecken.

"erschrocken" und "erschreckt"

Standardsprachlich kann erschrecken sowohl transitiv als auch intransitiv verwendet werden. Transitiv bedeutet es jemanden in Schrecken versetzen und wird schwach gebeugt. Intransitiv bedeutet es dagegen in Schrecken geraten und wird stark gebeugt.

Er erschreckt sie. - Sie erschrickt.

Er erschreckte sie. - Sie erschrak.

Er hat sie erschreckt. - Sie ist erschrocken.

Die Wendung sich erschrecken ist umgangssprachlich und wird sowohl schwach als auch stark gebeugt.


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