Erzbistum Bamberg

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Basisdaten
Staat Deutschland
Diözesanbischof Ludwig Schick
Weihbischof Werner Radspieler
Emeritierter Diözesanbischof Karl Braun
Generalvikar Georg Kestel
Fläche 10.290 km²
Dekanate 21 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Pfarreien 310 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Einwohner 2.076.801 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Katholiken 733.302 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Anteil 35,3 %
Diözesanpriester 370 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Ordenspriester 132 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Ständige Diakone 43 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Katholiken je Priester 1.461
Ordensbrüder 253 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Ordensschwestern 570 (31. Dezember 2008 (AP2010)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Deutsch
Kathedrale Bamberger Dom
Website www.erzbistum-bamberg.de
Suffraganbistümer Eichstätt
Speyer
Würzburg
Kirchenprovinz
Erzbistum Freiburg Erzbistum Bamberg Erzbistum Berlin Erzbistum Hamburg Erzbistum Köln Erzbistum München und Freising Erzbistum Paderborn Bistum Aachen Bistum Augsburg Bistum Dresden-Meißen Bistum Eichstätt Bistum Erfurt Bistum Essen Bistum Fulda Bistum Görlitz Bistum Hildesheim Bistum Limburg Bistum Magdeburg Bistum Mainz Bistum Mainz Bistum Münster Bistum Münster Bistum Osnabrück Bistum Passau Bistum Regensburg Bistum Rottenburg-Stuttgart Bistum Speyer Bistum Trier Bistum Trier Bistum WürzburgKarte der Kirchenprovinz {{{Kirchenprovinz}}}
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Bamberger Löwe im Wappen des Bistums vor dessen Erhebung zum Erzbistum

Das Erzbistum Bamberg (lat.: Archidioecesis Bambergensis) ist eine Diözese in Bayern und umfasst große Teile der Regierungsbezirke Oberfranken und Mittelfranken, einen kleinen Teil der Regierungsbezirke Unterfranken (Iphofen) und Oberpfalz (Auerbach). Suffraganbistümer sind Eichstätt, Speyer und Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Auf der Reichssynode in Frankfurt (Main), die am 1. November 1007 begann und an der acht Erzbischöfe und 27 Bischöfe teilnahmen, erwirkte König Heinrich II., der 1014 die Kaiserwürde erlangte, die Gründung des Bistums Bamberg aus Teilen von Würzburg und Eichstätt. Noch auf der Synode wurde Eberhard, des Königs Kanzler, vom Mainzer Erzbischof Willigis zum Oberhirten des neuen Grenzlandbistums geweiht. Ebenfalls noch auf der Synode wurden dem Bistum reiche Schenkungen verbrieft, um es wirtschaftlich auf eine solide Basis zu stellen.
Heinrich wollte in seiner Lieblingsstiftung Bamberg die mönchische Strenge des Hildesheimer Domstiftes – dort war er selbst erzogen worden – und den damals gefeierten Studieneifer der Kirchen von Lüttich miteinander verbunden wissen.
Das Bistum Bamberg war zunächst Mainz und ab 1245 Rom unmittelbar unterstellt (exemt) und erlangte eine besondere Bedeutung bei der Christianisierung der zwischen Main und Regnitz wohnenden Slaven. Suitger, der zweite Bamberger Bischof, wurde 1046 zum Papst gewählt und nahm bei seiner Inthronisation den Namen Clemens II. an. Im Bamberger Dom wurde er auf eigenen Wunsch beigesetzt – es ist das einzige erhaltene Papstgrab nördlich der Alpen.

Bistumsheilige

Heinrich

Heinrichs Vater, Heinrich der Zänker, war Herzog von Bayern. Im Jahr 1002 wurde Heinrich II. zum König und 1014 zum Kaiser gekrönt. Heinrich setzte bei der Reichssynode am 1. November 1007 die Gründung des Bistums Bamberg durch. Er gründete viele Klöster. Am 13. Juli 1024 starb Heinrich II. Er ist im Bamberger Dom bestattet und wurde von Papst Eugen III. 1146 heilig gesprochen. Gedenktag ist der 13. Juli.

Kunigunde

Sie stammte aus Luxemburg und heiratete um 999 Heinrich. Kunigunde wirkte entscheidend bei der Ausstattung des Bistums Bamberg mit. Auch stiftete sie das Benediktinerinnenkloster Kaufungen, in das sie nach dem Tod ihres Mannes eintrat. Sie starb am 3. März 1033 in Kaufungen und ist im Dom zu Bamberg bestattet. Kunigunde wurde 1200 heilig gesprochen. Gedenktag ist der 3. März.

Otto

Er stammte aus schwäbischem Adel und war zunächst am Hof des Polenherzogs Wladislaw tätig, ehe er in den Dienst von Kaiser Heinrich IV. trat. 1102 wurde Otto zum Bischof von Bamberg ernannt. Er ließ den niedergebrannten Dom wieder aufbauen und wirkte als Missionar in Pommern. 1189 wurde Otto heilig gesprochen. Im Erzbistum Bamberg wird ihm am 30. September gedacht.

Sebald

Im 11. Jahrhundert kam Sebald nach der Überlieferung in die Gegend von Nürnberg, wo er sich als Einsiedler niederließ und als Missionar wirkte. Sebald wird vor allem in Nürnberg als Stadtheiliger verehrt. Er wurde im Jahr 1425 heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 19. August.

Mittelalter

Unter Bischof Otto I., dem Heiligen, 1102–1139, erlebte die Domschule eine neue Blütezeit. Er gründete oder erneuerte 27 Klöster in sieben Diözesen von Kärnten bis Halberstadt. Mit der Einrichtung des Aegidienspitals und des Gertrudenhospitals begann Bischof Otto I. die karitative Tätigkeit der mittelalterlichen Kirche auch in Bamberg, sie ist noch in den Spitälern alter Städte erkennbar. Gottesdienste und Seelsorge, Bildung und Kultur, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Aktivitäten, Glaubensverbreitung und Friedensförderung waren Aufgaben und Ziele der Bamberger Kirche im Mittelalter.

Reformation

Die Reformation hat im fränkischen Land tiefe Spuren hinterlassen: So fielen damals beispielsweise von 190 Pfarrkirchen im Laufe des 16. Jahrhunderts 105 mit den meisten Filialkirchen dem Protestantismus zu; 1648 standen für 110 Pfarreien noch 64 Priester zur Verfügung.

Neuzeit

Die Bischöfe der Barockzeit, zugleich Landesherren des Hochstiftes mit über 200 000 Einwohnern, waren Freunde und Förderer der Künste und Wissenschaften. Die Nachwelt verdankt ihnen großartige Kirchenbauten, repräsentative Schlossanlagen, eine allgemeine kulturelle Hochblüte, was aber keinesfalls heißt, dass die pastoralen Aufgaben (Neuordnung der Pfarreien, Förderung der Klöster, Berufung der Jesuiten) von ihnen vernachlässigt worden wären. So führte Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1779–1795) den barocken Lebensstil bewusst nicht weiter. Er wollte als „Fürst für das Volk“ dessen Wohl. Er sorgte für die Kranken und Armen durch Gesetze und Einrichtungen, die dem modernen Sozial- und Versicherungswesen den Weg bereiteten. So schuf er das Armeninstitut, das sich in Form einer ständigen Kommission systematisch in Bamberg, Forchheim, Kronach, Lichtenfels und Weismain der Notleidenden annahm. Im Jahre 1789 errichtete er das Allgemeine Krankenhaus in Bamberg und förderte die Einführung einer Krankenkasse.

Bamberger Löwe

Der Bamberger Löwe, als Wappentier und gemeine Figur in der Heraldik, hat einen Eigennamen und war im Wappen des Hochstiftes Bamberg. Er reihte sich in die Liste der Wappenlöwen ein. In vielen Wappen ist seine Hauptrichtung aufsteigend und linksgewendet. Er ist gewöhnlich in Gold ein linksgewandter, mit einer silbernen Schräglinksleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe. Am Spalt im Wappen steht er seit dem 16. Jahrhundert.

Der Bamberger Löwe ist in vielen Wappen nachzuweisen, wenn der Einfluss des Hochstiftes bedeutend war, so in den Wappen von Weisendorf (linksgewendeter), Scheßlitz (linksgewendeter), Litzendorf (rechtsgewendet), Bezirk Oberfranken, Landkreis Bamberg, Landkreis Erlangen-Höchstadt, Landkreis Haßberge, Landkreis Forchheim. Auch der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, führt den Löwen im Wappen.[1]

Säkularisation und Neubeginn

Die Säkularisation des Jahres 1802/1803 beendete die weltlichen Regierungsaufgaben der Kirchenfürsten: Das Hochstift Bamberg fiel an Bayern. Im Jahr 1818 bei der Neueinteilung der kirchlichen Sprengel nach der Säkularisation wurde Bamberg Sitz eines Erzbischofs mit den Suffraganbistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg.

Bistumsgliederung – Regionen, Dekanate und Seelsorgebereiche

Das Erzbistum Bamberg gliedert sich in 6 Regionen, 21 Dekanate und 96 Seelsorgebereiche. An der Spitze der Regionen, die im Jahr 2000 eingerichtet wurden, stehen Regionalsdekane. Für jeden Seelsorgebereich wurde jeweils ein Leitender Pfarrer ernannt.

Region IRegionaldekan Dr. Josef Zerndl, Bayreuth

  • Dekanat 1: Auerbach
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Pegnitz Stadt und Land
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreiengemeinschaft Pottenstein und Umland
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Auerbach
  • Dekanat 2: Bayreuth
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Bayreuth Schlosskirche - Hl. Kreuz - St. Benedikt
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Heilig Geist – St. Johannes Nepomuk
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund St. Salvator Hollfelder Land
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund Bayreuth Süd/Hummelgau
    • Seelsorgebereich 5: Pfarreienverbund Fränkische Schweiz Nord
  • Dekanat 3: Hof
  • Dekanat 4: Kulmbach
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreiengemeinschaft Main-Schorgast-Tal
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Marienweiher
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Kulmbach Stadt und Land
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreiengemeinschaft Steinacher Land

Region IIRegionaldekan Thomas Teuchgräber, Kronach

  • Dekanat 5: Coburg
  • Dekanat 6: Kronach
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Oberes Rodachtal
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreiengemeinschaft Corpus Christi
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreiengemeinschaft Kronach
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund Kronach Süd
  • Dekanat 7: Lichtenfels
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Ebensfeld
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Banzer StiftStaffelstein – Lautergrund
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Sankt Bernhard von Clairvaux, Lichtenfels
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund Steinach-Rodach-Main
    • Seelsorgebereich 5: Pfarreienverbund Obermain – Jura
  • Dekanat 8: Teuschnitz
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Oberer Frankenwald
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Rennsteig

Region IIIRegionaldekan Dr. Gerhard Förch, Bamberg

Region IVRegionaldekan Georg Holzschuh, Forchheim

  • Dekanat 13: Ebermannstadt
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Ehrenbürg
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Feuerstein
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Fränkische Schweiz Süd
  • Dekanat 14: Forchheim
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Eggolsheim – Unterer Aischgrund
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Forchheim-West
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Hausen/Heroldsbach
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund EffeltrichLangensendelbachPoxdorf
    • Seelsorgebereich 5: Pfarreienverbund Seelsorgebereich St. Augustinus
    • Seelsorgebereich 6: Pfarreienverbund Forchheim-Ost
    • Seelsorgebereich 7: Pfarreienverbund Forchheim-Mitte
  • Dekanat 15: Höchstadt/Aisch
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreiengemeinschaft Maria im Dreifrankenland
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreiengemeinschaft Adelsdorf – Aisch
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Höchstadt und Umgebung

Region VRegionaldekan Hubertus Förster, Nürnberg

  • Dekanat 16: Erlangen
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Erlangen Nord-West
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Erlangen Nord-Ost
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreiengemeinschaft Kath. Seelsorgebereich Erlangen-Süd
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund Herzogenaurach
    • Seelsorgebereich 5: Pfarreienverbund Erlangen-West
    • Seelsorgebereich 6: Pfarreienverbund Erlanger Mitte
    • Seelsorgebereich 7: Pfarreienverbund Eckenhaid - Stöckach-Forth - Weißenohe
  • Dekanat 17: Fürth
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Cadolzburg - Langenzenn - Wilhermsdorf
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Heinrich-Nikolaus Fürth
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Fürth-West
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund Kath. Seelsorgebereich Fürth Mitte-Nord
    • Seelsorgebereich 5: Pfarreienverbund St. Johannes – Heilig Kreuz
    • Seelsorgebereich 6: Pfarrei St. Josef, Zirndorf
  • Dekanat 18: Neunkirchen a. Sand
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreiengemeinschaft St. Bonifatius – Hl. Apostel Paulus mit St. Josef – St. Martin
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Lauf - Neunkirchen/Sand - Kersbach
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund Bühl – Kirchröttenbach – Schnaittach
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund Hartenstein-Hersbruck-Neuhaus/Peg.
  • Dekanat 19: Nürnberg
    • Pfarrei Herz Jesu
    • Pfarrei St. Karl
    • Pfarrei St. Martin, Nürnberg
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Nürnberg Gibitzenhof – Gartenstadt
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund St. Bonifaz und St. Wolfgang
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreienverbund St. Theresia – Verklärung Christi – St. Willibald
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreienverbund St. Kunigund – St. Stefan
    • Seelsorgebereich 5: Pfarreiengemeinschaft Katholische Innenstadtkirche
    • Seelsorgebereich 6: Pfarreiengemeinschaft Nürnberg West
    • Seelsorgebereich 7: Pfarreienverbund St. Josef – Allerheiligen
    • Seelsorgebereich 8: Pfarreienverbund Sebalder Reichswald Nord-Ost
    • Seelsorgebereich 9: Pfarreienverbund Kath. Gemeindeverband St. Clemens – St. Hedwig – St. Thomas

Region VIRegionaldekan Hans Kern, Ansbach

  • Dekanat 20: Ansbach
    • Seelsorgebereich 1: Pfarreienverbund Ansbach
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreienverbund Frankenhöhe
  • Dekanat 21: Neustadt/Aisch
    • Seelsorgebereich 1: Pfarrei St. Johannes, Neustadt a. d. Aisch
    • Seelsorgebereich 2: Pfarreiengemeinschaft St. Martin Westmittelfranken
    • Seelsorgebereich 3: Pfarreiengemeinschaft IphofenSeinsheimWillanzheim
    • Seelsorgebereich 4: Pfarreiengemeinschaft Südlicher Steigerwald

Kathedrale, Basiliken, Kirchen (Auswahl)

Bamberger Dom
Altarraum mit Kathedra

Kathedrale
Die Kathedrale des Erzbistums ist der Kaiserdom St. Peter und St. Georg in Bamberg
Wallfahrtsbasiliken

Weitere bedeutende Kirchen

Siehe auch: Kirchengebäude im Erzbistum Bamberg

Konsolidierungsprozess

Briefmarke 2007

In den Jahren 2002 bis 2005 konnten die gesunkenen Einkünfte des Erzbistums Bamberg nur durch angesparte Rücklagen ausgeglichen werden. Im Jahr 2004 wurde deshalb ein Konsolidierungsprozess begonnen, um die Ausgaben zu verringern und Synergien zu schaffen. So wurden unter anderem

  • die Ausgaben für die Seelsorgebereiche/Kirchenstiftungen nach einem festen Schlüssel entsprechend der Katholikenzahl und Fläche festgelegt.
  • Zuschüsse an Jugend- und Bildungshäuser und große karitative Einrichtungen an die Entwicklung der Kirchensteuer gekoppelt.
  • Sach- und Personalkosten in nahezu allen Bereichen zurückgefahren und die Verwaltung im Ordinariat verschlankt.

Der Konsolidierungsprozess und der wirtschaftliche Aufschwung in den Jahren 2006 bis 2008 führten zu einer Stabilisierung des Haushalts. In diesem Zeitraum konnten Mehreinnahmen verzeichnet werden, die es ermöglichten, einzelne Sparmaßnahmen, wie z. B. den Einstellungsstopp für pastorale Mitarbeiter, wieder aufzuheben. Auch konnte mit den Überschüssen die Existenz bestimmter kirchlicher Einrichtungen gesichert werden, so z. B. die Arbeitnehmerbildungs- und -begegnungsstätte in Obertrubach und der Betrieb der Berufsfachschulen Maria Hilf in Bamberg. Das Jahr 2009 wurde noch positiv abgeschlossen. Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009/2010 hatten aufgrund der raschen wirtschaftlichen Erholung keine negativen Auswirkungen auf den Diözesanhaushalt.[2]

Gebäudekonzept

Das teilweise umgesetzte Gebäudekonzept beleuchtet alle Gebäude hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und Ausnutzung. Kirchen, Pfarrhäuser und Pfarrzentren werden überprüft. In Zukunft wird nur noch ein Komplex von der Diözese aus bezuschusst. Vor allem die Pfarrzentren müssen sich mit ihrer Versammlungsfläche an der Katholikenzahl orientieren. Dies hat zur Folge, dass manche Pfarreien ihre Pfarrzentren schließen oder teilweise an Fremdmieter vermieten müssen.

Errichtung von Seelsorgebereichen

Im Zuge des Konsolidierungsprozesses wurden aus den 367 Pfarreien 96 Seelsorgeeinheiten gebildet, die an Pfingsten 2006 installiert wurden. Das jeweilige Seelsorgeteam (Priester und Mitarbeiter) ist seitdem nicht mehr nur für eine Pfarrei zuständig, sondern für den gesamten Seelsorgebereich. In der Praxis beschränkt sich dies aber hauptsächlich auf die Mitarbeiter und kaum auf die Priester, die immer noch einer bestimmten Pfarrei zugeordnet sind. Ungefähr ab dem Jahr 2010 stehen faktisch für jede Seelsorgeeinheit noch zwei Priester zur Verfügung. Bei der momentanen Entwicklung des Priesterstandes ist es ca. 2020/2025 noch ein Priester.

Im Herbst/Winter 2008/09 mussten alle Seelsorgeteams eine gemeinsame Fortbildung besuchen. Hierbei wurde das gemeinsame Arbeiten beleuchtet und versucht, neue Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Seelsorgeeinheiten wurden verpflichtet mindestens ein Projekt gemeinsam durchzuführen, eine Überprüfung der Durchführung wird es aber nicht geben. Die Stellung der Leitenden Pfarrer wurde nicht verändert.

Bistumshaus St. Otto

Das 1928 eröffnete Priesterseminar am Heinrichsdamm in Bamberg ist von 2004 bis 2007 zum Bistumshaus St. Otto umgebaut worden. Etwa 80 Firmen waren an den Bauarbeiten beteiligt. Die Kosten von unter 25 Millionen Euro teilten sich zu zwei Dritteln das Erzbistum Bamberg und zu einem Drittel die Seminarstiftung.

Nutzung

Das Bistumshaus St. Otto wird als Priesterseminar und vom Erzbischöflichen Ordinariat genutzt. Im Priesterseminar stehen 64 Zimmer für die Alumnen (Priesteranwärter) und Gäste zur Verfügung. Außerdem sind Kapellen, Arbeits- und Gruppenräume, eine theologische und katechetische Bibliothek sowie Wohnungen für die Leiter des Priesterseminars vorhanden. Im anderen Teil des Gebäudes sind die Hauptabteilungen Pastorales Personal sowie Schule und Religionsunterricht untergebracht. Außerdem sind dort die Diözesanstellen Weltmission und Berufe der Kirche beheimatet. Eine Nutzung ist auch als Tagungshaus mit Sälen, Seminarräumen, einem Speisesaal und Cafeteria möglich. Ebenso sind die Medienzentrale des Erzbistums und der Heinrichsverlag mit der Kirchenzeitung Heinrichsblatt im Bistumshaus St. Otto angesiedelt.

Tausendjähriges Bistumsjubiläum

Vom 1. November 2006 bis zum 1. November 2007 feierte das Erzbistum Bamberg unter dem Motto Unterm Sternenmantel sein tausendjähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten beschränkten sich nicht auf Bamberg. Auch an anderen Orten im Erzbistum Bamberg, wie z. B. in Nürnberg, Forchheim oder Ansbach fanden Veranstaltungen statt. Höhepunkt des Jubiläumsjahres war das Heinrichsfest vom 6. bis 8. Juli 2007, zu dem rund 30.000 Besucher kamen. Zum Festgottesdienst erschien der damalige Erzbischof von München, Friedrich Kardinal Wetter als Sondergesandter von Papst Benedikt XVI.

Am 11. März 2007 wurde im Bamberger Dom ein Gottesdienst zum tausendjährigen Bestehen des Bistums gefeiert. In einem in Deutschland einmaligen Vorgang bat dabei der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick wegen des Versagens von Christen und Kirche um Vergebung. In dem Gottesdienst wurden kirchliche Verfehlungen wie Hexenverfolgung, Kreuzzüge und Konfessionskriege, die Unterstützung des Nationalsozialismus' und der mangelnde Einsatz für die Unterdrückten. „Beklagenswert ist auch der im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts grassierende Hexenwahn, dem im Hochstift Bamberg 900 Menschen zum Opfer fielen. Der begnadete Jesuit Friedrich von Spee konnte sich mit der Einsicht durchsetzen: ‚Erst die Folter schafft die Hexen‘ und damit dem Spuk ein Ende bereiten.“

Diözesanpartnerschaft mit Thiès (Senegal)

Am 22. September 2007 unterzeichneten der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, und der Bischof der senegalesischen Diözese Thiès, Jacques Sarr, eine Partnerschaft der beiden Ortskirchen. Die beiden Bistümer vereinbarten eine Gebets-, Lern-, und Solidargemeinschaft. Sie wollen sich unter anderem in der Erfahrung der Glaubensweitergabe austauschen. So kommen beispielsweise Priester aus der Diözese Thiès zur Unterstützung ins Erzbistum Bamberg. Das fränkische Bistum will die senegalesische Diözese bei der Errichtung von Kirchen, Pfarrzentren, Schulen und Sozialstationen behilflich sein.

Energie- und Klimaoffensive des Erzbistums Bamberg

Für eine Energie- und Klimaoffensive stellte das Erzbistum Bamberg im Jahr 2009 fünf Millionen Euro zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2010 werden weitere drei Millionen Euro bereitgestellt. Die Mittel aus dem Energiefonds dienen dazu, Energiegutachten und Thermografieuntersuchungen vor Beginn von Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen zu erstellen. Außerdem soll das Geld für die energetische Sanierung von Gebäuden verwendet werden. Vor allem die beiden kirchlichen Häuser auf dem Feuerstein bei Ebermannstadt, das Jugendbildungshaus und die Katholische Landvolkshochschule, nehmen eine Vorreiterrolle ein. Dort gibt es bereits eine Solaranlage, eine Photovoltaikanlage, ein Biomassewerk und Wärmeschutzfenster.

Siehe auch

Literatur

  • Christine und Klaus van Eickels (Hrsg.): Das Bistum Bamberg in der Welt des Mittelalters (= Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien. Vorlesungen & Vorträge 1). University of Bamberg Press, Bamberg 2007, ISBN 978-3-923507-28-3 (Volltext)
  • Luitgar Göller (Hrsg.): 1000 Jahre Bistum Bamberg. 1007-2007. Unterm Sternenmantel. Katalog zur Ausstellung im Diözesanmuseum Bamberg. Imnhof, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-261-1
  • Ludger Stühlmeyer (Schriftltg.) Stationen der Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg. Herausgegeben vom Amt für Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Bamberg 2007
  • Michael Kleiner/Ludwig Unger (Hrsg.): Unterm Sternenmantel. 1000 Jahre Bistum Bamberg - die Geschichte in Lebensbildern. Heinrichsverlag, Bamberg 2006, ISBN 978-3-89889-051-9
  • Josef Urban (Hrsg.): Das Bistum Bamberg um 1007. Festgabe zum Millennium. (= Studien zur Bamberger Bistumsgeschichte 3). Archiv des Erzbistums Bamberg, Bamberg 2006, ISBN 3-9808138-4-3
  • Josef Urban: Das Bistum Bamberg in Geschichte und Gegenwart, Heft 1-5. Bamberg 1992 ff.
  • Johann Looshorn: Die Geschichte des Bisthums Bamberg. 7 Bände (in 8 Bänden). Bamberg 1886–1910
  • Thomas Breuer: Verordneter Wandel? Der Widerstreit zwischen nationalsozialistischem Herrschaftsanspruch und traditionaler Lebenswelt im Erzbistum Bamberg. Mainz 1992.

Weblinks

 Commons: Erzbistum Bamberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wappen des Erzbischofs
  2. http://www.erzbistum-bamberg.de/erzbistum/kirchensteuer/pressetext.html

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