Espoo

Espoo
Espoon kaupunki
Esbo stad
Wappen Karte
Wappen von Espoo Lage von Espoo in Finnland
Basisdaten
Staat: Finnland
Landschaft: Uusimaa
Verwaltungsgemeinschaft: Helsinki
Geographische Lage 60° 13′ N, 24° 40′ O60.2124.6627Koordinaten: 60° 13′ N, 24° 40′ O
Fläche: 528,16 km²[1]
davon Landfläche: 312,22 km²
davon Binnengewässerfläche: 17,96 km²
davon Meeresfläche: 197,98 km²
Einwohner: 247.971 (31. Dez. 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 794,2 Ew./km²
ISO 3166-2: FI-ES
Gemeindenummer: 049
Sprache(n): Finnisch, Schwedisch
Website: espoo.fi

Espoo [ˈɛspɔː], schwedisch: Esbo [ˈɛsbɔ], ist mit über 240.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Finnlands. Die ehemalige Landgemeinde ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem einwohnerstarken Vorort des benachbarten Helsinki angewachsen. Espoo ist eine eigenständige Stadt, ist aber faktisch Teil einer als „Hauptstadtregion“ bezeichneten Agglomeration.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Espoo liegt in der südfinnischen Landschaft Uusimaa an der Küste des Finnischen Meerbusens westlich der Hauptstadt Helsinki. Weitere Nachbarstädte und -gemeinden sind Kirkkonummi im Westen, Vihti im Nordwesten, Nurmijärvi im Norden, Vantaa im Nordosten und das gänzlich vom Stadtgebiet Espoos umschlossene Kauniainen. Die Städte Helsinki, Vantaa, Espoo und Kauniainen bilden zusammen eine als „Hauptstadtregion“ bezeichnete Agglomeration. De facto sind sie mittlerweile zu einer einzigen Großstadt mit rund einer Million Einwohnern zusammengewachsen, politisch sind die vier Städte aber nach wie vor eigenständig.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Insgesamt beträgt die Fläche Espoos 528,16 km². Unter Ausschluss der Meeresgebiete sind es 330,18 km², wovon weitere 17,96 km² Binnengewässer sind.[3] Die 58 km lange Küstenlinie ist stark gegliedert. Der Stadt vorgelagert ist ein Schärengebiet mit 165 Inseln. Insgesamt befinden sich im Stadtgebiet von Espoo 95 Seen; deren größter ist der Bodominjärvi. Die höchste Erhebung von Espoo befindet sich im Stadtteil Velskola und liegt 114,2 m über dem Meeresspiegel.

Stadtgliederung

Die Stadtteile Espoos

Espoo besteht aus sieben Stadtbezirken (suuralue), die sich wiederum in insgesamt 55 Stadtteile (kaupunginosa) unterteilen:

Nord-Espoo: Bodom, Kalajärvi, Lahnus, Lakisto, Luukki, Niipperi, Perusmäki, Röylä, Vanhakartano, Velskola
Suur-Espoonlahti: Espoonlahti, Kaitaa, Latokaski, Nöykkiö, Saunalahti, Soukka, Suvisaaristo
Suur-Kauklahti: Espoonkartano, Kauklahti, Kurttila, Vanttila
Suur-Leppävaara: Karakallio, Kilo, Laaksolahti, Leppävaara, Lintuvaara, Lippajärvi, Sepänkylä, Viherlaakso
Suur-Matinkylä: Henttaa, Matinkylä, Olari
Suur-Tapiola: Haukilahti, Laajalahti, Mankkaa, Niittykumpu, Otaniemi, Pohjois-Tapiola, Tapiola, Westend
Vanha-Espoo: Espoon keskus, Gumböle, Högnäs, Järvenperä, Karhusuo, Karvasmäki, Kaupunginkallio, Kolmperä, Kunnarla, Kuurinniitty, Muurala, Nupuri, Nuuksio, Siikajärvi, Vanha-Nuuksio

Geschichte

Der Dom von Espoo stammt aus dem späten 15. Jahrhundert.

Im Stadtgebiet von Espoo lassen sich erste Spuren menschlicher Besiedlung für die Zeit um 7000 v. Chr. nachweisen. Permanent besiedelt ist das Gebiet aber erst seit dem 12. und 13. Jahrhundert. Espoo lag an der Königsstraße von Turku nach Wyborg. Die erste Urkundliche Erwähnung Espoos stammt aus dem Jahr 1431. Die schwedische Namensform Esbå dürfte „Espenfluss“ bedeuten (äspe ist ein altes schwedisches Wort für „Espe“, å bedeutet „Fluss“). 1458 löste sich Espoo vom Kirchspiel Kirkkonummi. Das älteste erhaltene Gebäude Espoos ist die um 1490 aus Feldstein erbaute Kirche. 1556 gründete der schwedische König Gustav I. Wasa den Gutshof Espoo als Königsgut, an das immer noch die Krone im Wappen der Stadt erinnert.

Bis weit ins 20. Jahrhundert blieb Espoo eine ländlich geprägte Gemeinde. Noch 1920 hatte Espoo nur 9.000 Einwohner, von denen 70 Prozent schwedischsprachig waren und 75 Prozent in der Landwirtschaft arbeiteten. Die eigentliche Stadtentwicklung setzte erst mit der Ausdehnung Helsinkis in den 1950er Jahren ein. Begleitet von einer massiven Bautätigkeit wuchs die Einwohnerzahl schnell an. Der Dienstleistungssektor wurde zum wichtigsten Beschäftigungsbereich. Das Verwaltungszentrum (Espoon keskus) entstand um die alte Kirche und den Bahnhof. 1963 wurde Espoo zum Marktflecken, 1972 zur Stadt erhoben.

1991 wurde in Espoo die Konvention über die Umweltauswirkungen im grenzüberschreitenden Kontext – die Espoo-Konvention der UNECE unterzeichnet.

Einwohnerentwicklung

Noch 1950 hatte Espoo nur 22.000 Einwohner. Innerhalb von fünfzig Jahren stieg diese Zahl auf über 210.000 an. Zum Jahreswechsel 2008/2009 betrug die Einwohnerzahl Espoos 241.565.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1983 – 149.057
  • 1985 – 156.851
  • 1987 – 164.569
  • 1990 – 172.629
  • 1997 – 200.834
  • 2000 – 213.271
  • 2002 – 221.597
  • 2003 – 224.231
  • 2004 – 227.472

Politik

Verwaltung

Wie in allen finnischen Städten ist auch in Espoo der Stadtrat (finnisch: kaupunginvaltuusto) die höchste Entscheidungsinstanz bei lokalen Angelegenheiten. Dazu zählen Stadtplanung, Schulen, Gesundheitswesen und öffentlicher Verkehr. Der aus 67 Mitgliedern bestehende Rat wird auf vier Jahre gewählt.

Die stärkste Fraktion im Stadtrat stellt in Espoo mit großem Vorsprung die konservative Sammlungspartei. Seit den Kommunalwahlen 2008 ist der Grüne Bund zweitstärkste Partei und hat die Sozialdemokraten auf Platz drei verdrängt. Erstmals seit den Kommunalwahlen 2008 sind auch die Basisfinnen, eine rechtspopulistische Partei, mit über elf Prozent der Stimmen im Stadtradt von Espoo präsent, während die Zentrumspartei, eine der drei großen Parteien des Landes, wie in den meisten Großstädten keine größere Bedeutung hat. Ebenfalls vertreten sind die Schwedische Volkspartei, das Linksbündnis, die Christdemokraten und seit 2008 neu die Partei Für die Sache der Armen.

Zusammensetzung des Stadtrats (2009–2012)
Partei Wahlergebnis[5] Sitze
Nationale Sammlungspartei 37,7 % 26
Grüner Bund 15,9 % 11
Sozialdemokraten 13,9 % 9
Basisfinnen 11,6 % 7
Schwedische Volkspartei 8,7 % 6
Zentrumspartei 4,2 % 3
Linksbündnis 3,6 % 5
Christdemokraten 3,6 % 2
Für die Sache der Armen 0,3 % 1

Der Stadtdirektor (finnisch: kaupunginjohtaja) von Espoo ist dem Stadtrat unterstellt und wird von diesem ernannt. Seine Aufgabe ist es, die Verwaltung und den Haushalt der Stadt zu verwalten. Seit 1995 hat Marketta Kokkonen diesen Posten inne.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das von Alvar Aalto geplante Hauptgebäude der Technischen Universität (heute Teil der Aalto-Universität)

Verkehr

Der am dichtesten besiedelte südliche Teil von Espoo ist über die Autobahn Länsiväylä mit der Innenstadt von Helsinki verbunden. Eine Erweiterung der Metro Helsinki bis ins südliche Espoo ist zurzeit in Bau.

Die nördlicheren Teile von Espoo liegen an der Eisenbahnstrecke von Helsinki nach Turku und werden u.a. mit Zügen der S-Bahn Helsinki bedient. Parallel verläuft die Autobahn Turunväylä.

Die wichtigsten Querverbindungen innerhalb Espoos sind die drei Ringstraßen, die in der Nähe der Südküste beginnen und (abgesehen vom unvollendeten Ring II) im Nordosten des Stadtgebiets nach Helsinki und Vantaa weiterführen.

Ansässige Unternehmen

Zahlreiche internationale Firmen haben ihren Sitz in Espoo, darunter der Mobiltelefonhersteller Nokia, der Aufzughersteller Kone, die Computerspiele-Entwickler Remedy Entertainment und Rovio Entertainment Ltd., der Papier- und Kartonhersteller M-real und das Energieunternehmen Fortum.

Bildung

Espoo beherbergt einen Teil der Aalto-Universität sowie einige Fachhochschulen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Dom von Espoo stammt aus dem späten 15. Jahrhundert. Er ist mit Kalkmalereien aus dem frühen 16. Jahrhundert geschmückt, erhielt sein heutiges Aussehen jedoch erst um 1820.

Architektonisch interessant ist die Trabantenstadt Tapiola aus den 1960er-Jahren, Familien mit Kindern wird es eher zum Freibadzentrum Serena ziehen.

Sport

Die Eishockeymannschaft der Espoo Blues spielt in der höchsten Spielklasse Finlands, der SM-liiga. Die Herrenmannschaft des FC Honka Espoo spielt seit 2006 in der höchsten Fußball-Liga Finnlands, der Veikkausliiga. Die Frauenmannschaft spielt in der SM-Sarja, der höchsten Liga im finnischen Frauenfußball, und wurde dort in den Jahren 2006 und 2007 Meister.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. Januar 2010
  2. Väestörekisterikeskus (finnisches Bevölkerungsregister): Bevölkerung der finnischen Gemeinden am 31. Dezember 2010
  3. Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt)
  4. Väestörekisterikeskus (finnisches Bevölkerungsregister): Suomen asukasluku vuodenvaihteessa 2008–2009.
  5. Finnisches Justiziministerium: Ergebnis der Kommunalwahlen 2008

Weblinks

 Commons: Espoo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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