Estocq

Estocq
General von L’Estocq

Anton Wilhelm von L’Estocq (* 16. August 1738 in Celle; † 5. Januar 1815 in Berlin) war preußischer General der Kavallerie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Militärische Laufbahn

L’Estocq war der Sohn eines preußischen Offiziers hugenottischer Abstammung. 1757 trat er als Fahnenjunker dem Berliner Regiment Gensd’armes (K 10) bei.

Während des Siebenjährigen Krieges nahm er an den Schlachten von Zorndorf, Kunersdorf und Torgau teil. Nach einem Gefecht bei Langensalza wurde er 1761 mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnet.

1768 wurde er zum Premierleutnant befördert und wechselte in das Regiment des Husarengenerals Hans Joachim von Zieten. Er wurde Zietens Adjutant und zum Stabsrittmeister, Major, Oberstleutnant und Oberst befördert. König Friedrich Wilhelm II. ernannte ihn 1790 zum Batallionskommander des Regiments von Eben (Altpreußisches Husarenregiment H 2).

Koalitionskriege

Im ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich war seine Einheit an den Kämpfen bei Kaiserslautern, Morsbrunn und Trippstadt beteiligt. 1794 übernahm er das Kommando über das Husarenregiment H 2. Sein Regiment war nach dem Frieden von Basel 1795 zur Sicherung der Grenze gegen Frankreich in Westfalen eingesetzt. 1797 wurde er Regimentschef des ehemals Czettritzschen Husarenregiments (H 1). Zunächst musste er in der Grafschaft Mark Räuberbanden bekämpfen. Im August 1802 besetzte er das Fürstbistum Paderborn und nahm die 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss sanktionierte Einverleibung des Hochstiftes durch Preußen vorweg.

L’Estocq wurde zum Generalmajor befördert und 1803 nach Neuostpreußen versetzt. Er übernahm das Oberkommando der preußischen Truppen in der Region und erhielt das Kommando über das Husarenregiment H 9. 1805 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant.

Im vierten Koalitionskrieg nahm er 1807 mit seinem Stabschef Gerhard von Scharnhorst an der Schlacht bei Preußisch Eylau teil und wurde danach mit dem Schwarzen-Adler-Orden ausgezeichnet. Der Erfolg bei Eylau wurde Scharnhorsts Planungen zugeschrieben, der dafür den Orden Pour le Mérite erhielt.

Nach der Niederlage in der Schlacht von Friedland war er Mitglied einer vom König eingesetzten Kommission zur Untersuchung des preußischen Zusammenbruchs.

Am 12. November 1808 wurde er zum Gouverneur der Berliner Residenz ernannt, 1814 zum Gouverneur von Breslau. L’Estocq wurde am 8. Januar 1815 auf dem Friedhof der Berliner Garnisonkirche beigesetzt.

Trivia

Theodor Fontane erwähnt L’Estocq in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Berlin in den Tagen der Schlacht bei Großbeeren.


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