Eublepharis macularius

Eublepharis macularius
Leopardgecko
Leopardgecko (Eublepharis macularius ssp.)

Leopardgecko (Eublepharis macularius ssp.)

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Lidgeckos (Eublepharidae)
Gattung: Leopardgeckos (Eublepharis)
Art: Leopardgecko
Wissenschaftlicher Name
Eublepharis macularius
(Blyth, 1854)
Unterarten
  • Eublepharis macularius afghanicus
  • Eublepharis macularius fasciolatus
  • Eublepharis macularius fuscus
  • Eublepharis macularius macularius
  • Eublepharis macularius montanus
  • Eublepharis macularius smithi

Der Leopardgecko (Eublepharis macularius) ist eine Art innerhalb der Unterfamilie der Lidgeckos (Eublepharinae). Sie sind Bewohner der trockenen und halbtrockenen Steppenlandschaften und trockenen Grasländer Asiens.

Eublepharis macularius wurde erstmals 1854 beschrieben. Seine wissenschaftliche Bezeichnung verdankt dieser Gecko seinen ausgeprägten Augenlidern. (eu = griechisch gut, blepharis = griechisch Augenwimper). Macularius bedeutet soviel wie „gefleckt“ und die deutsche Bezeichnung Leopardgecko erklärt sich beim Anblick des Tieres von selbst.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Juvenile Morphe

Leopardgeckos werden zwischen 25 und 30 Zentimetern lang, vobei die Hälfte der Gesamtlänge auf den Schwanz entfällt. Der dicke Schwanz dient den Tieren in Mangelzeiten als Fettspeicher und ist abwerfbar. Im Gegensatz zu den meisten anderen Geckos haben Leopardgeckos keine Haftlamellen an den Füssen sondern Krallen. Die Grundfärbung der Tiere variiert zwischen gelblich und hellbraun. Die Körperoberfläche ist mit unregelmäßigen schwarzen Flecken gezeichnet. Auf diese Parallele zu Leoparden ist der Name zurückzuführen. Anders als die meisten Geckos haben Leopardgeckos Augenlider die sie verschliessen können. Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich. Das Männchen ist massiger gebaut und hat einen dickerern Kopf als das Weibchen.Das Weibchen ist meist dunkler. Außerdem sind die Präanalporen deutlich zu erkennen. Jungtiere weisen eine vollkommen andere Färbung auf. Sie sind braun bis schwarz, gelb bis ockerfarben und cremeweiß gebändert. Erst mit einem Alter von drei bis sechs Monaten fangen die jungen Geckos an sich umzufärben, um mit ca. einem Jahr das Aussehen eines Adultus anzunehmen.

Lebensweise

Leopardgeckos sind nachtaktiv und verbringen den Tag unter Steinen oder in Höhlen. Die Höhlen werden stellenweise selbst gegraben oder von anderen Tieren übernommen und erweitert. Sie bevorzugen dabei Orte mit gewisser Umgebungsfeuchtigkeit und kommen dort oft in größeren Kolonien vor. Während der Aktivitätsphase werden sie als sehr vital beschrieben und sind trotz fehlender Zehenlamellen geschickte Kletter. Aufgrund ihrers wechselwarmen Wärmehaushalts nutzen sie nachts die noch vom Tag aufgeheizten Steine als Wärmequellen. Während der kalten Jahreszeit halten die Tiere eine Winterruhe von einigen Monaten.

Verbreitung

Der Leopardgecko ist in weiten Teilen Asiens verbreitet. Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst dabei Bangladesch, Nordindien, Teile Pakistans, Afghanistan, Iran, Irak, Turkmenistan, Syrien sowie die Türkei. Dort bewohnen die Tiere trocken bis halbtrockene Steppengebiete und trockene Grasländer.

Ernährung

Leopardgeckos ernähren sich vornehmlich von Kleingetier aller Art, wie Käfern, Spinnen, Würmern, Maden, Larven und Hundertfüßern, aber auch Skorpionen und nestjunge Kleinsäuger. Er nimmt aber gelegentlich auch pflanzliche Nahrung zu sich. In Gefangenschaft werden meist Grillen, aber auch andere Insekten sowie junge Kleinsäuger verfüttert. Die Weibchen stellen kurz vor der Eiablage die Nahrungsaufnahme ein.

Fortpflanzung

Leopardsgeckos erreichen mit 18 bis 24 Monaten die Geschlechtsreife. Die Paarungszeit beginnt meist kurz nach der Winterruhe. Die Eiablage erfolgt rund drei bis vier Wochen nach der Paarung. Das Gelege besteht aus ein bis zwei Eiern und wird in weichen Bodengrund abgelegt. Es kann bis zu zehn Gelegen kommen. Die Inkubationszeit richtet sich stark nach der Temperatur. Unter kontrollierten Umständen schlüpfen die Jungtiere nach 40 bis 65 Tagen. Die Bruttemperatur wirkt sich auch auf das Geschlecht der Jungtiere aus. Bei unter 26°C schlüpfen meist nur Weibchen und bei über 31,5°C meist nur Männchen. In freier Natur erfolgt der Schlupf meist nach 90 bis 100 Tagen. Die Jungtiere sind 80 bis 85 Millimeter groß. Sie sind bräunlich bis ockerfarben gefärbt und weisen eine weißliche Bänderung auf. Ab dem fünften Lebensmonat stellt sich die adulte Ausfärbung ein. In Gefangenschaft erreichen Leopardgeckos im Schnitt ein Alter von 22 Jahren.

Leopardgeckos als Heimtiere

Leopardgecko im natürlich eingerichteten Terrarium

Der Leopardgecko gehört zu den am häufigsten in Terrarien gehaltenen Reptilien. Der Großteil der Tiere dürfte mittlerweile aus Nachzuchten stammen, überwiegend mit Vorfahren aus Pakistan.

Bemerkenswert ist die Vielfalt der Farbzüchtungen, die mittlerweile verkauft werden. Die teils zu exorbitanten Preisen gehandelten Tiere werden unter Namen wie Yellow Phase (schwarze oder violette Punkte auf gelbem Grund) oder Albino (ohne schwarze oder braune Farbelemente) gehandelt. Für Informationen über die Haltung existiert an anderer Stelle umfangreiche Literatur.

Leopardgeckos zeigen im Terrarium ein sehr interessantes Abwehrverhalten. Fühlen sich die Tiere bedroht, drücken sie ihre Beine durch und machen einen Katzenbuckel um größer zu wirken. Sie reißen das Maul auf und stoßen teilweise schrille Laute aus. Führen diese Warnungen nicht zum gewünschten Erfolg, stürmen sie zu ihrem Gegner und beißen zu. Leopardgeckos haben kräftige Kiefer und können durchaus schmerzhafte Wunden verursachen.

Literatur

  • Hermann Seufer, Yuri Kaverkin, Andreas Kirschner: Die Lidgeckos. Kirschner & Seufer Verlag, 2005. ISBN 3-9804207-7-9
  • Friedrich-Wilhelm Henkel, Michael Knöthig & Wolfgang Schmidt: Leopardgeckos. Münster: Natur-und-Tier-Verlag, 2000. ISBN 3-931587-38-X
  • Karsten Grißhammer & Gunther Köhler: Leopardgeckos, Pflege - Zucht - Erkrankungen - Farbvarianten. Herpeton Verlag, 2006. ISBN 3-936180-17-2
  • Manfred Rogner: Echsen, Bd.2, Warane, Skinke und andere Echsen sowie Brückenechsen und Krokodile, Ulmer (Eugen) 1994
  • T. Wilms Der Leopardgecko - nicht nur ein Einsteigertier - Reptilia 46 (2004): S. 56-62
  • H. Wilhelm Haltung und Zucht: Der Leopardgecko Eublepharis macularius - Reptilia 12 (1998): S. 30-32

Weblinks


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