Evelyn Carow

Evelyn Carow

Evelyn Carow (* 1931 in Berlin) ist eine deutsche Schnittmeisterin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Evelyn Carow war schon in ihrer Kindheit künstlerisch veranlagt. Sie sang im Kinderchor und spielte Theater. Schon früh begeisterte sie sich für den Film und begann 1949 eine Lehre in einem Kopierwerk. Nach der Fachausbildung und einer kurzzeitigen Anstellung 1952 in der Farblichtbestimmung wird sie vom DEFA-Studio in Babelsberg als Schnittassistentin angefordert. Ihre ersten Projekte waren stumme Lehrfilme für die Industrie. Ab September 1952 ist sie dem Studio für populär-wissenschaftliche Filme, Abteilung Lehrfilm zugeteilt. Hier lernt sie auch ihren späteren Ehemann, den Regisseur Heiner Carow (Hochzeit 1954) kennen. Nach dem Zusammenschluss des Studios für populärwissenschaftliche Filme mit dem Bereich Lehrfilm wird Carow Assistentin der Cutterin Putty E. Krafft. Als jüngste Mitarbeiterin des Studios wird sie besonders gefördert und besteht im Dezember 1953 erfolgreich die Prüfung zur Schnittmeisterin. Bis 1956 arbeitet sie an weiter an populärwissenschaftlichen Filmen. Im Sommer des Jahres wechselt Carow zum DEFA-Studio für Spielfilme, nachdem der Regisseur Gerhard Klein durch ihren effektreichen Dokumentarfilm „Anziehendes“ auf sie aufmerksam wurde.[1]

Ihre erste Arbeit im Spielfilmbereich war der Schnitt von Kleins bekanntem Berlinfilm Berlin – Ecke Schönhauser (1957). Auch später arbeitet Carow noch mehrmals mit Klein zusammen. Schon früh beginnt Carow eine enge Zusammenarbeit mit den Regisseuren, da sie ihre Arbeit als Teil einer Teamarbeit sah. Sie verstand sich immer als gleichberechtigte Partnerin auf Augenhöhe. Im Laufe der Zeit arbeitet Carow mit einem Großteil der bedeutendsten DEFA-Regisseure zusammen. Besonders hervorzuheben sind neben den Arbeiten mit Gerhard die Zusammenarbeiten mit Konrad Wolf, Frank Beyer und ihrem Ehemann Heiner Carow, deren einzige Cutterin sie ist. Carow schneidet viele der bedeutendsten DEFA-Filme, von denen nicht wenige auch in Konflikt mit der Staatsführung der DDR kamen. Den Film Die Russen kommen musste sie sogar ein zweites Mal komplett neu schneiden.

Mit dem Ende der DEFA nach der politischen Wende kam auch das Ende der Karriere von Evelyn Carow. Sie gilt als eine der, wenn nicht sogar als die bedeutendste Schnittmeisterin der Geschichte der DEFA. Sie hat über 50 DEFA-Filme geschnitten.

Auszeichnungen

  • 1980: Nationaler Filmpreis (Bester Schnitt) für Solo Sunny, Sabine Wulff und Bis daß der Tod uns scheidet auf dem Nationalen Spielfilmfestival der DDR
  • 1985: Heinrich-Greif-Preis für ihre künstlerischen Leistungen
  • 1988: Nationaler Filmpreis (Bester Schnitt) für Die Russen kommen auf dem Nationalen Spielfilmfestival der DDR
  • 2005: vom Film+, Forum für Filmschnitt und Montagekunst für ihre Leistungen um den Deutschen Film mit dem Schnitt Preis.

Filmografie

Dokumentarische Kurzfilme

  • 1955: Wohnkultur
  • 1955: Martins Tagebuch
  • 1955: Stadt an der Küste
  • 1955: Anziehendes
  • 1956: Wald und Wild
  • 1956: Harzreise in unsere Tage
  • 1956: Wasser vom Bodewerk
  • 1956: Wenn Jan und Lenka Hochzeit machen

Spielfilme

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe http://www.taz.de/pt/2005/12/02/a0194.1/text

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