FREMM-Fregatten

FREMM-Fregatten
Naval Ensign of Italy.svg Civil and Naval Ensign of France.svg FREMM-Klasse
Konzeptzeichnung der FREMM
Konzeptzeichnung der FREMM
Übersicht
Typ Fregatte
Einheiten 10 Naval Ensign of Italy.svg und 11 Civil and Naval Ensign of France.svg
Bauwerft

Fincantieri, DCN, Thales, Finmeccanica

Auslieferung Ab 2012
Dienstzeit

Ab 2012

Technische Daten
Noch in BauStand Oktober 2008
Verdrängung

Maximal: 5.900 ts

Länge

140,4 m

Breite

19,7 m

Tiefgang

5 m

Besatzung

145 (max. 165)

Antrieb
Geschwindigkeit

27 kn (Gasturbinen), 15,5 kn (E-Motoren)

Reichweite

6.000 nm bei 15 kn

Bewaffnung
  • SILVER VLS Starter mit 16 Zellen oder 32 für
  • Raketensystem „Scalp Naval“ (16 Zellen, nur GP/LA-Version)
  • Civil and Naval Ensign of France.svg Raketenstarter für Exocet
  • Naval Ensign of Italy.svg Raketenstarter für Teseo Mk.2/A Seezielflugkörper
  • Civil and Naval Ensign of France.svg Naval Ensign of Italy.svg 1 oder 2× 76/62 Compact, 2× 25/80 mm
  • Naval Ensign of Italy.svg127/64 Lightweight (ital. GP/LA-Version, mit Vulcano-Munition bis 120 km)
  • Torpedorohre: 2×2 324 mm (GP/LA) bzw. 2×3 324 mm (ASW)
  • Torpedoraketensystem „MILAS“ (ASW)
  • Torpedoabwehrsystem „SLAT“
  • SCLAR-H Täuschkörpersystem
Führungselektronik
Hubschrauber

Zwei NH90 oder 1 NH90 + 1 EH101[1]

FREMM ist eine Klasse von Fregatten, die Frankreich und Italien seit 2007 in einem Gemeinschaftsprojekt für ihre jeweiligen Seestreitkräfte und für den Export bauen. Die Bezeichnung FREMM steht für das französische Frégate Multi-Mission bzw. das italienische Fregata Multi-Missione. [2]

Inhaltsverzeichnis

Versionen

Bei den FREMM-Fregatten handelt es sich um eine Variante der französisch-italienischen Führungs- und Luftverteidigungsschiffe des Horizon-Projekts. Die FREMM-Fregatten werden in zwei Versionen gebaut: „ASW“ (Anti Submarine Warfare, in Frankreich: „ASM“) und „GP/LA“ (General Purpose/Land Attack, in Frankreich: „AVT“ - Action Vers la Terre). Das französische Armaris-Konsortium (bestehend aus der Thales Group und DCN) begann 2007 mit dem Bau von insgesamt elf FREMM-Fregatten für die Französische Marine. Ursprünglich waren 17 Schiffe geplant, davon acht ASM und neun AVT. Sie sollten ursprünglich sowohl die Fregatten der Klassen Tourville und Georges Leygues, als auch die Korvetten der Klasse D'Estienne d'Orves ersetzen.

In Italien soll Orizzonte Sistemi Navali, ein Konsortium bestehend aus Fincantieri und Finmeccanica, zehn FREMM-Fregatten bauen (4 ASW und 6 GP/LA), die in der italienischen Marine die Fregatten die Maestrale-Klasse und der Artigliere-Klasse ablösen werden. Von den geplanten Schiffen sind sechs fest bestellt.

Da von der Horizon-Klasse aus finanziellen Gründen keine weiteren Schiffe bestellt worden sind, plant man nun eine Luftabwehrvariante der FREMM-Fregatten, die in Frankreich als FREDA (Frégates de défense aériennes) bezeichnet wird. Wird bei den beiden ursprünglichen Versionen ein Vertical Launching System vom Typ Sylver A50 (statt A43) eingebaut, können auch Raketen vom Typ Aster 30 verschossen werden. Dank dieser Raketen längerer Reichweite und einer neuen, aktiven Version des Multifunktionsradars Empar werden die Fregatten in den Standard-Versionen auch zu vollgültigen Luftabwehrschiffen. Mit dem VLS-System Sylver A70 können die GP/LA-Schiffe Marschflugkörper vom Typ Scalp Naval einsetzen.

Einheiten

FrankreichFrankreich Frankreich - Aquitaine-Klasse

Acht Schiffe wurden am 16. November 2005 bestellt. Die französische Regierung hatte in ihrem Verteidigungs-Weißbuch 2008 mitgeteilt, sich auf insgesamt elf statt der vorher geplanten 17 Einheiten zu beschränken.[3] Neun Schiffe sollen in der ASW/ASM-Version gebaut werden, die letzten beiden Einheiten in der Luftabwehrvariante FREDA als Ersatz für die beiden Zerstörer der Cassard-Klasse. Die Bestellung für die letzten drei Fregatten erfolgte am 8. Oktober 2009 anlässlich der Kiellegung der Normandie. Die ersten acht Einheiten sind nach französischen Regionen benannt. (Die wechselvolle Geschichte des Elsass' und Lothringens zeigt sich auch dadurch, dass es auch bei einer deutschen Marine Schiffe dieser Namen gab, die SMS Elsass und die SMS Lothringen.) Die Aquitaine soll im August 2012 an die Marine Nationale ausgeliefert werden und wird anschließend bis zur Indienststellung noch getestet.

Kennung Name Kiellegung Bauwerft Stapellauf Indienststellung Variante
D630 Aquitaine 15. Dezember 2007 DCNS, Lorient 29. April 2010 2014 ASM
D631 Normandie 8. Oktober 2009 DCNS, Lorient 2011 2012 ASM
D632 Provence 2010 DCNS 2012 2015 ASM
D633 Bretagne 2011 DCNS 2013 2016 ASM
D634 Auvergne 2012 DCNS 2014 2017 ASM
D635 Languedoc 2013 DCNS 2015 2018 ASM
D636 Alsace 2014 DCNS 2016 2019 ASM
D637 Lorraine 2015 DCNS 2017 2020 ASM

ItalienItalien Italien - Bergamini-Klasse

In Italien läuft dieses Programm auch unter der Bezeichnung Rinascimento-Klasse. Insgesamt sechs Schiffe sind bestellt, der Bau der letzten vier Einheiten ist nicht sicher. Die letzten beiden der geplanten, noch nicht finanzierten Schiffe könnten in der Luftabwehrversion FREDA sein und damit die beiden Zerstörer der De-la-Penne-Klasse ersetzen.

Das 2005 beauftragte 1. Baulos umfasst 2 Schiffe:

Kennung Name Kiellegung Bauwerft Stapellauf Indienststellung Variante
F590 Carlo Bergamini 4. Februar 2008 Fincantieri, Riva Trigoso 16. Juli 2011 2013 GP/LA
F591 Virginio Fasan 17. Dezember 2009 Fincantieri 2012 2013 ASW

Das 2. Baulos wurde 2008 beauftragt und umfasst vier Einheiten.

Kennung Name Kiellegung Bauwerft Stapellauf Indienststellung Variante
F592 Carlo Margottini 14. September 2010 Fincantieri 2013 2014 ASW
F593 Luigi Rizzo 6. April 2011 Fincantieri ASW
F594 Fincantieri ASW
F595 Fincantieri GP/LA

Anmerkung: Die Bugsektionen werden im Fincantieri-Betrieb im benachbarten Muggiano vorgefertigt.

BrasilienBrasilien Brasilien

Brasilien gab 2008 sechs Fregatten in Auftrag die im Marinearsenal von Rio de Janeiro gebaut werden. [4]

Kennung Name Kiellegung Bauwerft Stapellauf Indienststellung Variante
Marinearsenal, Rio de Janeiro
Marinearsenal, Rio de Janeiro
Marinearsenal, Rio de Janeiro
Marinearsenal, Rio de Janeiro
Marinearsenal, Rio de Janeiro
Marinearsenal, Rio de Janeiro


GriechenlandGriechenland Griechenland - Makedonia-Klasse

Griechenland bestellte am 22. Januar 2009 sechs Einheiten als Ersatz für zehn ältere Fregatten der Elli-Klasse. Einige davon sollen mit Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow ausgerüstet werden. Nach unbestätigten Angaben sollen zuerst 4 Einheiten gebaut werden und danach könnten weitere 6 folgen. Die hier aufgeführten Schiffsnamen (inkl. damit auch der Bezeichnung der Unterklasse) sind noch nicht bestätigt. Die Finanzkrise 2010 hat möglicherweise Auswirkungen auf dieses Beschaffungsvorhaben.

Kennung Name Kiellegung Bauwerft Stapellauf Indienststellung Variante
Makedonia
Epirus
Thraki

MarokkoMarokko Marokko

Die marokkanische Marine hat 2007 eine ASW-Fregatte bestellt. Die Mohammed VI soll am 14 September 2011 bei DCNS vom Stapel laufen und 2012 ausgeliefert werden. Es handelte sich um das zweite ursprünglich für die französische Marine vorgesehene Schiff. [5]

Mit Belgien, Bulgarien, Saudi-Arabien und anderen Staaten sind Exportverhandlungen im Gange.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Daten zur FREMM auf der Webseite von Fincantieri
  2. Information zur FREMM auf NationalMaster
  3. defensenews.com zu neuen franz. Rüstungsplanung
  4. defesabr.com zum brasilianischen Auftrag
  5. Zur Bestellung Marokkos

Weblinks


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