Fabrikvorstadt

Fabrikvorstadt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hof
Hof (Saale)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hof hervorgehoben
50.32194444444411.918888888889500Koordinaten: 50° 19′ N, 11° 55′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Höhe: 500 m ü. NN
Fläche: 58,02 km²
Einwohner: 47.744 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 823 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 95028, 95030, 95032
Vorwahl: 09281
Kfz-Kennzeichen: HO
Gemeindeschlüssel: 09 4 64 000
Adresse der Stadtverwaltung: Klosterstr. 1
95028 Hof
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Harald Fichtner (CSU)
Michaeliskirche, Ludwigstraße und Rathaus
Rathaus an der Ludwigstraße

Hof ist eine kreisfreie Stadt im Nordosten des bayerischen Regierungsbezirkes Oberfranken. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit gleichem Namen wird die Stadt mit Hof an der Saale oder Hof in Bayern bezeichnet. Hof ist Oberzentrum und Mitglied der Metropolregion Nürnberg sowie der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Euregio Egrensis zwischen Bayern, Böhmen, Sachsen und Thüringen. Der Leitspruch der Stadt lautet: Hof in Bayern ganz oben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt Hof liegt im Flusstal der sächsischen Saale, die die Stadt von Süden nach Norden durchfließt, zwischen den Mittelgebirgen Fichtelgebirge, Frankenwald und dem Vogtland.

Bedingt durch die Lage am Rand zweier Mittelgebirge sind die Abhänge des Flusstales verhältnismäßig steil. Der tiefste Punkt der Stadt liegt an der Saale bei etwa 450 Höhenmetern, während der höchste Punkt im Stadtgebiet auf etwa 550 Höhenmetern liegt. Bedingt dadurch befinden sich in der Stadt, besonders in Ost-West-Richtung Straßen mit relativ großen Steigungen.

Nachbargemeinden

Die Stadt Hof umgeben vom Landkreis

Die kreisfreie Stadt Hof ist vollständig vom Landkreis Hof umgeben. Im Uhrzeigersinn – beginnend im Norden – grenzen folgende Gemeinden an die Stadt (in Klammern die Kurzbezeichnung nach der Landkreiskarte):

Stadtgliederung

Die Stadt Hof besteht aus den Stadtteilen

  • Altstadt
  • Bahnhofsviertel
  • Haidt (seit 1978)
  • Hofeck (seit 1906)
  • Eppenreuth (seit 1972)
  • Fabrikvorstadt
  • Krötenbruck (seit 1906)
  • Leimitz (seit 1977)
  • Jägersruh (seit 1977)
  • Gärtla
  • Osseck (seit 1972)
  • Pirk (seit 1972)
  • Unterkotzau (seit 1972)
  • Vogelherd
  • Vorstadt
  • Wölbattendorf (seit 1978)
Klimadiagramm von Hof[1]

Klima

Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 6,2 °C hat Hof den niedrigsten Wert der Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern im deutschsprachigen Raum.

Geschichte

Andechs-Meranien und Weida (1080–1373)

Lorenzkirche – älteste Kirche in Hof

Hof entstand etwa um 1080 als Bauernsiedlung Rekkenze. Der Name ist abgeleitet vom Flüsschen Regnitz. In der Nähe der Mündung in die Saale standen die ersten Häuser. Die Siedlung wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Inzwischen erstreckt sie sich auch auf den angrenzenden Hügel – die sogenannte „Altstadt“. In der Urkunde genannt ist auch die Lorenzkirche, die älteste Kirche und Keimzelle von Hof.

Um 1230 wurde unter der Regierung von Otto dem Ersten von Andechs-Meranien nördlich davon eine neue, mit Mauer und Toren befestigte Stadt angelegt – die sogenannte Neustadt. Sie wurde zunächst (Stadt am) Regnitzhof oder Hof Regnitz, später (Stadt) am Hof bzw. (Stadt) zum Hof und schließlich nur noch Hof genannt. In Hof wird also die mittelalterliche Stadt mit Mauer und Toren Neustadt genannt, während die ältere Ansiedlung vor den Toren die Altstadt ist. Die große Straße durch die Neustadt heißt heute Ludwigstraße. Zum Ende des 13. Jahrhunderts gab es in der Neustadt zwei Klöster. 1373 ging Hof aus dem Besitz der Vögte von Weida an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern über.

Brandenburg-Bayreuth (1373–1792)

Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth in der Hofer Ludwigstraße

Die Stadt wurde als Landeshauptmannschaft Hof Teil des hohenzollerischen Markgraftums Brandenburg-Kulmbach. Nach der Verlegung der Residenzstadt hieß das Fürstentum Markgraftum Brandenburg-Bayreuth. In dieser Zeit wurde Stadt bezeichnet als die

Hochfürstlich=Brandenburgische Hauptstadt Hoff im Voigtlande

Die Hussiten eroberten 1430 die Stadt und zerstörten sie schwer. Um gegen derartige Angriffe zukünftig geschützt zu sein, wurde 1432 eine Schützengilde gegründet. Aus den jährlichen Schießübungen der Gilde entwickelte sich der „Hofer Nationalfeiertag“, der Schlappentag.
Im Jahr 1529 hielt die Reformation endgültig Einzug in der Stadt. Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gründete 1546 das Hofer Gymnasium. Die Schule ist eines der ältesten Gymnasien in Oberfranken und heißt heute Jean-Paul-Gymnasium.
1553 wurde Hof im Zweiten Markgrafenkrieg von nürnbergischen und königlich-böhmischen Truppen belagert und eingenommen.
Die erste feste Poststation wurde 1683 eingerichtet. Die erste Postverbindung führte wöchentlich zweimal von Leipzig über Hof nach Nürnberg. Bald kamen weitere Postverbindungen nach Regensburg (1692) und Dresden (1693) hinzu.
Im Jahre 1743 brannte das Hofer Schloss nieder. Das Schloss war der Sitz des vom Markgrafen eingesetzten Verwalters der Landeshauptmannschaft Hof. Nach dem Brand wurde es nicht wieder aufgebaut. Die Bezeichnung des Hauses Ludwigstraße 14 erinnert noch heute an die markgräfliche Zeit, es heißt Brandenburger Haus.

Preußen und Frankreich (1792–1810)

1792 kam Hof mit dem Markgraftum Brandenburg-Bayreuth zu Preußen. 1806 besetzten französische Truppen die Stadt. 1810 verkaufte Frankreich das Fürstentum Bayreuth mit der Stadt Hof an Bayern.

Bayern (ab 1810)

Architektur aus den 1950er Jahren:
Justizgebäude am Berliner Platz

1823 zerstörte ein verheerender Brand den Großteil der „Neustadt“. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Altstadt weitgehend neu bebaut, so dass sie heute neuer wirkt als die Neustadt. 1848 wurde Hof an die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn und die Sächsisch-Bayrische Eisenbahn angebunden. Der erste Hofer Bahnhof – ein Kopfbahnhof – lag nahe am Stadtzentrum, an der Stelle der heutigen Stadtpost. 1880 wurde weit vor den Toren der Stadt der neue Hofer Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof errichtet. Von 1901 bis zum Anfang der 1920er-Jahre fuhr die Hofer Straßenbahn zwischen Stadt und Hauptbahnhof. Die Straßenbahn wurde später durch Stadtbusse ersetzt. Als Grenzbahnhöfe zwischen Bayern und Sachsen waren die Hofer Bahnhöfe jeweils entsprechend aufwändig angelegt.

Mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts waren jüdische Familien in der Stadt ansässig, die eine Jüdische Gemeinde bildeten und im Jahre 1927 am Hallplatz ihre Synagoge errichteten. Dieses Gotteshaus wurde beim Novemberpogrom 1938 durch SA-Männer zerstört, woran seit 1983 eine Gedenktafel am Theatervorbau erinnert, ebenso wie an die Verfolgung der jüdischen Einwohner in der Shoa.[2]

1945 wurde Hof von einem Luftangriff heimgesucht, der auch Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Durch die deutsche Teilung nach dem Krieg geriet die Stadt in eine extreme Randlage (Zonenrandgebiet). Die guten Verbindungen nach Norden und Osten, nach Thüringen, Sachsen und Böhmen, wurden unterbrochen. Im Stadtteil Moschendorf wurde zum Kriegsende ein Flüchtlingslager eingerichtet. Die Bevölkerung wuchs aufgrund des Zuzuges von Heimatvertriebenen stark an. In Hof und Umgebung entstanden viele neue Wohnungen. Nach Grenzöffnung 1989 und Deutscher Wiedervereinigung 1990 konnten viele der alten Verbindungen wieder aufgebaut werden, wenn auch oft in veränderter Form.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1818: 4.667
1840: 7.985
1880: 21.000
1900: 32.781
1920: 40.785
Jahr Einwohner
1939: 44.878
1945: 55.405
1950: 61.033
1955: 58.005
1960: 58.595
Jahr Einwohner
1965: 55.810
1970: 56.555
1975: 54.644
1980: 53.180
1985: 51.035
Jahr Einwohner
1988: 50.938
1989: 52.319
1990: 52.913
1995: 52.590
2000: 50.741
Jahr Einwohner
2004: 49.163
2006: 48.124
2007: 47.744

Dialekt und sprachliche Besonderheiten

Das Huuferisch (Betonung auf dem langen u), der Hofer Dialekt, gehört zu den oberfränkischen Dialekten in der Dialektgruppe der ostfränkischen Dialekte. Diese Dialekte werden in Deutschland allgemein als Fränkisch bezeichnet. Als Besonderheit existiert in Hof und der unmittelbaren Umgebung das Wort hoa (o und a werden zusammen als ein mittellanger Vokal, der zwischen a und o liegt, gesprochen, ein im Hochdeutschen nicht verwendetes Phon), welches von Dialektsprechern als Synonym zu „Ja“ oder als affirmatives Modalpartikel verwendet wird, und den Dialektsprecher auch außerhalb der Hofer Umgebung anderen Hofern gegenüber als Einheimischen zu erkennen gibt. Der Hofer Dialekt kann unter anderem im Hofer Spaziergänger der Frankenpost nachgelesen werden.

Politik

Stadtrat

Sitzverteilung im Stadtrat 2002–2008

Der Stadtrat hat 44 Mitglieder. In der Wahlperiode 1. Mai 2002 bis 30. April 2008 setzte er sich folgendermaßen zusammen:

In der Wahlperiode 1. Mai 2008 bis 30. April 2014 setzt er sich wie folgt zusammen:

Erste Bürgermeister und Oberbürgermeister

(seit Einführung der bayerischen Gemeindeordnung 1818)

1818–1846 Georg Friedrich Samuel von Oerthel
1847 Johann Adam Laubmann
1848–1849 Christoph Theodor Schroen
1849–1857 Moritz Ernst Freiherr von Waldenfels
1857–1882 Hermann von Münch
1883–1903 Carl von Mann
1904–1916 Paul Bräuninger
1916–1919 Heinrich Neupert
1919–1933 Dr. Karl Buhl
1933–1941 Dr. Richard Wendler (NSDAP)
1941–1945 Dr. Rammensee
1945–1946 Dr. Oskar Weinauer
1946–1948 Hans Bechert
1948–1949 Dr. Kurt Schröter
1950–1970 Hans Högn (SPD)
1970–1988 Dr. Hans Heun (CSU)
1988–2006 Dieter Döhla (SPD)
2006– Dr. Harald Fichtner (CSU)

Wappen

Blasonierung: „In Rot zwei silberne Zinnentürme mit Spitzdächern; ihnen unten aufgelegt ein gelehnter schwarzer Schild, darin ein rot gekrönter und rot bewehrter goldener Löwe.“

Städtepartnerschaften

Die Stadt Hof unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Orten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ludwigstraße, Hauptstraße und früherer Markt in der „Neustadt“
Theater Hof
Wartturm am Wartberg
Bismarckturm
Michaeliskirche
Der Mittelschrein des spätgotischen Marienaltars von 1511 in der evang. Hospitalkirche
Katholische Marienkirche in der Altstadt
Denkmal zur Erinnerung an das Lager Moschendorf
Fernwehpark

Von kunsthistorischer Bedeutung sind in Hof das Biedermeier-Ensemble entlang der Ludwigstraße aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Kontrast dazu das Ende des 20. Jahrhunderts neu erbaute Theater sowie der Bürgerpark Theresienstein mit dem Jugendstil-Wirtschaftsgebäude im Landhausambiente und der künstlichen Ruine am Labyrinth. Die Anfänge des Bürgerparks reichen bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurück.

Weitere Dominanten im Stadtbild sind

Stadtkern

Der Hofer Stadtkern ist in der Liste der 300 bedeutsamsten historischen Stadtkerne Deutschlands des Zeit-Magazins enthalten[3]. Es handelt sich um einen mittelalterlichen Straßenmarkt (Altstadt), dem sich eine spätmittelalterliche Gründungsstadt (Neustadt mit der Ludwigstraße) anschließt. Die Gründungsstadt ist mit planmäßigem Grundriss gegliedert und wurde nach einem schweren Brand im Jahr 1823 biedermeierlich wieder aufgebaut. Entstanden ist eine bedeutende, geschlossene Biedermeierstadt, die nahezu vollständig erhalten ist.

Theater und Musik

Museen

  • Museum Bayerisches Vogtland
  • Brauereimuseum
  • Teddy-Museum Hof Sammlung Bredow aus Berlin
  • Museum für Streichholzmodelle

Kirchen

Evangelisch

  • St. Lorenz, die älteste Kirche in Hof; urkundlich seit 1214 erwähnt; wird als die „Mutterkirche Nordost-Oberfrankens“ bezeichnet, heutige Ausstattung im klassizistischen Stil (1822/23); die Bildtafeln des Hertnid-Altars (15. Jahrhundert, benannt nach dem Stifter Hertnid von Stein) sind erhalten.
  • Hospitalkirche, vor den Mauern der mittelalterlichen Stadt am Unteren Tor gelegen, zusammen mit dem Hospital (Armenspital) 1268 an der Saale erbaut; spätgotischer Marienaltar (1511), Kassettendecke (1688).
  • St. Michaelis, Kapellenbau um das Jahr 1230; 1380–1386 dreischiffige Hallenkirche; stetiger Ausbau von 1480–1582; der frühere Altar der Michaeliskirche, der sogenannte Hofer Altar aus der Werkstatt von Hans Pleydenwurff (1465), steht seit 1811 in der Alten Pinakothek in München; beim Stadtbrand 1823 zerstört; Wiederaufbau in heutiger Form 1826/29; Heidenreichorgel (1834); heute evangelische Hauptkirche, Sitz des Dekans.
  • Auferstehungskirche, im Stadtteil Moschendorf, 1929 erbaut; die einzige der Hofer Kirchen, die noch einen eigenen Friedhof hat.
  • St. Johannes, 1937 erbaut, im Stadtteil Gärtla
  • Christuskirche, 1939 erbaut, im Stadtteil Münster
  • Lutherkirche, 1956 erbaut, im Stadtteil Hofeck
  • Dreieinigkeitskirche, 1961 erbaut, im Stadtteil Krötenbruck
  • Kreuzkirche, 1963 erbaut, im Stadtteil Hohensaas

Katholisch

  • St. Marien, katholische Hauptkirche in der Altstadt, Sitz des Dekanats
  • St. Konrad, im Stadtteil Neuhof
  • St. Otto, im Stadtteil Moschendorf
  • St. Pius, im Stadtteil Münster

Denkmäler

Parks

Friedhöfe

  • Auf dem Städtischen Friedhof in der Plauener Straße, der allgemeiner Begräbnisort aller Bürger ist, befinden sich auch die Gräber von zwei unbekannten KZ-Opfern, an die mit einem Gedenkstein erinnert wird.
  • Auf dem Friedhof des Ortsteils Wölbattendorf sind 142 jüdische KZ-Häftlinge begraben, die Opfer von Zwangsarbeit wurden.

Bäder

  • HofBad – Hallenbad mit Wellnesseinrichtungen und Sauna HofSauna
  • Freibad an der Ascher Straße mit 100m-Doppelrutsche

Sport

Der bekannteste Sportverein in Hof ist die SpVgg Bayern Hof. Der Verein entstand am 1. Juli 2005 durch die Fusion der SpVgg Hof 1893 und des FC Bayern Hof 1910, der bis 1914 Fußballclub Britannia Hof hieß. Hauptsportart ist Fußball, daneben gibt es eine Box- und eine Sängerabteilung sowie Abteilungen für Leichtathletik und Damengymnastik. Der Verein trägt seine Heimspiele der Bayernliga im städtischen Stadion Grüne Au aus.

1817 führte der Hofer Progymnasiallehrer Flamin Clöter am Hofer Gymnasium den freiwilligen Turnunterricht ein. Ein erster Turnplatz entstand 1818, als man den Anger unterhalb der oberen steinernen Brücke zwischen Saale und Mühlgraben mit den dafür nötigen Geräten versah. Die Disziplinen waren Springen, Barlauf, Wett- und Dauerlauf, Reck und Schwingpferd, später Barren- und Kletterübungen.

Im Herbst 1818 kam mit Florian Clöter der Schwimm- und Eislaufsport nach Hof. Er sorgte für die Errichtung einer Schwimmschule bei der oberen steinernen Brücke und brachte das Schlittschuhlaufen auf die Saale.

Flamin Clöter verließ Hof 1821. Damit hörten auch die Turnübungen auf, noch bevor 1824 das staatliche Turnverbot für Bayern erging. Für einige Jahre lag der Turnbetrieb in Hof wie im ganzen Königreich brach, bis durch Erlass vom 21. August 1826 das Turnen vom neuen König Ludwig I. wenigstens den Gymnasialschülern wieder erlaubt wurde. Zum obligatorischen Unterrichtsfach wurde der Turnunterricht an den bayerischen Gymnasien durch Ministerialbeschluss vom 2. November 1868.

Das Mädchenturnen hielt an der Höheren Töchterschule in Hof im Jahr 1860 Eingang. Die Vorbereitung von Volksschullehrern für den Turnunterricht wurde vom städtischen Hauptturnlehrer Rudolf Lion ab 1868 in Angriff genommen. Am 11. Februar 1870 erklärte die Stadtschulenkommission den Turnunterricht an den Hofer Volksschulen zum Pflichtfach.

Am 8. April 1861 wurde die Stadtverwaltung Hof um die Erlaubnis zur Gründung eines Turnvereins nachgesucht. Das Schreiben wurde „mit Vergnügen“ zur Kenntnis genommen und dem Verein wurde Unterstützung zugesagt. Während sich die Stadtverwaltung zur Förderung der sportlichen Aktivitäten gerne bereit fand, stieß man an die Grenze des Entgegenkommens, als der Verein darum bat, „an jedem Montag, Mittwoch und Sonnabend nach dem Turnen unter Trommelschlag in die Stadt einmarschieren zu dürfen“. Die zugesagte Turnhalle wurde 1868 fertig.

1869: Nach seiner Wahl zum städtischen Hauptturnlehrer oblag Rudolf Lion die Oberleitung und Koordination des gesamten Turnunterrichts in Hof. Ein Höhepunkt im Vereinsleben war die Ausrichtung des 9. Bayerischen Turntages am 10. und 11. September 1871 in Hof. Als es 1874 zu Zwistigkeiten im Verein kam, traten mehrere Mitglieder aus und gründeten in Hof einen zweiten Turnverein.

Weitere Turnvereine entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Hof etwa mit dem Turnerclub Hof, der Freien Turnerschaft oder dem missglückten, 1907 gegründeten Turnverein Vater Jahn, dessen Mitglieder bereits ein Jahr später nichts mehr von der Existenz ihres Vereins wissen wollten.

Die seit dem Ende des Jahrhunderts bis 1918 aus dem Boden schießenden Spezialsportvereine beschäftigten sich überwiegend mit Radfahrsport oder Fechten. Die Schützen hatten mit der Schützengesellschaft eine Organisation, deren Gründung bis 1432 zurückreichte. Einer der bis heute bedeutendsten Hofer Sportvereine ist der 1911 gegründete Schwimmverein Hof. Mit der Spielvereinigung als einer Abteilung des Turnvereins Hof wird 1893 durch Otto Strunz der erste Verein des Hofer Fußballsports gegründet. Zum ersten Mannschaftsspiel kam es erst am 23. Oktober 1898, als man gegen die Fußballmannschaft des ATV Plauen spielte und 7:0 gewann. Zur Trennung vom Turnverein kam es 1924.

Ein weiterer Fußballverein war der Fußballclub Britannia Hof, der 1911 gegründet wurde und sich 1914 FC Bayern Hof umbenannte.

Seit 1977 existiert die Marine-Jugend Hof als Segelsportverein in Hof. Hauptsächlich im Bereich Jugendarbeit wird im Sommer der Untreusee zum Trainieren und zum Austragen von Regatten genutzt. Im Jahr 2008 wurde zum Beispiel die Bundesjugendsegelmeisterschaft des DMB organisiert. In den Wintermonaten beschäftigen sich die Jugendlichen mit Modellbau und Segeltheorie.

Im November 1992 gründete sich mit den Hof Jokers die erste American Football-Mannschaft in der Stadt. Die Jokers sind eine Abteilung des Post- und Telekom-Sportvereins (PTSV). In der Spielzeit 2008 konnten die Hof Jokers zum ersten Mal die Bayernliga gewinnen und spielen somit in dieser Saison in der Regionalliga Süd. Die Heimspiele werden im PTSV-Stadion in Hof ausgetragen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Internationale Hofer Filmtage
    „HOF“ sei die Abkürzung für „Home Of Films“ hat Wim Wenders über das Hofer Festival gesagt. 1967 organisierte der Student Heinz Badewitz mit seinen damaligen Bandkollegen (New Jazz Group) Werner Weinelt, Uwe Brander einen Zweieinhalb-Stunden-Kinoabend mit eigenen Filmen in Hof. Diesen nannten sie das 1. Hofer Kurzfilmfestival. Die Idee entstand nach enttäuschenden Erfahrungen bei den „Oberhausener Kurzfilmtagen“ und weil in ihrer Studienstadt München die Bedingungen schwierig und die Mieten zu hoch waren. Dies war die Geburtsstunde der Internationalen Hofer Filmtage. Unter der Leitung von Heinz Badewitz entwickelte sich das Festival stetig weiter. In vier Jahrzehnten hat es sich zu einem der renommiertesten deutschen Filmfestivals entwickelt, bei dem die Nachwuchsregisseure ihre Debütfilme zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigen. Die wichtigen Trends wie der Neue Deutsche Film mit Regisseuren wie Werner Herzog, Wim Wenders und Volker Schlöndorff oder der Komödienboom der achtziger Jahre (z. B. Männer von Doris Dörrie) wurden in Hof gesetzt. Die Hofer Filmtage verleihen keine Preise. Verschiedene Träger, u. a. die Stadt Hof, haben sich aber im Laufe der Jahre an die Filmtage angedockt, um am Rande des Festivals Preise zu vergeben, darunter der Filmpreis der Stadt Hof, der Eastman Förderpreis, ein Preis für das beste Szenenbild sowie ein Preis für die visuelle Filmkritik. Zum ersten Mal im Jahr 2005 wurde der Förderpreis Deutscher Film für herausragende Leistungen in der Filmtechnik (z. B. Ton, Schnitt) verliehen.
  • Hofer Jazztage
  • Hofer Kinderfilmfest
  • SEHquenz, Filmwoche mit Präsentation aktueller deutscher Filme
  • Hof blüht auf, die Blumenschau zum Frühjahr in der Hofer Innenstadt
  • Internationales Stabhochsprung-Meeting in der Altstadt
  • Oberfranken-Ausstellung (Ofra), Leistungsschau der regionalen Wirtschaft; die Ofra ist alle zwei Jahre im Frühjahr auf dem Hofer Volksfestplatz zu Gast;
  • Schlappentag
  • Jahrestag der Steinhauer- und Maurerbrüderschaft Hof und Umgebung von 1450
Hofer Volksfest
  • Hofer Volksfest
    Das Hofer Volksfest ist das größte Volksfest der Region. Es findet jedes Jahr Ende Juli/Anfang August am Volksfestplatz in Hof statt und dauert zehn Tage. Die Freiheitshalle am Festplatz dient während des Festes als Festhalle. Das Volksfest beginnt am Freitag vor dem Hofer Sommerjahrmarkt. Der Sommerjahrmarkt selbst beginnt am Montag nach Jakobi (25. Juli). Das Volksfest endet nach gut einer Woche am Sonntag. In der Festhalle und im Biergarten schenken die Hofer Brauereien im Wechsel ihr Bier aus. Auf dem Volksfestplatz gibt es einen umfangreichen Vergnügungspark mit vielen Fahrgeschäften, Losbuden und Imbiss-Ständen. Am Eröffnungstag findet der große Volksfest-Umzug der Hofer Vereine und Organisationen statt. Nach einer Woche, am zweiten Volksfest-Freitag, wird nach Einbruch der Dunkelheit in der Nähe des Festplatzes ein großes Brillantfeuerwerk für die Festbesucher abgebrannt.
  • Hofer Umwelttag
  • Hofer Herbstmarkt

Kulinarische Spezialitäten

Besonders hervorzuheben sind die Wurstspezialitäten aus Hof:

Als eines der Markenzeichen der Stadt gilt der sogenannte Hofer Wärschtlamo (hochdeutsch: Würstchen-Mann), der traditionell in der Hofer Altstadt steht und direkt aus dem Kessel seine „Wienerla, Bauern und Weißen mit Senft“ (hochdeutsch: Wienerwürstchen, Debrezinerwürstchen und Weißwürste mit Senf) verkauft. Hofer in der Ferne trauern besonders den Wurst- und Bierspezialitäten nach. Hof ist in der weiteren Umgebung für sein Bier bekannt. Heute wird Bier der Marken Falter, Meinel-Bräu, Scherdel und Zeltbräu in Hof hergestellt. Typische Gerichte in Hof sind weiterhin die Schnitz, ein Eintopf, der mit dem Pichelsteiner Eintopf zu vergleichen ist. Der Name Schnitz kommt daher, dass alle Zutaten geschnitten werden. Ein Pilzgericht trägt den Namen Schwammaschnitz, das ist ein Eintopf mit traditionell selbstgesuchten Schwamma (Pilzen).

Wirtschaft und Infrastruktur

Wichtige Arbeitgeber – gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – sind der Einzelhandel gefolgt von Gesundheitswesen, der Textilindustrie, der Logistiksparte und dem Kreditwesen [6]. Daneben gibt es Betriebe zur Herstellung von Kühlzellen, Unterwasserpumpen, Klärwerksausrüstungen, Elektroantrieben sowie von Stahl- und Leichtmetallbauteilen.

  • Textilindustrie Der bedeutendste Industriezweig in Hof außerhalb des Dienstleitungssektors ist die Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit dem benachbarten Landkreisen Hof, Kulmbach und Bayreuth zählt der Wirtschaftsraum zu den drei wichtigsten Textilstandorten in Deutschland. Ein wichtiger Vertreter ist die Textilgruppe Hof AG.
  • Brauereien
Hof ist auch ein Zentrum des Bierbrauens. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Hof zwölf Brauereien:

Bavaria (Laubmann)
Bürgerbräu (Ried)
Deininger-Kronenbräu (AG)
Löwenbräu (AG)
Gg. Meinel (Georg Meinel, Meinel-Bräu)
Karl Militzer

  Joh. Richter   B. Scherdel (Bernhard Scherdel)
  (Heinrich) Schmidt's Erben (Schmidts Heiner)
  Karl Schuster (Weizenbier)
  Gg. Weidner (Georg Weidner)
  Karl Zelt (Schlappenbier)

Meinel-Bräu und Brauerei Zelt existieren heute noch eigenständig, die Bierbrauerei Scherdel arbeitet unter dem Dach der Kulmbacher Brauerei weiterhin in Hof. Alle anderen Brauereien haben die Produktion eingestellt. Eingestellt hat ihre Produktion auch die Brauerei Falter, die mit der Eingemeindung von Unterkotzau zur Stadt Hof kam[7]. Zum Teil leben die Namen der alten Hofer Brauereien in Biermarken weiter.
  • Logistik
Seit der Wende 1990 siedelten sich mehrere Logistikunternehmen an. 2002 wurde von einer Döhlauer Spedition am Hauptbahnhof ein Verladeterminal für Containerzüge eingerichtet und mehrmals erweitert. Weiter entstand der Automobilzuliefererpark Pole Position in Hof und Gattendorf.
  • Kreditinstitute
In Hof war die Zentrale der privaten Regionalbank SchmidtBank angesiedelt. Die SchmidtBank kam 2001 in große wirtschaftliche Schwierigkeiten, die Zentrale der Bank wurde aufgelöst. Das vorhandene Know-How nutzen einige Spezialkreditinstitute und Dienstleister weiter. An der Fachhochschule Hof ist ein einschlägiger Schwerpunkt eingerichtet.
  • Umwelt
Heute beherbergt ein Gebäude der ehemaligen SchmidtBank-Zentrale den 2006 eingerichteten Dienstsitz Hof des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LFU).
  • Callcenter
Seit dem Jahr 2000 sind durch die Ansiedlung von Callcentern Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor des Dienstleistungsbereiches entstanden.
  • Technisches Hilfswerk (THW)
In Hof befindet sich ein Ortsverband der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW). Er ist auf Bergung/Räumen und die Notstromversorgung von Schadenslagen spezialisiert. (Fachgruppe Elektroversorgung)

Verkehr

Hauptbahnhof in Hof
Unterkotzauer Brücke

Straßen

Um die Stadt Hof befinden sich die drei Autobahnen A 9 im Westen, A 93 im Osten und A 72 im Norden. Diese bilden die Form eines Hufeisens um die Stadt, berühren allerdings das Stadtgebiet nicht. Durch Hof führen die Bundesstraßen B 2, B 15 und B 173. Die B 173, die B 2 und die B 15 sind im Stadtgebiet teilweise vierspurig ausgebaut. Diese Abschnitte sind mit grüner Welle und einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h zügig befahrbar. Als Autobahnzubringer dienen die B 173 im Nordwesten zur A 72 und A 9 und im Osten zur A 93, die B 15 im Südosten zur A 93 und im Westen zur A 9 (bis zur Autobahn vierspurig ausgebaut) und die B 2 im Nordosten zur A 72.

Eisenbahn

Hauptartikel: Hof Hauptbahnhof

In Hof treffen sich die Hauptstrecken München–Regensburg–Weiden–Hof–Gera–Leipzig, Hof–Plauen–Leipzig, Würzburg–Bamberg–Hof und Nürnberg–Hof–Plauen–Zwickau–Chemnitz–Dresden (Franken-Sachsen-Magistrale) sowie die Nebenstrecken (Hof–)Oberkotzau–Selb(–Asch–Eger), Hof–Naila–Bad Steben und (Hof–)Münchberg–Helmbrechts. Im Fernverkehr werden von der Deutschen Bahn sowie von der Vogtlandbahn regelmäßige Verbindungen nach Leipzig, Dresden, Bamberg, Nürnberg und Regensburg angeboten. Im Nahverkehr sind die Strecken nach Selb und Bad Steben vor allem im Schülerverkehr, die Strecke nach Bad Steben auch für Kurgäste bedeutsam. Auf diesen Strecken wird von der Deutschen Bahn ein Stundentakt angeboten. Auch die kleineren Bahnhöfe und Haltepunkte an den von Hof ausgehenden Hauptstrecken sowie die Strecke Münchberg-Helmbrechts werden mindestens stündlich mit Nahverkehrszügen bedient.

Öffentlicher Personennahverkehr

Im Landkreis Hof gilt der einheitliche Tarif der Verkehrsgemeinschaft Hof in den Bussen der beteiligten Verkehrsunternehmen (HofBus GmbH, RBO und andere). Die Verkehrsgemeinschaft Hof ist Mitglied im EgroNet, einem länderübergreifenden Verkehrsverbund, an dem nordostbayrische, sächsische und thrüringische Landkreise sowie die tschechische Region Karlovy Vary und die Stadt Cheb teilnehmen, so dass auch EgroNet-Fahrscheine von allen beteiligten Verkehrsunternehmen anerkannt werden.

In Hof gibt es zwölf Stadtbuslinien, die von der HofBus GmbH betrieben werden. Die HofBus GmbH gehört zu 74,9 % den Stadtwerken Hof (und damit der Stadt Hof) und zu 25,1 % den Verkehrsbetrieben Bachstein, einem regionalen Busunternehmen.[8] Montag bis Freitag ganztägig und Samstag bis 14:00 Uhr verkehren alle zwölf Linien, währen an Samstagen ab 14:00 und an Sonntagen und Feiertagen ein verändertes Liniennetz mit 9 Linien bedient wird, bei dem die Linien 2, 7 und 10 nicht verkehren und alle anderen Linien teilweise veränderte Linienwege bedienen. Die Hofer Stadtbusse verkehren in der Regel Wochentags zwischen 6 und 21 Uhr und am Wochenende zwischen 8 und 20 Uhr. Zusätzlich existiert Montag bis Freitag morgens ein Frühverkehr und Freitag und Samstag abends ein Spätverkehr (jeweils eine Fahrt), die die wichtigsten Haltestellen in der Stadt anfahren.[9] Zentraler Treffpunkt aller Linien und Umsteigepunkt ist die Haltestelle Busbahnhof am südlichen Ende der Bismarkstraße, ein weiterer Umsteigepunkt befindet sich an der Haltestelle Anspann/Klinikum, an der in die südöstlichen und südwestlichen Stadtteile umgestiegen werden kann. Die Linie 11 verkehrt bis in die Nachbarstadt Plauen. Diese Linie wurde kurz nach der Grenzöffnung zwischen der Bundesrepublik und der DDR eingerichtet, um eine schnellere Alternative zur relativ langsamen Bahnfahrt zwischen den Städten anzubieten und die Verbundenheit zwischen den Partnerstädten Hof und Plauen zu symbolisieren. Ausgehend von der Haltestelle Hauptbahnhof verkehren von Hof aus 30 Regionalbuslinien der Regionalbus Ostbayern (RBO), einer Tochter der Deutschen Bahn. Die Regionalbuslinien halten innerhalb Hofs an den wichtigsten Haltestellen der Stadtbusse, bedienen den gesamten Landkreis Hof und führen auch in benachbarte Landkreise.[10]

Luftverkehr

Der Flughafen Hof-Plauen im Stadtteil Pirk, fünf Kilometer südwestlich von Hof, bietet eine schnelle Anbindung nach Frankfurt am Main. Die nächsten Flughäfen mit internationalen Linienverbindungen sind die rund 100 Kilometer entfernt liegenden Flughäfen Leipzig-Altenburg und Karlsbad (Tschechien). Die nächsten größeren Flughäfen Leipzig/Halle und Nürnberg befinden sich ca. 150 Kilometer von Hof. Am Flughafen befindet sich auch eine Flugschule und ein Hangar für Privatflugzeuge. Der Flughafen Hof-Plauen ist von Hof Hauptbahnhof aus mit der Regionalbuslinie R1 in 30 Minuten und mit dem Auto/Taxi in 15 Minuten zu erreichen.

Medien

Druckmedien

Der Hofer Anzeiger ist die führende Tageszeitung in Hof und dem Hofer Umland. Gegründet wurde die Zeitung im Jahr 1801 als Höfer Intelligenz-Blatt. Sie ist damit eine der ältesten Tageszeitungen in Deutschland. Seit 1968 gehört der Hofer Anzeiger zur Frankenpost-Verlagsgruppe, und wird von Einheimischen oft auch als „Die Frankenpost“ bezeichnet.

Rundfunk und Fernsehen

Von 1948 bis 1994 war Hof Standort eines Mittelwellensenders des RIAS, um die südlichen Teile der DDR besser mit dem Programm des RIAS zu versorgen. Als Sendeantenne dienten zwei 100 Meter hohe, gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten. Diese Sendemasten wurden im Oktober 1995 durch simultane Sprengung abgerissen.

Der RIAS sendete vom Senderstandort Großer Waldstein (international koordiniert als Sender Hof) mit jeweils 20 kW ERP:

In Hof betreibt auch der Bayerische Rundfunk einen Mittelwellensender (dieser Sendemast steht in Hof an der Hohensaas, 50° 18′ 47,2″ N, 11° 52′ 32″ O50.31311111111111.8755555555567). Bis 1999 wurde die Sendefrequenz 520 kHz genutzt. Diese Frequenz liegt nicht im offiziellen Mittelwellenband und somit konnte dieser nur 200 Watt EMRP starke Sender[11], der zusammen mit dem Sender in Würzburg im Gleichwellenbetrieb betrieben wurde, gut für Ausbreitungstests im Mittelwellenbereich genutzt werden. Da aber viele moderne Radios die Frequenz des Hofer Senders nicht mehr empfangen konnten, erfolgte 1999 eine Frequenzänderung auf 729 kHz. Im Zuge dieser Frequenzumstellung wurde auch ein neuer Sendemast errichtet. Dazu wurde der dort nicht mehr benötigte Reflektormast des Senders Ismaning abgebaut und in Hof wieder aufgebaut. Es ist eine 74 Meter hohe geerdete, oben gespeiste Stahlfachwerkkonstruktion, wie die Sendemasten der Langwellensender Aholming und Donebach. Lange Jahre wurde das Programm Bayern 1, in den 1990er Jahren auch für einige Zeit B5 Aktuell übertragen. Seit dem 8. Oktober 2007 wird das Programm Bavarian Open Radio gesendet, das am 5. Mai 2008 in on3radio umbenannt wurde.

Derzeit findet man unter dem Dach des Funkhauses Hof die Radiosender Radio Euroherz und Radio Galaxy. Außerdem sendet als unabhängiges Lokalradio von 12:00 bis 18:00 Uhr extra-radio, das sich die Frequenz 88,0 MHz mit Radio Euroherz zeitlich teilt.

  • UKW-Senderstandorte mit internationalem Sendernamen Hof
(Frequenzen laut Senderdaten der Bundesnetzagentur)
Programm Senderstandort Geogr. Koordinaten Frequenz Sendeleistung (ERP) RDS PS
Radio Euroherz und extra-radio Großer Waldstein 50° 7′ 37″ N, 11° 50′ 43″ O50.12694444444411.8452777777787 88,0 MHz 5 kW EUROHERZ bzw. extra
Deutschlandradio Kultur Großer Waldstein 50° 7′ 37″ N, 11° 50′ 43″ O50.12694444444411.8452777777787 89,3 MHz 20 kW DKULTUR
Radio Galaxy Hof Hof-Labyrinthberg 50° 20′ 1,1″ N, 11° 56′ 2,3″ O50.33363888888911.9339722222227 94,0 MHz 0,2 kW GALAXY
Radio Galaxy Hof Ahornberg 50° 14′ 36,3″ N, 11° 47′ 50,4″ O50.24341666666711.7973333333337 98,1 MHz 0,1 kW GALAXY

Im Funkhaus Hof befindet sich auch die Verwaltung und das Zentralstudio des regionalen Fernsehsenders TV Oberfranken. Der Sender wird im gesamten Regierungsbezirk auf einem eigenen Kanal und zusätzlich werktäglich in einem Regionalfenster zwischen 18 Uhr und 18:30 Uhr auf dem Kanal von RTL ins Kabel eingespeist, und ist über Satellit und als Livestream im Internet zu empfangen. Nach eigenen Angaben erreicht der Sender im Regierungsbezirk 700.000 Haushalte über Kabel und nochmals 450.000 Haushalte über Satellit.[12]

Bildung

Grund- und Hauptschulen

  • Angerschule (Grundschule)
  • Christian-Wolfrum-Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Eichendorffschule (Grundschule)
Max-Reger-Schule (Zweigschule der Eichendorffschule)
  • Private Evangelische Volksschule
  • Hofecker Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Volksschule Hof-Krötenbruck (Grundschule)
  • Moschendorfer Schule (Grund- und Teilhauptschule, nur bis 6. Klasse)
  • Münsterschule (Hauptschule)
  • Neustädter Schule
  • Sophienschule (seit 2005 nur Grundschule)

Gymnasien

Schiller-Gymnasium

Hochschulen

Musikschulen

  • Musikschule Landkreis Hof
  • Musikschule der Hofer Symphoniker

Volkshochschulen

  • Volkshochschule Stadt Hof
  • Volkshochschule Landkreis Hof

weitere Schulen

Waldorfschule Hof
  • Freie Waldorfschule Hof
  • Johann-Viessmann-Berufsschule
  • Fachakademie für Sozial- und Heilpädagogik (FAKS)
  • Fach- und Berufsoberschule Hof
  • Johann-Georg-August-Wirth-Realschule
  • Wirtschaftsschule

Bibliotheken

  • Stadtbücherei
  • Fachhochschulbibliothek
  • Stadtarchiv

Persönlichkeiten

Mit der Stadt Hof werden eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten in Verbindung gebracht. Der bekannteste lebende Ehrenbürger ist Georg von Waldenfels. Von Waldenfels war Staatsminister im bayerischen Kabinett und ist heute Präsident des Deutschen Tennis-Bundes. Die Grundlagen für das Periodensystem der Chemischen Elemente wurden vorgedacht von Johann Wolfgang Döbereiner, einem Sohn der Stadt Hof. Der bedeutende deutsche Schriftsteller Jean Paul besuchte in Hof das Gymnasium.

Liste Hofer Persönlichkeiten

Panoramen

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Hof – Panorama bei Nacht vom Wartturm aus (Osten)
Hof – Panorama bei Nacht vom Wartturm aus (Osten)

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Hof – im Hintergrund der Kornberg, Panorama von Nord-Ost
Hof – im Hintergrund der Kornberg, Panorama von Nord-Ost

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Hof – Panorama vom Kulm aus (Westen)
Hof – Panorama vom Kulm aus (Westen)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geoklima 2.1
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 148
  3. http://www.zeit.de/2008/48/Karte-48
  4. Hofer Männerchor
  5. Fernwehpark Hof
  6. www.bayreuth.ihk.de Industrie- und Handelskammer für Oberfranken
  7. Die Brauerei Falter stellt ihren Braubetrieb Mitte 2008 ein. (Quelle: Frankenpost)
  8. Aufbau der Stadtwerke Hof und ihrer Tochterunternehmen
  9. Liniennetz Stadtbusse Hof
  10. Netzkarten und Fahrpläne der Regionalbuslinien in und um Hof
  11. Informationen des Bayerischen Rundfunks unter www.br-online.de
  12. Empfangsdaten von TV Oberfranken

Literatur

  • Peter Nürmberger, Reinhard Feldrapp: Hof in Bayern ganz oben. Hoermann Verlag, Hof 2002, ISBN 3-88267-062-2
  • Friedrich Ebert, Axel Herrmann: Kleine Geschichte der Stadt Hof. Hoermann Verlag, Hof 1988, ISBN 3-88267-034-7
  • Christoph Rabenstein: Politische und publizistische Strömungen in einer Stadt Oberfrankens: Hof 1918-1924. Hagens Antiquariatsbuchhandlung, Bayreuth 1986. ISBN 3-926392-00-2 (formal falsche ISBN)
  • Ernst Dietlein: Chronik der Stadt Hof. Mehrere Bände, Hrsg.: Stadtverwaltung Hof, 1936ff.
  • Arnd Kluge, Beatrix Münzer-Glas: Stadt und Landkreis Hof. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-192-9

Zur Sportgeschichte

  • Bestände des Stadtarchivs Hof, v. a.: A (Akten) 2486.
  • Johann Gottlob Thomas: Die städtische Turnhalle in Hof. Nebst einer geschichtlichen Skizze des Turnwesens daselbst. Hof, 1868. Dieses Werk wurde zur Frühgeschichte des Turnens in Hof immer wieder zitiert und passagenweise neu abgedruckt.
  • Kurzer Abriss der Geschichte des Turnvereins zu Hof. Zur Feier seines 25-jährigen Bestehens 1861 bis 1886. Hrsg. v. Turnverein Hof. Hof, 1886.
  • Johann Gottlob Thomas u. a.: Die Turnhallen und die Turnplätze der Stadt Hof. Nebst Abriss der Geschichte des Turnens daselbst. Hof, 1893.
  • Zur bayerischen Sportgeschichte s.: Julius Bohus: Geschichte des Sports in Bayern. Augsburg, 1998 (= Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, 20). Dort auch Hinweise auf weiterführende Literatur.)

Weblinks


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