Familie Traber

Familie Traber

Familie Traber ist eine Artistenfamilie, die seit dem Jahr 1799 ununterbrochen Hochseilartistik präsentiert. Ursprünglich handelte es sich um eine Künstlerfamilie aus der badisch-elsässischen Gegend.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Johann Traber fährt mit seinem Smart auf 53 Meter Höhe

Erstmals urkundlich erwähnt wurden die Trabers bereits 1406. Die älteste noch erhaltene Urkunde, ausgestellt vom Landgrafen des Elsass, datiert jedoch auf das Jahr 1512. Darin wurde der Familie das Auftreten und Umherziehen im Lande genehmigt. Die Geschichte der Familie Traber ist seit vielen Generationen auch mit der der Artistenfamilie Stey verknüpft.

Heute ist die Familie Traber in Vogtsburg am Kaiserstuhl in Baden ansässig. Die Brüder Johann Traber und Falko Traber traten früher mit ihrem Vater Johann auf. Heute ist die Johann Traber Show der einzige Zweig der die Tradition der Hochseilaristik immer noch durchgehend betreibt und ausschließlich mit Familienmitgliedern die spektakuläre Show präsentiert. Johann Traber, Johann Traber jr. und die Töchter Anna und Katharina halten mehrere Guinessrekorde. Johann Trabers Bruder Falko Traber tritt mit einer eigenen Show auf. In Brandenburg lebt auch eine Traberfamilie, die sich nach der Wende als Hochseilartisten versuchte. Zu ihnen gehören Peggy und ihr inzwischen geschiedener Mann Karl Traber. Peggy Traber ist zwischenzeitlich in der Gastronomiebranche tätig.

Für die anerkannten, spektakulären Rekorde stehen die Brüder Johann und Falko Traber, die immer wieder von sich reden machen. So hält Falko Traber den Längenweltrekord mit 640 Metern, bei dem jedoch der Hochseilkollege Lutz Schreyer ums Leben kam. Johann Traber hält den Rekord als schnellster Artist, seit er 1998 am Freiburger Schloßberg mit einer Honda CBR 1100 XX eine Geschwindigkeit von 96 km/h auf dem Seil erreichte. Er hält auch den Höhenweltrekord, den er bei einem Balanceakt 1999 auf der Zugspitze aufstellte.

Am 1. Oktober 2006 stellte Falko Traber erneut einen Weltrekord auf, indem er in einer Höhe von 400 Metern mehr als 50 Metern auf dem Kabel einer Seilbahn ohne Sicherungsseil balancierte.

2007 läuft Falko Traber in Rio de Janeiro über die Seilbahn.

In der Vergangenheit kam es zu mehreren schweren, teilweise auch tödlichen Unfällen. Zuletzt verunglückte Johann Trabers damals 22-jähriger Sohn Johann Traber Jr. am 21. Mai 2006 in Hamburg, als der Mast brach, auf dem er stand. Heute ist der junge Artist soweit genesen, dass er im Jahr 2007 auf der Theresienwiese mit seinem Vater erneut einen Geschwindigkeitsrekord mit dem Motorrad auf dem Hochseil brach.

Unfälle

  • 16. Mai 1996: Lutz Schreyer stürzte beim Filmen des Weltrekords von Falko Traber ab und starb 3 Tage später
  • August 2004: Karl Traber (Peggys Vater) verlor bei einem Motorradstunt auf dem Seil das Gleichgewicht. Er konnte sich zwar fangen, die körperlichen Folgen des Unfalls zwangen ihn aber bald darauf, seine Karriere zu beenden
  • 21. Mai 2006: der 22-jährige Johann Traber stürzte in Hamburg, als der Mast knickte, auf dem er stand. Rost im Inneren eines Mastes war möglicherweise die Ursache für den Absturz. Der Rost war von außen nicht zu erkennen. Die Erstversorgung und Frührehabilitation erfolgte in der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg nahe dem Unfallort. Er lag lange Zeit schwerverletzt im Wachkoma. Danach wurde er in die Neurologischen Klinik Elzach zur weiteren Rehabilitation verlegt. Johann ist durch seine guten Fortschritte und sein Training inzwischen wieder aktiver Teil der Traber-Show, er hat jedoch noch immer mit dem bisher noch schlechten Sprachvermögen, dem schlechten Erinnerungsvermögen und verringerter Sehkraft auf einem Auge zu kämpfen. Den Ersten Auftritt nach seinem Unfall hatte Johann Traber am 8. Mai 2007 in München.[1] Beeinträchtigend wirken sich vor allem noch die durch den Unfall erworbenen Sehstörungen aus. Eine visuelle Restitutionstherapie (NovaVision) wird zur Zeit absolviert. Vorrangiges Ziel ist die Vergrößerung des Gesichtsfeldes und die damit verbundene visuelle Sicherheit. Im Mai 2008 fuhr Traber junior wieder mit einem Motorrad das Hochseil hinauf.

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. Martina Farmbauer: Zurück in die Höhe. In: sueddeutsche.de, 21. November 2007

Literatur

  • Johann Traber: Absturz ins Leben. Glanz und Schicksal einer Artistenfamilie. Herder Verlag, Freiburg 2007, ISBN 3-451-29714-0

Weblinks

Presse-Artikel

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