Fedorischin

Fedorischin

Wasil Fedorischin (* 31. März 1981) ist ein ukrainischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 eine Silbermedaille und ist dreifacher Europameister, jeweils im freien Stil im Federgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Wasil Fedorischin begann als Jugendlicher 1993 mit dem Ringen. Er wurde nach ersten größeren Erfolgen Mitglied des renommierten ukrainischen Armeesportvereins CSKA Kiew und wird bzw. wurde dort von Igor Barna und Andrei Silezki trainiert. Er ringt nur im freien Stil. Zur Zeit lebt er vom Ringen und startet dabei vor allem für ausländische Vereine. So war er schon für den KSV Gersweiler tätig und rang auch in der iranischen Profiliga für Rah Ahan (Khorasan). In der Saison 2008/2009 ging er für den KSV Aalen in der deutschen Bundesliga auf die Ringermatte. Im Dezember 2008 wurde ihm eine besondere Ehrung des Weltringerverbandes FILA zuteil, denn er wurde zum "Ringer des Jahres 2008" gekürt.

Seine internationale Karriere begann Wasil Fedorischin schon im Juniorenbereich, wo er an sechs Welt- und Europameisterschaften teilnahm und dabei drei Medaillen gewann. Sein größter Erfolg war dabei der Gewinn der Junioren-Europameisterschaft im Jahr 2000 in Sofia im freien Stil im Bantamgewicht.

Bei den Senioren wurde er im Jahre 2001 und 2002 in Budapest und Baku jeweils Vize-Europameister. 2001 im Bantamgewicht hinter Zsolt Bakuti aus Ungarn und 2002 im Federgewicht hinter Arif Kama aus der Türkei. Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Sofia schied er vor dem Erreichen des Halbfinales durch eine Niederlage gegen Guivi Sissaouri aus Kanada aus und kam damit auf den 5. Platz im Federgewicht. 2003 verlor er bei der Weltmeisterschaft in New York nach einem Sieg über Anatoli Guidea aus Bulgarien in seinem zweiten Kampf gegen Yandro Quintana aus Kuba aus und landete nur auf dem 24. Platz.

2004 kam Wasil Fedorischin in Ankara nach einer Halbfinalniederlage gegen Tevfik Odabasi aus der Türkei mit einem Sieg über Themistoklis Iakovidis aus Griechenland auf den 3. Platz. Bei seiner ersten Teilnahme an Olympischen Spilen 2004 in Athen gelangen ihm u.a. Siege über Gergo Wöller aus Ungarn und Guivi Sissaouri. Er unterlag aber gegen Yandro Quintana und konnte deshalb gegen den Japaner Kenji Inoue nur mehr um die Bronzemedaille kämpfen. In dieser Begegnung verlor er denkbar knapp mit 1:2 Runden und 5:6 techn. Punkten und musste sich deshalb mit dem 4. Platz begnügen.

Im Jahre 2005 wurde Wasil Fedorischin dann in Warna erstmals Europameister im Federgewicht. Dabei gelang ihm im zweiten Kampf ein knapper Sieg über den Russen Alan Dudajew (2:1 Runden, 3:2 techn. Punkte). Im Finale schlug er den französischen Überraschungsmann Didier Pais dann ganz klar nach Punkten. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest traf er in seinem zweiten Kampf auf den Iraner Seyed Murad Mohammadi Pahnekalaei und verlor gegen diesen nach Punkten. Damit kam er nur auf den 11. Platz. Auch in den Jahren 2006 und 2007 konnte er bei Weltmeisterschaften keine Medaillen gewinnen. 2006 verlor in Guangzhou (Kanton) erneut gegen Mohammadi Pahnekalaei und auch gegen Noriyuki Takatsuka aus Japan und belegte damit den 5. Platz und bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku scheiterte er an Mawlet Batirow aus Russland und Bazar Bazargurujew aus Kirgisistan und landete auf dem 11. Platz. Vorher war er allerding im Jahre 2007 in Sofia mit einem Sieg im Finale über Anatoli Guidea zum zweitenmal Europameister geworden.

Diesem Titel folgte im Jahre 2008 bei der Europameisterschaft in Tampere der nächste. Wasil Fedorischin besiegte dort im Halbfinale Adam Batirow aus Russland und im Finale erneut Anatoli Guidea und wurde damit zum drittenmal Europameister. Nachdem er bis zu diesem Zeitpunkt bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften niemals eine Medaille gewonnen hatte, schaffte er dies endlich bei den Olympischen Spielen in Peking. Er besiegte dort im Federgewicht Mike Zadick aus den Vereinigten Staaten, Bazar Barargurujew und Kenichi Yumoto aus Japan und stand dann im Endkampf Mawlet Batirow, dem Olympiasieger von 2004 im Bantamgewicht, gegenüber. Mawlet Batirow erwies sich als der stärkere und gewann nach Punkten. Für Wasil Fedorischin blieb die Silbermedaille.

Bei der Europameisterschaft 2009 in Vilnius kam er auf den 3. Platz, weil er dort im Halbfinale gegen Adam Batirow verlor. Im Kampf um die Bronzemedaille besiegte er aber den Türken Ersin Cetin.

Internationale Erfolge

OS = olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft Gewichtsklasse
1996, 4. Platz, Junioren-WM (Cadets) in Teheran bis 42 kg KG hinter Abil Ibragimow, Aserbaidschan, Alireza Darwishi, Iran u. Waleri Kulbertinow, Russland
1997, 3. Platz, Junioren-WM (Cadets) in New Delhi bis 48 kg KG hinter Abil Ibragimow u. Murtaza Yilmaz, Türkei
1998, 5. Platz, Junioren-WM (Juniors) in Las Vegas Bantam hinter Stephen Abas, USA, Mais Ibadow, Usbekistan, Mehdi Nikmanesh, Iran und Sanyaj Kumar, Indien
1999, 10. Platz, Junioren-EM (Juniors) Bantam Sieger: Selimchan Gusseinow, Russland vor Andrei Fasanek, Slowenien u. Martin Berberjan, Armenien
2000, 5. Platz, Welt Cup in Fairfax Bantam hinter Alireza Dabir, Iran, Eric S. Guerrero, USA, Miron Dschadschajew, Russland u. Yoendri Albear Ferrer, Kuba
2000, 1. Platz, Olympia-Qualif.-Turnier in Alexandria Bantam vor Madijar Kuramusow, Kasachstan u. Hassan Ibrahim Madani, Ägypten
2000, 1. Platz, Junioren-EM (Juniors) in Sofia Bantam vor Tscherman Marzajew, Russland, Armando Terracchino, Italien u. Tevfik Odabasi, Türkei
2000, 3. Platz, Junioren-WM (Juniors) in Nantes Bantam hinter Abil Ibragimow u. Tevfik Odabasi, vor Enshallah Hosseini Sarangkeh, Iran
2001, 2. Platz, EM in Budapest Bantam mit Siegen über Leonid Tschoutschounow, Russland, Michal Michalkiewicz, Polen, Anatoli Guidea, Bulgarien u. Alexander Karnizki, Weißrussland u. einer Niederlage gegen Zsolt Barkuti, Ungarn
2001, 5. Platz, WM in Sofia Bantam mit Siegen über Andrew Hutchinson, Großbritannien u. Ludek Burian, Tschechien u. einer Niederlage gegen Guivi Sissaouri, Kanada
2002, 6. Platz, "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Feder hinter Miron Dschadschajew, Russland, Purevbaatoar Oyunbileg, Mongolei, Piotr Roman, Eldar Misirow u. Alexander Koliwanow, alle Russland
2002, 2. Platz, EM in Baku Feder mit Siegen über Miron Dschadschajew, Lukasz Goral, Polen, Georgi Charebawa, Georgien u. Arif Abdullajew, Aserbaidschan u. einer Niederlage gegen Arif Kama, Türkei
2003, 24. Platz, WM in New York Feder mit einem Sieg über Anatoli Guidea u. einer Niederlage gegen Yandro Quintana, Kuba
2004, 1. Platz, "Iwan-Yarigin"-Rurnier in Krasnojarsk Feder vor Artisch Tambulak u. Alan Dudajew, bde. Russland
2004, 3. Platz, Olympia-Qualif.-Turnier in Bratislava Feder hinter Kamil Umachanow, Russland u. Anatoli Guidea, vor Guivi Sissaouri, Massoud Mustafa Jokar, Iran u. Gergö Wöller, Ungarn
2004, 3. Platz, EM in Ankara Feder mit Siegen über Abil Ibragimow u. Didier Pais, Frankreich, einer Niederlage gegen Tevfik Odabasi u. einem Sieg über Themistoklis Iakovidis, Griechenland
2004, 4. Platz, OS in Athen Feder mit Siegen über Ulan Nadyrbek Uulu, Kirgisistan, Gergö Wöller u. Guivi Sissaouri u. Niederlagen gegen Yandro Quintana u. Kenji Inoue, Japan
2005, 1. Platz, Intern. Turnier in Kiew Feder vor Wagaf Kasiew, Russland, Dilschod Mansurow, Usbekistan u. Rasul Schukow, Russland
2005, 1. Platz, Ziolkowski-Intern.- Tournament in Siedlce/Polen Feder vor Abil Ibragimow, Seyed Murad Mohammadi Pahnekalaei, Iran u. Ilie Vasile Esir, Moldawien
2005, 1. Platz, EM in Warna Feder mit Siegen über Lukasz Goral, Alan Dudajew, Russland, Ilie Vasile Esir u. Didier Pais
2005, 11. Platz, WM in Budapest Feder mit einem Sieg über Ulan Nadyrbek Uulu u. einer Niederlage gegen Seyed Murad Mohammadi Pahnekalaei, Iran
2006, 2. Platz, Intern. Turnier in Kiew Feder hinter Dawid Pogosjan, Georgien
2006, 2. Platz, Golden Grand Prix in Baku Feder hinter Vusal Aliew, Aserbaidschan u. vor Seyed Murad Mohammadi Pahnekalaei u. Ewgeni Chaselow, Ukraine
2006, 5. Platz, WM in Guangzhou/China Feder mit einem Sieg über Sentedorj Sukhbaatar, Mongolei, einer Niederlage gegen Seyed Murad Mohammadi Pahnekalaei, Siegen über Murad Ramazanow, Makedonien u. Dawid Pogosjan, Georgien u. einer Niederlage gegen Noriyuki Takatsuka, Japan
2007, 3. Platz, "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Feder hinter Adam Batirow, u. Wladimir Wilmow, bde. Russland, vor Nate Gallick, USA
2007, 1. Platz, Intern. Turnier in Kiew Feder vor Maxim Matus, Ukraine, Abil Ibragimow u. Ewgeni Chawikow, Ukraine
2007, 1. Platz, "Stepan-Sarkisjan"-Memorial in Jerewan Feder vor Martin Berberjan, Wachik Howshepjan u. Arenas Mechrabjan, alle Armenien
2007, 1. Platz, EM in Sofia Feder mit Siegen über Abil Ibragimow, Themistoklis Iakovidis, Gergö Wöller u. Anatoli Guidea
2007, 10. Platz, WM in Baku Feder mit Sieten über Sentedorj Sukhbaatar u. Ri Yong Chol, Nordkorea u. Niederlagen gegen Mawlet Batirow, Russland u. Bazar Bazargurujew, Kirgisistan
2008, 1. Platz, Intern. Turnier in Kiew Feder vor Martin Berberjan, Juri Semankin u. Maxim Matus, bde. Ukraine
2008, 1. Platz, EM in Tampere Feder mit Siegen über Jarmo Hyytiänen, Finnland, Malchaz Kurdiani, Georgien, Adam Batirow, Russland, Anatoli Guidea u. Didier Pais
2008, 1. Platz, Golden Grand Prix in Baku Feder vor Tevfik Odabasi u. Ethmed Gurbanow, Aserbaidschan
2008, Silbermedaille, OS in Peking Feder mit Siegen über Mike Zadick, USA, Bazar Bazargurujew u. Kenichi Yumoto, Japan u. einer Niederlage gegen Mawlet Batirow
2009, 3. Platz, EM in Vilnius Feder mit Siegen über Wladimir Gotisan, Moldawien u. Ismail Emin Redzhep, Bulgarien, einer Niederlage gegen Adam Batirow u. einem Sieg über Ersin Cetin, Türkei

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, Bantamgewicht bis 2001 bis 58 kg, ab 2002 bis 55 kg Körpergewicht, Federgewicht bis 2001 bis 63 kg, ab 2002 bis 60 kg Körpergewicht

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Webseiten des russischen, US-amerikanischen u. iranischen Ringerverbandes

Weblinks


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