Felbertauern

Felbertauern

Der Felber Tauern ist ein 2.481 Meter hoher Gebirgspass in den Hohen Tauern.

Der Felber Tauern liegt zwischen der Venediger- und der Granatspitzgruppe und verbindet Salzburg mit Osttirol bzw. das Felbertal mit dem Tauerntal. Der Pass ist nicht befahrbar und war in der Römerzeit der am stärksten benutzte Tauernübergang. Erst seit der Mitte der 1960er Jahre wurden das Felbertal und das Tauerntal durch den Felbertauerntunnel in 1.632 m Höhe (Osttirol) verbunden. Damit stellt er gemeinsam mit der Felbertauernstraße den kürzesten Weg zwischen Salzburg und Osttirol dar.

Der Pass liegt zwischen dem Tauernkogel (2.988 m) im Westen und dem Hochgasser (2.922 m) im Osten, direkt auf dem Pass liegt die St. Pöltner Hütte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wie bei allen Pässen lässt sich auch in den Tauern nur schwer sagen, wann die Pässe das erste Mal begangen wurden. Sicher war dies bei einigen schon in der Steinzeit der Fall und ab der Bronzezeit kann man für die meisten Tauernpässe wohl schon regelmäßige Begehungen annehmen. Es scheint heute, dass ganz besonders der Felber Tauern in der Bronzezeit eine gewisse Bedeutung hatte, als wichtigster regionaler Pass zwischen Hochtor und Birnlücke. Die anderen Pässe dazwischen, die drei Sulzbacher Thörl (2.280 m, 2.970 m und 2.953 m) und die Plesnitzscharte (2.693 m) wiesen nur eine sehr geringe lokale Bedeutung auf.

Wohl schon in der Bronzezeit bauten die Taurisker die schwierigsten Wegpassagen über die Felber Tauern aus, denn sie waren es auch, die Bergbau und Landwirtschaft in diesen Gebiet betrieben und entsprechende Wege benötigten. Der frühzeitliche Fernhandelstransit ging wohl nicht über den Felber Tauern, wohl aber war die Gegend um den Felber Tauern, wie die ganzen Tauern, auch End- und Anfangsort wichtiger Fernhandelsrouten, auf denen die Taurisker vornehmlich ihre Bergwerksprodukte gegen Gebrauchs- und Luxusgegenstände austauschten. Es gibt zahlreiche Einzelfunde in den Seitentälern, die für einen solchen Verkehr über diese frühen Tauriskerpfade sprechen. In der Eisenzeit verstärkte sich der Verkehr über den Felber Tauern, die alten Wege, die bisher eher End- oder Anfangspunkt von Handelswegen waren, entwickelten sich immer mehr zu Transitrouten des Fernhandels. Träger dessen waren wohl aus Etrurien und Venetien stammende etruskische Fernhändler, die auf ihren Wegen nach Norden wohl die ganzen östlichen Alpen querten.

In der Römerzeit war der Weg über den Felber Tauern, dank seiner Eisfreiheit, aber auch wegen des umliegenden Goldbergbaus, wohl der bedeutendste Pass der Hohen Tauern. Die Wege am Felber Tauern wurden von den Römern umfangreich ausgebaut. Sie waren allerdings nicht befahrbar, aber konnten mit Saumtieren begangen werden.

Der mittelalterliche Verkehr

Nach einer längeren Pause im frühen Mittelalter scheint der Felber Tauern ab dem hohen Mittelalter wieder begangen worden zu sein. Dies war sicher erst nach der deutschen Ansiedlung und damit nicht vor dem 9. Jahrhundert der Fall – der Pass und das Tal haben einen althochdeutschen Namen (von „felwa“=Weide). Diesen Namen trug wohl zuerst ein lokales Adelsgeschlecht, die Herren von „Velm“, die einen mächtigen Wohnturm am Felber Tauernweg besaßen und damit den Weg schon früh kontrollierten. Eine erste urkundliche Nachricht zum Verkehr über den Felber Tauern entstammt der Mitte des 13. Jahrhundert. Sie bezieht sich auf die Jahre 1250-52 und es geht dabei um einen Raubüberfall gorzischer Dienstleute auf Salzburger Kaufleute, die mit 20 Pferden Wein über den Felber Tauern transportierten. Diese Nachricht dokumentiert, dass der Felber Tauern bereits im hohen Mittelalter wieder (oder noch) eine Überquerung mit Saumtieren erlaubte.[1]

Quellen

  1. Steffan Bruns: Alpenpässe - vom Saumpfad zum Basistunnel

Weblinks

47.15777777777812.4961111111112481Koordinaten: 47° 9′ N, 12° 30′ O


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