Felix Oberländer

Felix Oberländer
Felix Martin Oberländer (1875)

Felix Martin Oberländer (* 8. Januar 1851 in Dresden, † 2. Oktober 1915 ebenda) war ein deutscher Mediziner. Er gilt als Begründer der modernen Urologie, vor allem in den Gebieten Infektiologie und Endoskopie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Oberländer wurde in Dresden als Sohn eines hohen Regierungsangestellten geboren. Sein Vater war für ein knappes Jahr Innenminister im „Märzkabinett“ 1848–1849, später weiterhin im Innenministerium tätig. Seine schulische Ausbildung absolvierte er überwiegend an der Dresdner Kreuzschule, wo er 1870 das Abitur ablegte.

Oberländer begann das Studium der Humanmedizin im Sommersemester 1870 an der Universität Leipzig. Dort gehörte er der Leipziger Burschenschaft Dresdensia an. Nach dem Physikum setzte er sein Studium an der Universität Greifswald fort. Dort gehörte er der Greifswalder Burschenschaft Rugia an[1]. 1874 wurde er an der Universität Greifswald mit der Dissertation Ein Fall von Cysticercus cellulosae im Mesenterium des Menschen zum Dr. med. promoviert. Darauf war er als praktischer Arzt in Dresden tätig und wurde später zum Professor an der Chirurgisch-Medizinischen Akademie zu Dresden ernannt. Oberländer wurde im Familiengrab auf dem Johannisfriedhof (Dresden)in Dresden-Tolkewitz beerdigt.

Grab von Felix Martin Oberländer auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Felix Martin Oberländer-Preis

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie verleiht jährlich den Felix Martin Oberländer-Preis[2]. Der Oberländer-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Urologie in Deutschland.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zur Kenntnis der nervösen Erkrankungen am Harnapparat des Mannes, Leipzig, 1886.
  • Ueber die praktische Bedeutung des Gonococcus, Berlin : Fischer, 1888.
  • Internationales Centralblatt für die Physiologie und Pathologie der Harn- und Sexualorgane, Ausgaben 4-6, 15-17: von F. M. Oberlaender; Hamburg & Leipzig: L. Voss, 1890-1906.
  • Lehrbuch der Urethroskopie, Leipzig : Thieme, 1893.
  • Klinisches Handbuch der Harn- und Sexualorgane, (Co - Autor), Leipzig : Vogel, 1894.
  • Die chronische Gonorrhoe der männl. Harnröhre, (Co - Autor), Leipzig, 1901 (2. Aufl.: 1910).

Literatur

  • Scholz, Albrecht: Felix Martin Oberländers Beiträge zur Urologie, in: Der Urologe [B], Bd. 37, Jg. 1997, S. 251–255.
  • Scholz, Albrecht: Dresdner Beiträge zur Endoskopie: Maximilian Nitze und Felix Martin Oberländer, in: Skopec, M.; Nederost, R.; Zykan, M. (Hrsg.): Meilensteine der Endoskopie. Literas Universitätsverlag Wien (2000), S. 75-88.
  • Zimmermann, Susanne: Felix Martin Oberländer In: Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hg.): Neue Deutsche Biographie. Band 19, S. 391, Dunker & Humblot, Berlin 1999.

Einzelnachweise

  1. Rugia-Album und Stammrolle der Greifswalder Burschenschaft Rugia 1856-1936, Greifswald, 2006
  2. http://www.dgu-kongress.de/index.php?id=308&L=0

Weblinks


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