Fertigungsart

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Ein Fertigungstyp (auch als Produktionstyp bezeichnet) ist eine Unterteilung der Fertigung nach verschiedenen Kriterien. Unterschieden werden die Fertigungstypen nach dem Mengenfall, der Art des Absatzes sowie der Art der Organisation.[1]

Organisationstypen
Fertigungstypen Werkbank Werkstatt Gruppen Fließreihe Fließstraße Fließband
Einmalfertigung
Wiederholfertigung
Kleinserienfertigung
Sortenfertigung
Großserienfertigung
Massenfertigung

Inhaltsverzeichnis

Unterteilungskriterium: Menge

(Auch als Prozesstyp oder Repetitionstyp der Fertigung teilweise auch direkt als Fertigungstyp bezeichnet)

  • Einzelfertigung: Jedes Erzeugnis wird individuell und einmalig hergestellt. Keines der erzeugten Güter gleicht völlig oder annähernd dem anderen. Es handelt sich dabei um Sonder- oder Maßanfertigungen, wie beispielsweise der Schiffbau oder ein Maßanzug. Dies kann sukzessiv (einmalig) oder simultan (nebeneinander) geschehen. Weitere Beispiele: Brücken, Lifte, maßgefertigte Küchen, chemische Großanlagen etc.
  • Serienfertigung: Es wird eine begrenzte Stückzahl gleichartiger Konsum- oder Investitionsgüter hergestellt. Werden zur Produktion der einzelnen Serien die gleichen Produktionsanlagen benutzt, so müssen sie entsprechend umgerüstet werden, was in der Regel mit besonderen Umrüstkosten verbunden ist. Nach der Menge der erzeugten Produkte unterscheidet man zwischen Klein-, Mittel- und Großserienfertigung. Beispiele: verschiedene Modelle einer Automarke, Pharmaerzeugnisse etc.
  • Sortenfertigung: Hier werden nacheinander verschiedene Varianten gleichartiger Erzeugnisse hergestellt, z. B. unterschiedliche Sorten von Schrauben. Die Produkte unterscheiden sich hinsichtlich des Herstellungsprozesses, sowie der verwendeten Rohstoffe nicht, sondern nur hinsichtlich der Funktionalität, Abmessung oder Gestalt (Größe, Farbe, etc.). Weitere Beispiele: Fertigung von Schuhen, Fruchtjoghurts etc.
  • Massenfertigung: Es handelt sich hier um die Fertigung größerer Mengen homogener Güter für einen „anonymen Markt“, also für Lager oder Vorfertigungen. Dies kann einmalig oder roulierend geschehen. Bei der Massenfertigung kann der Betrieb die Rationalisierungsmöglichkeiten, die durch die große Stückzahl gegeben sind, voll nutzen und niedrige Stückkosten erzielen. Aufgrund der Automatisierung des Produktionsprozesses sind keine Umrüstungen der Produktionsanlagen notwendig. Beispiele: Strom, Zement, Gummibärchen, Bier, Zigaretten etc.

Unterteilungskriterium: Absatz

Unterteilungskriterium: Organisation

(Auch als Fertigungsablaufart, Ablaufart oder Organisationstyp der Fertigung bezeichnet) Anlehnend an Schuh[2] lässt sich die Ablaufart der Fertigung anhand der Kriterien räumliche Anordnung und Bewegungsablauf der Fertigungsobjekte unterscheiden.

Kriterium: Räumliche Anordnung

  • Fließfertigung: Nach der Definition von Mäckbach/Kienzle (Fließarbeit 1926) ist die Fließfertigung „örtlich fortschreitende, zeitlich bestimmte lückenlose Folge von Arbeitsgänge“. Bei diesem Fertigungstyp erfolgt die räumliche Anordnung von Betriebsmitteln und Arbeitsplätzen nach dem Fertigungsablauf. Der Produktionsprozess bestimmt also die Anordnung der Maschinen. Die zu bearbeitenden Objekte durchlaufen die einzelnen Arbeitsplätze in dauernder Folge. Eine Mitwirkung der arbeitenden Menschen an der Planung und Kontrolle des Arbeitsprozesses ist nicht oder nur kaum gegeben (Beispiel: Fließbandmontage von Autos). Die Fließfertigung unterscheidet 3 verschiedene Ausprägungen:
    • 1) Bei der Fließbandfertigung werden die einzelnen Arbeitsplätze mit Fließbändern starr verbunden, um einen stetigen und gleichmäßigen Fertigungsfluss zu ermöglichen. Die zeitliche Abstimmung erfolgt durch Vorgabe gleicher Arbeitstakte. Dieser starre Organisationstyp ist durch eine hochgradige Arbeitsteilung und Spezialisierung charakterisiert. Störungen im starren Prozessablauf können zum Produktionsstillstand führen.
    • 2) Bei der Straßenfertigung (auch Fließstraßenfertigung oder Linienfertigung genannt) werden die einzelnen Arbeitsplätze mit Zwischenpuffern miteinander verkettet, um Störungen am Arbeitsplatz aufzufangen. Diese elastische Verkettung ermöglicht einen Produktionsstillstand zu vermeiden. Dieses Fertigungsverfahren findet Anwendung zum Beispiel bei der Nutzfahrzeugherstellung, wo die zeitliche Bindung sich nicht auf den Sekundentakt beläuft.
    • 3) Fließreihenfertigung wenn sich Arbeitsgänge unter keinen Umständen in eine gemeinsame Taktzeit anpassen lassen, dann wird eine Reihenfertigung eingesetzt um die zeitliche Abstimmung fallen lassen zu können. Da kein starrer Arbeitstakt vorgegeben ist, können die Arbeitspersonen das Arbeitstempo gewissermaßen selbst bestimmen.
  • Inselfertigung: Das ist eine Form der Gruppenfertigung, bei der eine Gruppe ein Produkt möglichst vollständig in einer Fertigungsinsel herstellt. Voraussetzung hierfür ist, dass alle benötigten Betriebsmittel in der Fertigungsinsel bereitstehen.
  • Werkstattfertigung: hier werden die Betriebsmittel (Produktion) und die Arbeitsplätze mit gleichen oder ähnlichen Verrichtungen räumlich in einer Werkstatt zusammengefasst. Das Produkt wandert gemäß der Ablaufplanung durch die einzelnen Werkstätten, in denen Maschinen eine spezielle Verrichtung ausführen (z. B. hobeln, fräsen, schmieden). Die Organisationsform der Werkstättenfertigung wird gewählt, wenn ein hohes Maß an Flexibilität angestrebt wird, beispielsweise wenn die Art und Anzahl der Arbeitsobjekte häufig wechseln (z. B. Schlosserei, Schweißen|Schweißerei oder Fräsen|Fräserei).

Kriterium: Bewegungsablauf der Fertigungsobjekte

  • Baustellenmontage: ist durch ein ortgebundenes Arbeitsobjekt gekennzeichnet. Verrichtungen erfolgen an der Baustelle.
  • Fließmontage:
  • Gruppenmontage: Sie ist durch eine Zusammenfassung von Menschen und Arbeitsplätzen für gleichartige Teilprozesse gekennzeichnet, die im Fließprinzip organisiert werden, während sonst Werkstattfertigung vorherrscht. Die Gruppenfertigung ist also eine Kombination von mehreren Fertigungsverfahren unter Ausnutzung der Vorteile von Fließ- und Werkstattfertigung bzw. Vermeidung der Nachteile.
  • Reihenmontage:

Sonstiges

  • Werkbankfertigung: hier werden handwerkliche Arbeitsprozesse ohne Unterstützung durch Maschinen von Anfang bis zum Ende von einer Arbeitsperson oder einer Arbeitsgruppe an einer Bearbeitungsstation ausgeführt. Es gibt daher meist keinen zwangsläufigen Übergang zu anderen Arbeitsplätzen. Hergestellt werden meistens Einzelstücke oder kleine Serien.
  • Prozessfertigung: Bei der Prozessfertigung werden keine abzählbaren Einheiten (Autos, Schrauben, Gummibärchen) sondern Flüssigkeiten, Gase, Gemische oder Granulate in einem kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Prozess hergestellt.

Sonderformen

  • Chargenfertigung (auch Partiefertigung): Die Chargenfertigung ist eine Sonderform bei der sich das Ergebnis der Fertigung von einem anderen qualitiativ unterscheidet oder unterscheiden kann, das Unterscheidungskriterium also die genaue Qualität der Endprodukte ist. Sie bezeichnet also einen Fertigungsprozess, der aufgrund des Produktionsverfahrens nicht endlos, sondern in einzelnen Chargen durchgeführt wird. Entscheidend für die Klassifizierung ist hierbei nicht, ob die Inputs in bestimmten Gebinden bereitgestellt werden (z. B. Papier auf Paletten), sondern dass z. B. eine Maschine nicht in der Lage ist einen endlosen Strom des Ausgangsmaterials zu verarbeiten. Beispiele: Braukessel (Bier), Knetschüssel (Brötchen), Acker (Kartoffeln), Produktionsvorgänge, bei denen es auf exakte Mischung ankommt (Medizin).
  • Kuppelproduktion (auch Verbundproduktion): Bei der Kuppelproduktion entstehen in einem Teilprozess der Fertigung zwei oder mehr Produkte gleichzeitig, wobei der Mengenanteil der Kuppelprodukte fest oder variabel sein kann.[1]


Weblinks

Fußnoten

  1. a b Woll, Artur, Wirtschaftslexikon, 9. Auflage, R.Oldenbourg Verlag, München/Wien, 2000 (S. 224)
  2. Schuh, Günther, Produktionsplanung und -steuerung, 3. Auflage, Springer, 2006, S. 129 ff.

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