Fiat G.222

Fiat G.222
Aeritalia G.222

Die Aeritalia G.222 ist ein italienisches Transportflugzeug mit zwei Turboprop-Triebwerken. Der Erstflug fand am 18. Juli 1970 statt. Eine der Besonderheiten dieser Maschine sind die STOL-Eigenschaften sowie das robust ausgelegte Fahrwerk. Die G.222 wurde auch in weitere Länder exportiert und ist bis heute im Einsatz, darunter auch als weiterentwickelte Version Alenia C-27.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das militärische Transportflugzeug wurde auf Grund einer NATO-Ausschreibung ab 1962 zunächst von der Firma Fiat entwickelt, deren Flugzeugbauabteilung ab 1969 Teil des Konzerns Aeritalia wurde (daher ist die Maschine auch unter der Bezeichnung Fiat G.222 bekannt). Der Erstflug wurde am 18. Juli 1970 durchgeführt.

Der mit zwei Turboproptriebwerken ausgerüstete Hochdecker verfügt über STOL-Eigenschaften. Das Bugradfahrwerk ist besonders kurz und robust ausgelegt. Es ermöglicht Start und Landung auch von unbefestigten Plätzen aus. Zunächst war es geplant, einen senkrechtstartenden Transporter zu entwickeln, der über acht Hubtriebwerke verfügte. Diese wurden jedoch vor der Flugerprobung entfernt.

Von der Maschine sind 108 Exemplare, hauptsächlich für die italienische Luftwaffe, gebaut worden. Die Produktion wurde dabei über mehrere Hersteller verteilt. So baute die Aeritalia den Rumpf, Piaggio das Tragflächenmittelstück inklusive der Motorgondeln, Aermacchi die restlichen Teile des Tragflügels, SIAI-Marchetti das Heck und IAM die Klappen. Die Endmontage fand bei Aeritalia in Neapel statt. Die italienische Luftwaffe führte die Maschine 1978 in den Truppendienst ein. Es wurden jedoch auch zahlreiche Maschinen exportiert, u. a. nach Argentinien, in die Vereinigten Arabischen Emirate, Libyen, Nigeria, Somalia, Thailand, Tunesien, Venezuela und auch in die USA. 18 modernisierte Maschinen G.222 TCM der italienischen Luftwaffe sollen ab Mitte 2009 bis 2011 an das afghanische National Army Air Corps geliefert werden, wobei zwei Maschinen zu VIP-Transportern umgebaut werden sollen.[1]

Versionen

  • G-222: Militärtransporter, 44 Stück für Italien hergestellt.
  • G-222RM: Spezielle Version für die Kalibrierung von bodengestützter Funk-Navigation und Flugfunkanlagen. Die erste Maschine dieses Typs wurde 1983 an die italienische Luftwaffe geliefert. 4 Stück wurden geliefert
  • G-222SAA: Ein Löschflugzeug mit modularem Feuerlöschsystem für Wasser oder andere Löschmittel. Seit etwa 1985 ist der mit einem Tankfassungsvermögen von etwa 6 300 L ausgestattete Wasserbomber in Italien gegen Waldbrände im Einsatz. 6 Maschinen dieses Typs wurden gebaut.
  • G-222T: Eine Version mit höherem Startgewicht, größeren Propellern und Rolls-Royce Tyne Turboprops. Etwa 20 Stück hergestellt, 2 davon als VIP-Flugzeug für Libyen.
  • G-222VS oder G-222GE: Eine Version für die elektronische Kriegführung, die am 9. März 1978 ihren Erstflug durchführte. Neben Pilot und Kopilot gehören bis zu 10 Systembediener zur Besatzung. Die Kabine des Typs wurde verändert, um die Elektronik aufnehmen zu können, die für Erkennung, Verarbeitung und Aufzeichnung von elektronischen Signaturen benötigt wird. Als äußeres Erkennungsmerkmal besitzt die Maschine ein kleines Radom unter der Bugnase und ein größeres auf dem Seitenleitwerk. Zwei Stück geliefert.
  • C-27A: 1990 kaufte die US-Luftwaffe 10 Exemplare, ließ Avionik von Chrysler einbauen und stationierte sie als C-27A Spartan in Panama, bis sie 1999 ausgemustert wurden.
  • C-27J: Leistungsgesteigerte Version, die 1997 in einem Joint-Venture von Alenia und Lockheed Martin entwickelt wurde. Die Avionik- und Antriebssysteme sind zum großen Teil identisch mit denen der neuesten J-Version der Lockheed C-130.

Betreiber

Argentinien Argentinien
  • Argentinische Armee (Comando Aviación Ejército Argentino) [2]
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate
Italien Italien
Libanon Libanon
Niger Niger
Somalia Somalia
Thailand Thailand
Tunesien Tunesien
Venezuela Venezuela
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Technische Daten

  • Länge: 22,7 m
  • Höhe: 10,5 m
  • Spannweite: 28,7 m
  • Flügelfläche: 82 m²
  • Höchstgeschwindigkeit: 540 km/h
  • Reisegeschwindigkeit: 360 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: 7620 m
  • Reichweite nominal: 1260 km, maximal 4940 km
  • Besatzung: 4
  • Passagierkapazität: 53
  • Leergewicht: 14.590 kg
  • Startgewicht: 26.500 kg
  • Antrieb: 2 Turboproptriebwerke General Electric T-64-GE-P4D zu je 2536 kW

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. FliegerRevue November 2008, S.8, G.222 für Afghanistan
  2. Bild einer G-222

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fiat Aviazione — était la filiale du groupe Fiat spécialisée dans le secteur aéronautique. Sommaire 1 Histoire 2 Avions Fiat 3 Voir aussi 4 Références …   Wikipédia en Français

  • Fiat-OM série « S » — FIAT OM série « S » Constructeur Fiat V.I. OM Années de production 1973 1976 Classe Camion moyen polyvalent Moteur et transmission Moteur(s) …   Wikipédia en Français

  • Fiat-OM série « Z » — FIAT OM série « Z » TurboZeta Constructeur Fiat V.I. OM Iveco Années de production 1977 1 …   Wikipédia en Français

  • Fiat 1100F — FIAT 1100 F Constructeur Fiat Années de production 1941 1953 Classe Fourgonnette légère polyvalente Moteur et transmission Moteur(s) Fiat 108 es …   Wikipédia en Français

  • Fiat 15 — Constructeur Fiat V.I. Années de production 1911 1922 Classe Camion léger …   Wikipédia en Français

  • Fiat 160 — Constructeur Fiat V.I. Années de production 1975 1982 Classe Camion lourd moyen polyvalent …   Wikipédia en Français

  • Fiat 18 — Constructeur Fiat V.I. Années de production 1911 1920 Production > 20.00 …   Wikipédia en Français

  • Fiat 300 — Constructeur Fiat V.I. Années de production 1974 1982 Classe Camion lourd chantiers Moteur et transmission Moteur(s) Diesel Fiat …   Wikipédia en Français

  • Fiat 611 — Constructeur Fiat V.I. Années de production 1935 1948 Classe Camion militaire Moteur et transmission Moteur(s) Essence Fiat 18D 4 053 cm3 …   Wikipédia en Français

  • Fiat 615 — Constructeur Fiat V.I. Années de production 1951 1965 Classe Camion léger polyvalent …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”