Fight-or-Flight-Syndrom

Fight-or-Flight-Syndrom
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Fight-or-flight ist ein von dem amerikanischen Physiologen Walter Cannon (1915) geprägter Begriff (englisch; fight or flight = Kampf oder Flucht). Der Begriff ist auch im deutschen Sprachraum unter der englischen Version in Fachkreisen geläufig, da Cannon neben Hans Selye zu den Pionieren der Stressforschung gehört. Die Fight-or-flight Reaktion beschreibt die rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion.

Die zugehörigen neurobiologischen Abläufe beforschte Cannon an der Reaktion von Tieren auf Bedrohung. Ausgang seiner wissenschaftlichen Arbeit war sein Interesse an den Hintergründen des häufig auftretenden Traumatischen Schocks bei Soldaten während des Ersten Weltkrieges.[1]

Während der Fight-or-flight Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung von Adrenalin, das Herzschlag, Körperkraft (Muskeltonus) und Atmungsfrequenz erhöht. Diese bereitgestellte Kraftreserve liefert die Energie für überlebenssicherndes Verhalten, das der Stresssituation angemessen ist: Kampf oder Flucht.

Bei einer Dauerbelastung werden zusätzlich stoffwechselanregende Hormone, wie Cortisol von der Nebennierenrinde gebildet, da das Adrenalin zwar sofort, aber nur kurz wirksam ist. Zu lang andauernder Stress kann zu Schäden oder Zusammenbruch des Organismus führen. (siehe auch Allgemeines Anpassungssyndrom)

Selbsterhaltungssystem kontra Bindungsverhalten

Fight-or-flight entspricht dem Selbsterhaltungssystem, das dem Bindungssystem/Arterhaltungssystem (= Tend-and-befriend), in Gefahrensituationen übergeordnet ist.

Neuere Forschungen stellen einen Unterschied der Stressreaktion bei Mann und Frau heraus. Die Fight-or-flight Reaktion trifft auf beide zu, ist bei der Frau jedoch schwächer ausgeprägt, sie schließt sich in Gefahrensituationen beispielsweise eher schutzbietenden Gruppen an (Cohen & Wills 1985).[2] Sie ist in Stresssituationen eher als der Mann geneigt Bindungsverhalten/(Arterhaltungsverhalten) zu zeigen, als das Selbsterhaltungssystem/(Fight-or-flight Reaktion) zu aktivieren. In diesem Kontext prägte Shelly Taylor (Ph.D psychology Professor, Universität of California, Los Angeles) in den späten 1990ern den Begriff „Tend-and-befriend“ als eine mögliche Antwort der Frau auf Stress: Freundschaft anbieten.[3][4][5]

Weblink

  • harvardsquarelibrary Walter Cannon
  • Goldstein DS, Kopin IJ. 2007 Evolution of concepts of stress. Clinical Neurocardiology Section, National Institute of Neurological Disorders and Stroke, Bethesda, MD 20892-1620, USA. goldsteind@ninds.nih.gov (Stress. 2007 Jun;10(2):109-20.) Pubmed

Einzelnachweise

  1. Walter B. Cannon Wut, Hunger, Angst und Schmerz : eine Physiologie der Emotionen / aus d. Engl. übers. von Helmut Junker. Hrsg. von Thure von Uexküll, Verfasser: Cannon, Walter B., Verleger: München, Berlin, Wien: Urban und Schwarzenberg 1975, Erste engl. Ausgabe 1915
  2. Cohen, S., & Wills, T. A. (1985). Stress, social support, and the buffering hypothesis. Psychological Bulletin, 98, 310-357.
  3. psychologytoday: Tend-and-befriend
  4. Taylor, S.E., Klein, L.C., Lewis, B.P., Gruenewald, T.L., Gurung, R.A.R., & Updegraff, J.A. (2000). Biobehavioral responses to stress in females: Tend-and-befriend, not fight-or-flight. Psychological Review, 107, 411-429.
  5. en.wikipedia

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