Fischsterben

Fischsterben
Tote Fische in einem Zulauf zur Ostsee

Von einem Fischsterben spricht man, wenn ein massenhaftes Sterben der Fischpopulation eines Gewässers auftritt. Dies kann einzelne Arten innerhalb der Population oder aber die gesamte Population betreffen.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Mögliche Ursachen für Fischsterben sind: Sauerstoffmangel, toxische Abwässer aus Industrieanlagen, Haushalten oder der Landwirtschaft und toxische Stoffwechselprodukte bestimmter Algen und Bakterien.

Sauerstoffmangel

Tote Fische säumen die Küste vom Saltonsee, Kalifornien

Wenn ein Gewässer umkippt, kommt es zum Fischsterben.

Auch Fische brauchen Sauerstoff zum Leben. In einem unbelasteten oder wenig belasteten Gewässer ist ausreichend bis reichlich Sauerstoff im Wasser gelöst, so dass Fische genug Sauerstoff zur Kiemenatmung vorfinden.

Durch einen zu hohen Nährstoffeintrag (Eutrophierung) kann es jedoch dazu kommen, dass die Sauerstoffkonzentration so stark verringert wird (Hypoxie), dass die Fische ersticken.

Eutrophierung

Verendeter Fisch in einem eutrophierten See

In einem stehenden Gewässer (See) oder einem sehr langsam fließenden Gewässer werden kontinuierlich Nährstoffe eingebracht, z. B. Phosphate, Silikate – etwa durch die Einleitung ungeklärter Abwässer. Wenn dann die Wachstumsperiode einsetzt, können mehr Algen wachsen als vorher. Sie nutzen zur Energiegewinnung bei Licht die Photosynthese und erzeugen dabei Sauerstoff. In der Nacht jedoch zehren sie Sauerstoff auf. Es kann dazu kommen, dass so viel Sauerstoff aufgezehrt wird, dass die Algen selbst absterben, weil das Gewässer völlig sauerstofffrei wird. Dann sinken die toten Algen zu Boden, verfaulen dort und es bilden sich Faulgase, die aufsteigen.

Fische können versuchen, ganz dicht unter der Oberfläche zu schwimmen und so davon profitieren, dass sich dort Luftsauerstoff im Wasser löst. Doch wenn die Sauerstoffkonzentration zu stark absinkt, hilft auch das nicht. Die Fische ersticken und treiben tot auf der Wasseroberfläche.

Plötzlicher Eintrag leicht abbaubarer Stoffe

Vor allem in Städten kommt es vor, dass nach längerer Trockenheit ein starker Regenguss den sprichwörtlichen Straßenkot nicht nur in den nächsten Gully spült, sondern auch ins nächste Gewässer, etwa einen Fluss, einen Kanal, einen See. Dort beginnen sofort Abbauprozesse, die dazu führen, dass Sauerstoff verbraucht wird. Die Sauerstoffkonzentration im Wasser wird dann gelegentlich so niedrig, dass die Fische sterben.

Siehe auch

Gewässerverschmutzung, Wasserschadstoff, Schweizerhalle

Weblinks


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