Flachbahn (Berlin)

Flachbahn (Berlin)
Datei:Wagenhalle Warschauer Brücke 01.jpg
Wagenhalle der Flachbahn am U-Bahnhof Warschauer Brücke mit zwei Triebwagen

Die Flachbahn war eine Berliner Straßenbahnlinie, die vom U-Bahnhof Warschauer Brücke als Anschluss an die Hochbahn von der Hochbahngesellschaft gebaut und betrieben wurde. Zur Hoch- und Untergrundbahn wurde ein Übergangstarif angeboten.

Noch vor der Eröffnung der Berliner Hoch- und Untergrundbahn 1902 eröffnete die Hochbahngesellschaft am 1. Oktober 1901 die als ebenerdige Ergänzung gedachte 2,2 Kilometer lange regelspurige Flachbahn. Sie war durchgehend zweigleisig, mit Oberleitung ausgerüstet und führte von der Warschauer Brücke durch die Warschauer Straße, Petersburger Straße und Thaerstraße zum Zentralvieh- und Schlachthof an der Eldenaer Ecke Liebigstraße. Dort bestand Anschluss an das Streckennetz der Großen Berliner Straßenbahn.

An der Warschauer Brücke bestand ein Abzweig zum Betriebshof der Hochbahn, wo ein eigener Wagenschuppen zur Verfügung stand. Dieser wurde jedoch bereits nach wenigen Jahren durch einen Neubau ersetzt. Die 1909 nach Entwürfen von Alfred Grenander errichtete Wagenhalle (die sogenannte Rudolfhalle) wurde als Gemeinschaftsanlage für die Fahrzeuge der Hoch- und Untergrundbahn und der Flachbahn errichtet. Während die Hochbahnen von Westen in das Obergeschoss der Halle fuhren, bestand für die Flachbahnwagen eine Zufahrt von Osten in das Erdgeschoss.

Zum 1. Januar 1910 verkaufte die Hochbahngesellschaft die Flachbahnstrecke für 700.000 Mark an die Stadt Berlin, die einen Anschluss der städtischen Straßenbahnen an die Warschauer Brücke erreichen wollte. Im Gegenzug wurde der Hochbahngesellschaft zusätzlich genehmigt, eine neue 2,8 Kilometer lange Flachbahnstrecke von der Warschauer Straße nach Lichtenberg in die Gürtelstraße zu errichten. Die Trasse hatte folgenden Streckenverlauf: Warschauer Straße – Revaler Straße – Libauer Straße – Wühlischstraße – Holteistraße – Weichselstraße – Scharnweberstraße. Der Betrieb wurde zeitgleich mit der Übernahme der alten Flachbahn durch die Stadt Berlin am 1. Januar 1910 aufgenommen.

Auf Anregung Lichtenbergs verlängerte die Hochbahngesellschaft ihre Strecke um einen Kilometer durch die Möllendorffstraße und die Normannenstraße bis zum Wagnerplatz (heute Roedeliusplatz). Die Verlängerung wurde am 1. Juli 1913 in Betrieb genommen.

Die Flachbahn war die letzte selbstständige innerstädtische Straßenbahn Berlins, da die Hochbahngesellschaft sie erst am 1. April 1928 an die Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH verkaufte.

Literatur

  • Geschäftsberichte der Hochbahngesellschaft, 1900–1928.
  • Flachbahn der Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen (Flb). In: Gerhard Bauer u. a.: Berliner Straßenbahnen / Straßenbahn-Archiv 5. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00208-2.

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