Flaz

Flaz
Flaz
Flaz bei Punt Muragl

Flaz bei Punt MuraglVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Oberengadin, Graubünden, Schweiz
Flusssystem DonauVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Inn → Donau → Schwarzes Meer
Beginn (namentlich) Zusammenfluss von Berninabach und Rosegbach
46° 29′ 33″ N, 9° 54′ 1″ O46.49259.9001388888889
Vorlage:Infobox Fluss/QUELLHÖHE_fehlt
Mündung bei Samedan in den Inn
46.5433333333339.8920833333333

46° 32′ 36″ N, 9° 53′ 31″ O46.5433333333339.8920833333333
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehltVorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED_fehlt
Länge 6,5 km(mit Berninabach ca. 21,5 km)
Einzugsgebiet 194,0 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Abflussmenge[Anmerkung 1] MQ: 7,85 m³/s
Rechte Nebenflüsse (Ova da Fain)
Linke Nebenflüsse (Ova da Morteratsch), Ova da Roseg
Gemeinden Pontresina, Celerina/Schlarigna, Samedan
Hauptfliessweg des Donausystems

Der Flaz (rätoromanisch im Idiom Puter il Flaz, seltener Ova dal Flaz = Flazbach) ist ein Fluss im Oberengadin zwischen Pontresina und Samedan. Er beginnt dem Namen nach unterhalb von Pontresina beim Zusammenfluss von Berninabach (Ova da Bernina) und Rosegbach (Ova da Roseg) und mündet bei Samedan in den Inn.

Der Flaz (rechts) im neuen Flussbett vor der Mündung in den Inn (hinten), vorne links das alte Flussbett durch Samedan

An der Einmündung übersteigt die Wasserführung des Flaz die des Inn (7,9 m³/s gegenüber 6,8 m³/s), so dass er hydrologisch den Hauptfluss des Inn-Systems darstellt und sogar – angesichts der gegenüber der Donau im Mittel etwas höheren Wasserführung des Inn – denjenigen des Donau-Systems.

Das Flusssystem des Flaz ist durch das Fehlen eines dominierenden Hauptfliessweges gekennzeichnet. Ist beim Zusammenfluss mit dem Rosegbach der Berninabach noch gut als der grössere Bach erkennbar (Einzugsgebiet Roseg: 67 km², Einzugsgebiet Bernina: 110,5 km², bei allerdings etwas höherem Gebietsabfluss im Val Roseg), so ist dies bei der Mündung der 5,8 Flusskilometer oberhalb liegenden Mündung der Ova da Morteratsch (mit dem grössten Gletscher des Inn-Gebietes) kaum der Fall. Hier ist im Sommer wegen der Gletscherschmelzwässer die Ova da Morteratsch grösser, ansonsten die Ova da Bernina, deren Einzugsgebiet etwa 20% grösser ist.

Wenig oberhalb mündet aus dem Val da Fain ein weiterer nahezu ebenbürtiger Nebenbach. Die beiden längsten Quelläste des Berninabaches entspringen den Gletschern am Nordhang des Piz d' Arlas im Osten des Bernina-Hauptkammes. Eine spätwürmeiszeitliche Seitenmoräne dieser Gletscher hat auch das obere Berninatal abgedämmt und den schliesslich zum Puschlav abfliessenden Lago Bianco gebildet. Entgegen dem allgemeinen Talgefälle gehört der See also nicht zum Flussgebiet des Flaz, auch nicht vor dem Bau des Staudammes. Der Wirkung eiszeitlicher Gletscher ist es auch zu verdanken, dass kein optisch eindeutiges Haupttal entstand. Ova da Morteratsch und Ova da Roseg bilden die dominierenden Tallinien aus, wogegen der Berninabach zu ihnen jeweils in Talstufen hinabstürzt: bei Morteratsch mit Wasserfällen, bei Pontresina in einer Klamm.

Im Jahre 2004 wurde der Flaz aus Hochwasserschutzgründen aus dem Ort Samedan heraus in ein neues Bett auf der Ostseite des Flughafens Engadin verlegt. Der Flusslauf ist seitdem zwei Kilometer länger. Das alte Flussbett im Westen des Golfplatzes liegt nun nahezu trocken. Durch die nun weiter talabwärts liegende Mündung ist die Dominanz des Flaz gegenüber dem Inn geringer geworden, dessen Einzugsgebiet nunmehr knapp 1% grösser ist[Anmerkung 2]. Die dennoch grössere Wasserführung des Flaz resultiert aus dem im Jahresmittel deutlich höheren Gebietsabfluss in seinem Einzugsgebiet.

Anmerkungen

  1. Die Pegelwerte von Ova da Roseg und Ova da Bernina ergeben zusammen einen mittleren Jahresabfluss von 7,34 m³/s. Der Zuwachs bis zur Mündung wurde ermittelt, indem der Gebietsabfluss des unterhalb liegenden Pegel-Zwischeneinzugsgebietes auf das verbleibende Einzugsgebiet des Flaz (20,5 km²)bezogen wurde.
  2. Vor der Mündungsverlegung führte der Flaz 7,63 m²/s und der Inn 6,18 m³/s (Bruno Schädler, Rolf Weingartner: Hydrologischer Atlas der Schweiz 1992, Tafel 5.4 Natürliche Abflüsse 1961-1980, siehe Kartenausschnitt)

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