Flightplan

Flightplan
Filmdaten
Deutscher Titel Flightplan – Ohne jede Spur
Originaltitel Flightplan
Produktionsland USA, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge ca. 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Robert Schwentke
Drehbuch Peter A. Dowling
Billy Ray
Produktion Brian Grazer
Musik James Horner
Kamera Florian Ballhaus
Schnitt Thom Noble
Besetzung

Flightplan – Ohne jede Spur ist ein Thriller des deutschen Regisseurs Robert Schwentke aus dem Jahr 2005. Das Drehbuch stammt von Peter A. Dowling und Billy Ray, und der Film wurde von den Filmstudios Touchstone Pictures und Imagine Entertainment produziert. In Deutschland hatte der Film rund zwei Millionen Kino-Zuschauer.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes beschließt die Triebwerksingenieurin Kyle Pratt, mit ihrer sechsjährigen Tochter Julia Deutschland zu verlassen und zurück in die USA zu ziehen. Beide besteigen als erste Passagiere das Passagierflugzeug. Nach dem Start schläft Pratt ein. Als sie wieder aufwacht, ist ihre Tochter jedoch verschwunden. Pratt befragt die Passagiere und die Flugbegleiter, doch keiner will das kleine Mädchen bemerkt haben. Auf Pratts Drängen hin gibt der Pilot Anweisung, dass die Flugbegleiter und der Sky-Marshal Gene Carson das Flugzeug nach Julia durchsuchen sollen.

Nach erfolgloser Suche drängt sich der Besatzung der Verdacht auf, dass das Mädchen nie an Bord war. Die Passagierliste wird überprüft, und anscheinend war der Sitz von Julia nicht besetzt. Die Mutter drängt, den Frachtraum zu durchsuchen; der Pilot lässt das jedoch aus Sicherheitsgründen nicht zu. Die Besatzung erhält per Funk die Information, dass Julia Pratt zusammen mit Kyles Ehemann verstorben sei – anscheinend ist die Mutter mit dem Tod ihrer Tochter psychisch nicht fertig geworden und hat diesen verdrängt. Als sie kurz davor ist, das selbst zu glauben, sieht sie an der Scheibe ein Herz, das Julia vor dem Start dorthin gemalt hat. Kyle Pratt wird klar, dass ihre Tochter noch lebt und sich irgendwo an Bord des Flugzeugs befinden muss.

Mit Hilfe ihrer technischen Kenntnisse löst sie das Herabfallen der Sauerstoffmasken aus, um in der damit ausgelösten Panik der Passagiere zum Frachtraum zu gelangen. In dem Durcheinander sucht sie weiter nach Julia. Sie wird jedoch von Carson aufgespürt und in Handschellen abgeführt, während der Kapitän eine Zwischenlandung in Neufundland vorbereitet. Es stellt sich heraus, dass der Sky-Marshal und eine Flugbegleiterin eine Erpressung geplant und das Kind im Elektronik-Raum versteckt haben, um Pratt am Ende als psychopathische Täterin dastehen zu lassen. Carson überzeugt den Flugkapitän, Pratt selbst habe eine Flugzeugentführung geplant. Er veranlasst so die Überweisung von 50 Millionen Dollar Lösegeld. Anderenfalls würde ein im Frachtraum befindlicher Sprengsatz gezündet.

Kapitän Rich spricht Pratt auf ihre angeblichen Forderungen an, was sie in diesem Moment die Wahrheit erkennen lässt. Das Flugzeug wird geräumt; doch Pratt kann verhindern, dass der Sky-Marshal das Flugzeug verlässt. Nach kurzem Kampf kann sie den Sky-Marshal sowie die Flugbegleiterin überwältigen und den Sprengstoff-Auslöser an sich bringen. Anschließend findet sie ihre bewusstlose Tochter im Elektronik-Raum des Flugzeuges. In Notwehr zündet Pratt die Bombe, die den Sky-Marshal tötet. Zusammen mit ihrer Tochter entkommt sie aus dem brennenden Flugzeug und wird vom erstaunten Kapitän empfangen, der sich daraufhin bei ihr entschuldigt.

Entstehung

Der Film, der seine Premiere am 23. September 2005 in den USA hatte, entstand nach einer Idee des Drehbuchautors Peter A. Dowling aus dem Jahre 1999. Die erste Drehbuch-Version des Films entstand noch vor den Attentaten in New York am 11. September 2001. Nach diesem Unglück wurde Drehbuchautor Billy Ray zum Projekt hinzugezogen und das Skript wurde überarbeitet und die Idee von Terroristen an Bord des Flugzeuges verworfen. Man konzentrierte sich mehr auf die Hauptfigur und Brian Grazer, einer der Filmproduzenten, schlug vor, eine weibliche Hauptfigur zu wählen und Jodie Foster für den Part zu besetzen. Foster hatte zwei Jahre zuvor eine ähnliche Rolle in David Finchers Thriller Panic Room bekleidet, in dem ebenfalls die Protagonistin mit ihrer Tochter in einem klar begrenzten Raum, einem Sicherheitsraum, gefangen ist.

Als Regisseur wurde der Deutsche Robert Schwentke verpflichtet, der sich am American Film Institute ausbilden ließ und mit seinem Thriller Tattoo die Aufmerksamkeit der Produzenten auf sich gezogen hatte.

Die Dreharbeiten zu Flightplan – Ohne jede Spur, dessen Handlung stark an Alfred Hitchcocks Spionagekomödie Eine Dame verschwindet erinnert, begannen am 20. September 2004. Gedreht wurde u. a. in Berlin, Los Angeles und auf dem Flughafen Leipzig/Halle, da dessen Architektur großstädtischer wirkt als die der Berliner Flughäfen. Unter den Tausenden von Statisten wurden von Robert Schwentke 150 für das Oberdeck und 300 für das Hauptdeck ausgewählt.

Auch das Setdesign stellte die Crew vor eine Herausforderung, da der Großteil der Handlung im Flugzeug spielt. Die fiktive E-474 ist das erste doppelstöckige Flugzeug, das als funktionales Filmset gebaut wurde. Der Innenraum war 36 m lang, die Gesamtlänge der Kabine betrug 75 m und wurde von einem erhöhten, fast 100 m langen Grundgerüst stabilisiert. Die Kulissen wurden für die Dreharbeiten konstruiert, darunter auch das Cockpit.

Die Spezialeffekte des Films schlossen das Flugzeug mit ein. Es wurde komplett durch künstliche CGI-Aufnahmen realisiert. Parallel dazu wurde ein Modell der E-474 im Maßstab 1:10 gefertigt, das an einem Gerüst von Kränen in die Luft gehoben werden konnte, um es von verschiedenen Winkeln aus zu filmen und Starts oder Landungen zu simulieren.

Rezension

Flightplan – Ohne jede Spur startete am 23. September 2005 in den USA, spielte dort am Eröffnungswochende einen Umsatz von 24,6 Mio. US-Dollar ein und erklomm zwei Wochen lang den ersten Platz der US-Kinocharts. Seinen deutschen Kinostart feierte der Thriller knapp einen Monat später, am 20. Oktober 2005, und landete auch im Heimatland des Regisseurs umgehend für drei Wochen an der Spitze der Kinocharts. Kritiker rühmten die schauspielerische Leistung von Jodie Foster sowie die Kameraarbeit von Florian Ballhaus, dem Sohn des bekannten Kameramanns Michael Ballhaus, attestierten aber der Drehbuchvorlage vor allem logische Schwächen.

In den USA riefen amerikanische Flugbegleiter-Verbände zum Boykott von Robert Schwentkes Thriller auf, der kein gutes Licht auf das Service-Personal in Verkehrsflugzeugen wirft. In Anlehnung an die Flugzeugentführungen und Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon im Jahr 2001, auf die es im Film mehrere Anspielungen gibt (Erwähnung des Datums, arabischer Terrorist), sagte Tommie Hutto-Blake, Präsident der Association of Professional Flight Attendants: „Wenn es noch einmal einen 11. September geben sollte, dann wäre es entscheidend für die Flugzeugbesatzung, die Unterstützung ihrer Passagiere zu haben und kein Misstrauen, das dieser Film erzeugen könnte.“

Kritiken

„Über weite Strecken immerhin ist dieser Thriller leidlich spannend, dank der fesselnden Präsenz von Jodie Foster und der entfesselten Kamera, die Florian Ballhaus bei seinem Vater Michael gelernt hat. Das Drehbuch allerdings schlägt Loopings und Kapriolen, die kein Flugzeug dieser Größe mitmachen kann. Und die Art, wie am Ende mit den arabischen ‚Verdächtigen‘ umgegangen wird, ist ein Fall für die UNO.“

Berliner Morgenpost

„‚Flightplan‘ verspricht viel in seiner ersten Hälfte: Er beginnt als intensiver Psychothriller mit einigen Überraschungen, der in vielem an Hitchcocks ‚Eine Dame verschwindet‘ erinnert. Dann aber scheint es, als hätte man aus der sorgsam aufgestauten Spannung zwischen einem möglichen Verbrechen und der Paranoia einer Frau nur noch den Notausstieg gefunden über ein völlig unglaubwürdiges Actionfinale. Atmosphärischer Paranoia-Thriller.“

Tagesspiegel

„Stilsicher, mitreißend, toll besetzt – mehr kann man von einem Thriller nicht verlangen.“

TV Today

„Zumindest in den USA gelang Robert Schwentke mit ‚Flight Plan‘ eine Punktlandung. Mehr als 60 Millionen Zuschauer sahen den Thriller bereits. Ein Erfolg wird der Streifen in Deutschland nur, wenn die Zuschauer im Kino ihren Verstand ausschalten. Denn diese völlig überkonstruierte Geschichte ist bar jeder Logik – eine Bruchlandung. In der Story sind mehr Löcher, als es Luftlöcher auf einem Trans-Atlantik-Flug gibt. Einziger Lichtblick ist die wie immer fabelhafte Jodie Foster, die ihre Rolle überzeugend und durchaus bewegend zu spielen weiß.“

B.Z.

„Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbstständigt.“

Lexikon des Internationalen Films

Weblinks


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