Flossenbürg

Flossenbürg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Flossenbürg
Flossenbürg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Flossenbürg hervorgehoben
49.73583333333312.348611111111644
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt a.d.Waldnaab
Höhe: 644 m ü. NN
Fläche: 23,26 km²
Einwohner:

1.657 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92696
Vorwahlen: 09603, 09636
Kfz-Kennzeichen: NEW
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 122
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hohenstaufenstraße 24
92696 Flossenbürg
Webpräsenz: www.flossenbuerg.de
Bürgermeister: Johann Kick (SPD)
Lage der Gemeinde Flossenbürg im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Landkreis Bayreuth Landkreis Schwandorf Weiden in der Oberpfalz Landkreis Tirschenreuth Landkreis Amberg-Sulzbach Georgenberg Neustadt am Kulm Pressath Trabitz Eschenbach in der Oberpfalz Bechtsrieth Windischeschenbach Weiherhammer Waldthurn Waidhaus Vohenstrauß Theisseil Tännesberg Störnstein Schwarzenbach (Oberpfalz) Schlammersdorf Schirmitz Püchersreuth Pirk Parkstein Neustadt an der Waldnaab Mantel (Markt) Luhe-Wildenau Leuchtenberg Kohlberg (Oberpfalz) Kirchenthumbach Kirchendemenreuth Irchenrieth Grafenwöhr Flossenbürg Floß (Oberpfalz) Etzenricht Eslarn Altenstadt an der Waldnaab Speinsharter Forst Manteler Forst Michlbach Heinersreuther Forst Tschechien Vorbach Speinshart Moosbach (Oberpfalz)Karte
Über dieses Bild

Flossenbürg ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Oberpfälzer Wald an der Grenze zu Tschechien, wo sich die Nachbargemeinde Lesná (Schönwald) befindet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Flossenbürg hat sieben amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Altenhammer
  • Flossenbürg
  • Gaismühle
  • Hildweinsreuth
  • Rückersmühle
  • Rumpelbach
  • Sankt Ötzen

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 948 urkundlich erwähnt. Die Burg Flossenbürg war eine Festung der Hohenstaufen. Flossenbürg im heutigen Bezirk Oberpfalz gehörte später zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und kam 1777 zum Landgericht Floß des Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.

Von 1938 bis 1945 existierte dort das KZ Flossenbürg. Am 23. April 1945 erreichte die 90. Infanterie-Division der 3. US-Armee die Gemeinde und nahm sie kampflos ein[3].

Einwohnerentwicklung

  • 1970: 2071 Einwohner
  • 1987: 1980 Einwohner
  • 2000: 1847 Einwohner

Politik

Bürgermeister ist Johann Kick (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Johann Werner (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 823.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 121.000 €.

Wappen

Blasonierung: In Rot auf aus dem Schildfuß wachsendem schwarzem Felsen eine gemauerte silberne Burgruine in perspektivischer Ansicht, im Schildhaupt beseitet von zwei Schildchen, im rechten in Schwarz ein rot gekrönter, rot bewehrter und bezungter goldener Löwe, im linken silbern-blaue Wecken (bayerischen Rauten). Das Wappen wird seit 1979 verwendet.

Wappenerklärung: Der schwarze Felsen aus Granit symbolisiert die Granitvorkommen Flossenbürgs, die silberne Burgruine stellt den Wohnturm, das Kerngebäude der Ruine Burg Flossenbürg dar. Die zwei Schildchen mit dem goldenen Pfälzer Löwen in schwarzem Feld und den weiß-blauen bayerischen Rauten stehen für die historische Zugehörigkeit Flossenbürgs zur Oberpfalz und zu Bayern.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 558 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 89 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 695. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 4 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 12 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 138 ha, davon waren 44 ha Ackerfläche und 94 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Flossenbürg war Endbahnhof der in Floß von der Bahnstrecke Neustadt (Waldnaab)–Eslarn abzweigenden Strecke Floß–Flossenbürg und wird heute von einer Buslinie von Weiden über Neustadt an der Waldnaab zum Langlaufzentrum Silberhütte bedient.

Sehenswürdigkeiten

Ruine der Burg Flossenbürg

Bauwerke

Überregional bekannt ist die Grab- und Gedenkstätte des KZ Flossenbürg, der ein Forschungs- und Dokumentationszentrum angegliedert ist. Über die Gemeinde erhebt sich die Ruine der Burg Flossenbürg.

Sonstiges

Flossenbürg ist bekannt für seine Granitvorkommen. Große Mengen des Flossenbürger Granits, der nur mit hohem Kraftaufwand manuell im Steinbruch zu gewinnen und zu bearbeiten ist, wurden von KZ-Häftlingen für das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg abgebaut.

Im Konzentrationslager Flossenbürg wurden bekannte Persönlichkeiten des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus wie Wilhelm Canaris und Hans Oster hingerichtet. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer wurde 14 Tage vor der Befreiung des Lagers gehängt. Die Evangelische Jugend Oberfranken veranstaltet jährlich ein Internationales Jugendtreffen, bei dem Jugendliche aus Europa zusammenkommen, um gemeinsam mit Häftlingen des ehemaligen KZ Flossenbürg der Toten zu gedenken und an die schrecklichen Ereignisse zu erinnern, aber auch um den Dialog mit den Zeitzeugen zu suchen.

In Flossenbürg liegt an der Hohenstaufenstraße einen Ehrenfriedhof, auf dem 146 KZ-Häftlinge begraben sind. Im süddeutschen Raum, wo Todesmärsche von oder nach dem KZ Flossenbürg stattfanden, befinden sich Grabstätten mit mindestens 1300 Häftlingsgräbern.[4]

Quellen

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111106/194914&attr=OBJ&val=969
  3. Webseite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg über die Todesmärsche und die Befreiung des Lagers
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 137

Weblinks

 Commons: Flossenbürg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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