Flugplatz Neuhardenberg

Flugplatz Neuhardenberg
Flugplatz Neuhardenberg
BW
Flugplatz Neuhardenberg (Brandenburg)
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Kenndaten
ICAO-Code EDON
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km nördlich von Neuhardenberg
55 km östlich von Berlin
Basisdaten
Eröffnung
Betreiber Airport Berlin-Neuhardenberg GmbH
Start- und Landebahn
08/26 2400 m × 50 m Beton

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Der Sonderlandeplatz Neuhardenberg ist der Flugplatz des Ortes Neuhardenberg östlich von Berlin. Er liegt im Landkreis Märkisch-Oderland und ist als Sonderlandeplatz klassifiziert. Er besitzt eine Start- und Landebahn, welche auch für Großraumflugzeuge geeignet wäre.

Inhaltsverzeichnis

Betreiber

Der Flugplatz wird von der Airport Development A/S und deren Tochterfirma, der Airport Berlin-Neuhardenberg GmbH betrieben.

Fluggesellschaften und Ziele

Bis auf eine sehr kurze Phase im Jahr 2004 (Ziel: Krakau) fanden noch keine Linienflüge statt.

Ausbau

Wegen der hohen Bedeutung für die regionale Wirtschaft ist eine Einstufung als Verkehrslandeplatz vom Betreiber geplant.

Geschichte

Der Bau des Flugplatzes Neuhardenberg begann 1934 als geheim gehaltener Militärflugplatz. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden hier 1937 die ersten raketengetriebenen Flugzeuge aus den Heinkel-Werken getestet. Außerdem wurde der Flughafen als militärische Basis genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf 1957-59, das seit 1949 Marxwalde hieß, zu einem Garnisonsstandort der NVA, wobei auch der Flugplatz weiter ausgebaut wurde. 1959 wurde die DDR-Regierungsfliegerstaffel (Transportfliegergeschwader 44) nach Marxwalde verlegt. Die Maschinen wurden durch ihre bewaffneten Besatzungen, bzw. Einheiten des MfS 24 Stunden am Tag bewacht.[1]

1960 wurde das Jagdfliegergeschwader 8 auf dem Flugplatz stationiert.

Nach dem Ende der DDR wurde hier 1990 bis 1993 die Bundeswehr mit dem Lufttransportgeschwader 65 stationiert, die den Flugplatz bei dem Oderhochwasser 1997 als Basis der Transporthubschrauber nutzte. Nach Abzug der Bundeswehr wurde der Flughafen privatisiert.

Am 6. Juli 2004 wurde eine Flugverbindung Neuhardenberg – Kraków (Polen) aufgenommen, die sich in erster Linie an Geschäftsreisende richtete und von der Private Wings Flugcharter GmbH durchgeführt werden sollte. Diese Fluglinie wurde aber einige Monate später wieder eingestellt.

Zukunft des Flugplatzes

Seit 2003 bemühte sich der Flugplatzbetreiber zusammen mit der Bürgerinitiative "Pro Flughafen Neuhardenberg", die von großen Teilen der betroffenen Bevölkerung gestützt wird, um eine Reaktivierung des Flugplatzes und die Einstufung als Verkehrslandeplatz. Nach Erlangen der Betriebslizenz sollte von hier die Billigfluggesellschaft Ryanair starten.

Die Genehmigung des Ausbaus und gleichzeitig die Lizenz als Verkehrslandeplatz wurden am 6. November 2003 dem bislang als "Sonderlandeplatz Neuhardenberg" eingestuften Flugplatz von der Landesregierung Brandenburgs versagt, weil sie dem "Landesentwicklungsprogramm für den Ausbau Schönefelds" entgegen stehen würden. Davon unabhängig haben sich verschiedene brandenburgische Landespolitiker aller im Landtag vertretenen Fraktionen für die Genehmigung des Ausbaus Neuhardenbergs ausgesprochen und dabei darauf verwiesen, dass kein öffentliches Kapital für den privaten Flugplatz benötigt würde.

Die offizielle Ablehnung des Landes folgte am 2. April 2004, wogegen der Betreiber Klage eingereicht hat.

Am 15. Juli 2004 wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft Ryanair dem Flughafen ein Ultimatum gestellt hätte und sich aus Neuhardenberg zurückziehen würde, wenn nicht bis spätestens September 2004 klar wird, dass der Flugplatz genutzt werden könne. [2]

Im Februar 2007 ging die derzeitige Betreibergesellschaft des Flughafens bankrott. Am 9. November 2007 wurde mit einer dänischen Investorengruppe und deren Airport Development A/S ein Kaufvertrag unterzeichnet, damit ging der Flugplatz an diese über.[3]

Seit Februar 2009 ist Uwe Hädicke als Bevollmächtigter/COO seitens der dänischen Eigner mit der Geschäftsführung auf dem Flugplatz Neuhardenberg betraut.

Technische Daten

Zurzeit ist der Flugplatz nur für Sichtflug (VFR) zugelassen.

Folgende Luftfahrzeuge sind auf dem Flugplatz zugelassen: Motorflugzeuge, Helikopter, Motorsegler, Segelflugzeuge, Ballone, Ultraleichtflugzeuge und Fallschirmspringer. Der Anflug mit größeren Flugzeugen wäre zwar möglich, ist zurzeit vom zuständigen Landesministeriums jedoch nur in besonderen Situationen zugelassen. Ein Linienflugverkehr etwa mit einer Boeing 737 wäre zurzeit nicht erlaubt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Honeckers "Air Force One"- Die DDR-Regierungsflieger, TV-Dokumentation von Jürgen Ast und Dirk Kühlow
  2. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0715/lokales/0016/index.html
  3. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Flughafen-Neuhardenberg;art128,2416006

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