Fluß-Ampfer

Fluß-Ampfer
Fluss-Ampfer
Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)

Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Ampfer (Rumex)
Art: Fluss-Ampfer
Wissenschaftlicher Name
Rumex hydrolapathum
Huds.

Der Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum), auch Teich-Ampfer oder Riesen-Ampfer genannt, zählt zur Gattung Ampfer (Rumex) aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es handelt sich um mehrjährige krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 0,8 bis 2,5 m erreichen, und damit zu den größten Ampferarten gehören. Der „Wurzelstock“ ist kräftig und mehrköpfig, er ist von schwarzer Farbe und bildet einen flachen Bult. Die bis 80 cm langen, lanzettlichen Grundblätter sind am Grund in den Blattstiel verschmälert. In der Blattmitte zweigen die Seitennerven von der Mittelrippe mehr oder weniger rechtwinklig ab. Die Laubblätter sind am rand fein gekraust und von dunkelgrüner Farbe. Sie sind lang gestielt. Die Nebenblattscheiden sind kurz und gekerbt.

Die Stängel, von denen aus jeder Blattrosette mehrere entspringen können, verzweigen sich meist erst im Bereich des Blütenstandes, welcher relativ dicht mit Blütenquirlen besetzt ist und etwa ein drittel der Stängellänge einnimmt. Die 5 bis 7 mm langen, ungezähnten Valven sind von der Form her dreieckig. Sie sind mit jeweils einer zwei-bis dreimal so langen wie breiten Schwiele besetzt. Der Valvengrund ist leicht keilförmig oder gerade, jedoch nicht wie beim ähnlichen Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius) herzförmig ausgerandet. Die Art blüht rötlich in der Zeit von Juli bis August. Und bildet danach 3 bis 5 mm lange oben breit kreiselförmige, braune Nussfrüchte aus.

Verbreitung und Standortansprüche

Der Fluss-Ampfer wächst im Verlandungsbereich von Seen oder Flüssen oder in Gräben, auch in seichtem Wasser. Auf nassen bis sehr nassen, häufig überschwemmten, mäßig bis nährstoffreichen, schlammigen oder durchschlickten, kiesigen, sandigen oder schlussfigen Böden. Der typische Wuchsort ist die unmittelbare Uferlinie, wo sich die Art zwischen der Wasserfläche und dem Röhrichtgürtel einschiebt.

Die Art wächst häufig mit eutraphenten Röhrichtarten, wie unter anderem Wasser-Schwaden (Glyceria maxima), Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum), Kalmus (Acorus calamus) und Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) zusammen.

Diese Art kommt natürlich nur in Europa vor. Die Südwestgrenze erstreckt sich am Nordrand der Pyrenäen. Die Ostgrenze wird durch die Wolga gebildet. Die Nordgrenze reicht maximal bis zum 62° nördlicher Breite. Im Süden endet das Verbreitungsgebiet in der Poebene, in der nördlichen Balkanhalbinsel und an der nördlichen Schwarzmeerküste. In Nordamerika finden sich neophytische Vorkommen.

Systematik

Nach Herbarbelegen bildet die Art mit Wasser-Ampfer (Rumex aquaticus) natürliche Hybride. Der Bastard ist in Gebieten in denen beide Arten vorkommen nicht selten. Im Habitus ähnelt er mehr dem Fluss-Ampfer unterscheidet sich aber durch die am Grunde gestutzten oder ein- oder beidseitig herzförmigen Grundblätter und unteren Stängelblätter.

Fluss-Ampfer und der Mensch

Der Bestand des Fluss-Ampfers ist durch Kanalisierungen und Flussverbauungen stark zurück gegangen. Regional ist die Art im 20. Jahrhundert deutlich zurückgegangen und gilt als schonungsbedürftig.

Pflanzenteile enthalten reichlich Oxalsäure, die in größeren Mengen für den Menschen, besonders für Nierenkranke, gesundheitsschädlich ist. Nach dem Kochen verringert sich der Anteil an Oxalsäure aber merklich und die Pflanze kann ähnlich wie Spinat zubereitet gegessen werden. Die getrockneten Samen finden zerstoßen als Gewürz Verwendung.

Die Art hat medizinischen Nutzen, die Wurzel hilft gegen Magenbeschwerden und Durchfall. Aufgelegte Blätter helfen gegen Geschwüre im Augenbereich.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2.
  • Oskar Sebold, Siegmund Seybold & George Phillipi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Spezieller Teil (Pteriophyta, Spermatophyta) Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Seiten 556-559, Ulmer, Stuttgart 1992. ISBN 3-8001-3322-9

Weblinks


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