Flüssigei-Skandal

Flüssigei-Skandal
Birkel Teigwaren GmbH
Unternehmensform GmbH
Gründung 1874
Unternehmenssitz Deutschland Deutschland, Mannheim
Unternehmensleitung
  • Werner Hildenbrand, Geschäftsführer
  • Rolf Bausch, Geschäftsführer
Mitarbeiter 400
Umsatz ca. 90 Mio. EUR (2006)
Branche Nahrungsmittelindustrie
Produkte

Teigwaren

Website

www.birkel.de

Die Birkel Teigwaren GmbH ist der größte Nudelhersteller in Deutschland. Der Sitz des Unternehmens ist in Mannheim, eine weitere Produktionsstätte gibt es in Waren (Müritz). 2006 wurden 80.000 Tonnen Nudeln hergestellt. Der Jahresumsatz betrug 90 Millionen Euro. Der Marktanteil am deutschen Nudelmarkt lag bei 18 %.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1874 gründete Balthasar Stephan Birkel einen Mühlen- und Produkthandel in Schorndorf. 1896 erfolgte dort die Grundsteinlegung zur ersten Nudelfabrik. Die ersten Nudeln wurden 1902 unter dem Markennamen Victoria auf den Markt gebracht. 1950 wurde die Produktion auf Vollautomatisierung umgestellt. 1980 übernahm Birkel die TAG Nahrungsmittel GmbH in Mannheim.

Der "Flüssigei-Skandal" Mitte der 1980er Jahre führte zu einer Krise bei deutschen Nudelherstellern. Die Öffentlichkeit wurde vom Stuttgarter Regierungspräsidium über die Verwendung bebrüteter, befruchteter, und mikrobiell verseuchter Eiprodukte (Flüssigei) in Nudeln informiert. Bei Birkel traf dies -so jedenfalls die damalige Ansicht- nicht zu; der damalige Stuttgarter Regierungspräsident trat in der Folge zurück. Der Umsatzeinbruch jedoch war immens, und die Danone-Gruppe übernahm Birkel.[1]

Nach späteren Pressemeldungen sollen tatsächlich mikrobielle Verunreinigungen vorgelegen haben, die durch das Zusammenwirken von Unternehmen, einem beteiligten Gutachter und der damaligen Landesregierung verschleiert wurden.[2] Aus Unterlagen, die dem Stern vorliegen, ergeben sich Hinweise darauf, dass in Birkel-Produkten nicht nur Brut- und Schmutzeier, sondern auch Schlachtabfälle verarbeitet worden waren.[3].

Das heutige Unternehmen wurde 1999 durch einen Management-Buy-out wieder selbständig. 2000 fusionierte es mit Drei Glocken. 2001 wurde die ostdeutsche Möwe Teigwarenwerk GmbH übernommen. 2007 kaufte der spanische Konzern Ebro Puleva Birkel für 30 Millionen Euro.[4]

Sammelbilder

Ab etwa 1960 wurden den Packungen für Nudeln Sammelbilder beigefügt, Vorlage für dieses Werbemittel waren die Liebigbilder. Titel waren zum Beispiel "Branko - Eine Erzählung aus der Vorzeit des Menschen", "Was weißt du von der Welt?", "Auf Piratenjagd", "Was wächst und blüht?", "Wie werden wir in der Zukunft leben".

Sonstiges

Die großen Drei Birkel, Barilla und Nestlé beherrschen 50 % des deutschen Nudelmarkts.

Weblinks

Quellen

  1. Stuttgarter Nachrichten vom 21. Oktober 2005
  2. Stuttgarter Regierung unterdrückte Beweise, Stern-Artikel aus Heft 12/2008
  3. Darmpakete und Persilscheine, Stern-Artikel vom 14. März 2008
  4. Süddeutsche Zeitung 18. Juli 2007

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