Ford Taunus G93A

Ford Taunus G93A
Ford
Ford Taunus G73A (1948–1949)

Ford Taunus G73A (1948–1949)

Taunus
Hersteller: Ford Werke AG Köln
Produktionszeitraum: 19391952
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, zweitürig
Kombi, dreitürig
Cabriolet, zweitürig
Sonderaufbauten
Motoren: 1,2 l-R4
25 kW (34 PS)
Länge: 4080 mm
Breite: 1485 mm
Höhe: 1600 mm
Radstand: 2387 mm
Leergewicht: 840–1040 kg
Vorgängermodell: Ford Eifel
Nachfolgemodell: Ford Taunus 12M
Der erste Kölner Ford Taunus G73A (November 1948)

Der Ford Taunus G93A war ein PKW der unteren Mittelklasse, den die Ford-Werke Köln von 1939 bis 1942 als Nachfolger des Modells Eifel herstellte. 1948 wurde das Modell als Ford Taunus G73A wieder aufgelegt und bis 1952 gefertigt. Seine Karosserie mit Fließheck, die ihn eindeutig von allen anderen Taunus-Modellen, die bis in die 1970er-Jahre gebaut wurden, unterscheidet, brachte ihm den bis heute gebräuchlichen Spitznamen „Buckeltaunus“ ein.

Inhaltsverzeichnis

Ford Taunus G93A (1939–1942)

1938 begann Ford Köln mit der Konstruktion eines Mittelklassewagens, der zwischen dem kleinen Ford Eifel und dem großen Ford V8 eingeordnet werden sollte. Man wählte eine Bauart, bei der die Karosserie mit dem Chassis verschweißt ist. Stilistisch lehnte sich das neue Fahrzeug an den amerikanischen Lincoln-Zephyr an. Wie der Eifel war auch der Taunus mit Starrachsen vorn und hinten ausgestattet, hatte aber bereits hydraulisch betätigte Bremsen. Eigentlich sollte der Taunus einen 45 PS (33 kW) leistenden 1,5-l-Motor bekommen, der auf den seitengesteuerten 1,2-l-Motor des Eifel basierte. Die Typenbeschränkung des NS-Regimes, die im März 1939 im Vorgriff auf den Krieg eingeführt wurde, gestattete den deutschen Ford-Werken aber nur einen Pkw zwischen 1,2 und 2,0 Litern Hubraum. So blieb es letztlich bei dem vom Eifel bekannten Motor mit 1172 cm³ Hubraum und 34 PS (25 kW), der mit einem Dreiganggetriebe mit Mittelschaltung kombiniert wurde; der Taunus kam im Mai 1939 als Nachfolger des Eifel auf den Markt.

Der Taunus wurde ausschließlich als zweitürige Limousine mit hinten angeschlagenen Türen hergestellt. Die Karosserien lieferte Ambi-Budd im Osten Berlins (Johannisthal). Von dem geplanten Cabriolet gab es nur einen Prototyp. Bis zur kriegsbedingten Fertigungseinstellung im Februar 1942 liefen 7092 Exemplare vom Band.

Ford Taunus G73A (1948–1952)

Nach dem Zweiten Weltkrieg war im Werk Köln-Niehl zunächst nur die Fertigung von Lastwagen möglich. Schon ab 1946 hatte man die Konstruktion des Vorkriegs-Taunus im Detail verbessert. Im Mai 1948 wurde der neue Typ als Taunus G73A in Hannover auf der Exportmesse 1948 vorgestellt. Die Karosseriewerkzeuge, die sich bei Ambi-Budd in Ostberlin befanden, konnten nach langen Verhandlungen mit der Sowjetischen Militäradministration ausgelöst werden. Aus Platzmangel ließ Ford ab September 1948 die ersten Taunus-Karosserien als Lohnarbeit im Volkswagenwerk Wolfsburg und bei Karmann in Osnabrück fertigen. Im November 1948 wurde die gesamte Fertigung nach Köln verlagert. Weiterhin gab es nur eine zweitürige Limousine mit hinten angeschlagenen Türen in „nachtschattengrau“.

Andere Aufbauformen entstanden ab 1949 bei den bekannten Karosserieherstellern wie Karmann in Osnabrück, Drauz in Heilbronn oder Plasswilm in Köln. Ford lieferte die Fahrgestelle mit dem vorderen Aufbau bis zu den A-Säulen. Die Karrossiers machten daraus zwei- und viersitzige Cabriolets mit zwei Türen, viertürige Cabriolets (für die Polizei), dreitürige Kombis und sogar viertürige Taxis.

Ab Mai 1950 gab es den Taunus Spezial Der Wagen hat ein Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung, einen breiten, verchromten Kühlergrill, Stoßfänger mit Hörnern, ein größeres Rückfenster und Blinker statt Winkern. Ab Januar 1951 wurde der Taunus deLuxe gebaut, mit durchgehender Windschutzscheibe und vielen Extras.

Zur Technik des G73A: Motor: Der Motor seitengesteuert mit stehenden Ventilen. Das Ventilspiel konnte nicht verstellt werden. Die Kurbelwelle war dreifach gelagert. Lagerschalen gab es noch nicht. Die Lager wurden ausgespritzt und angepasst. Die Leistung von 34 PS reichte für eine Spitzengeschwindigkeit von 105 km/h. Die Lebensdauer betrug etwa 80000 km. Getriebe: Das Getriebe war ein Dreiganggetriebe. Nur der zweite und dritte Gang waren synchronisiert. Der 2.Gang war der Schwachpunkt des Getriebes. Kaum ein Wagen ohne ein oder zwei Getriebeschäden. Um das Getriebe auszubauen, musste man den Motor, oder besser die Hinterachse vorher ausbauen. Hinterachse: Die Hinterachse war eine Deichselachse. Die Kardanwelle war in einem geschlossenen Rohr und hatte nur ein Kreuzgelenk hinter dem Getriebe. Eine Besonderheit waren die Radlager der Hinterachse. Die Lagerrollen liefen direkt auf dem Achskörper. Die Lebensdauer der Achse wurde dadurch stark verkürzt. Bremsen: Es waren hydraulisch betätigte Simplexbremsen. Es gab auch nur einen Bremskreis. Die Handbremsseile rosteten auch gerne ein. Fahrwerk: Starre Vorder- und Hinderachse an quer liegenden Blattfedern. Vorne doppelseitig und hinten einseitig wirkende hydraulisch Stoßdämpfer. Lichtanlage 6 Volt Wartung: Alle 1500km Ölwechsel. Alle 4500 km Inspektion


Ab Januar 1952 wurde der Nachfolger Taunus 12M angeboten, die Fertigung des Buckeltaunus lief aber noch bis zum Herbst 1952. Insgesamt entstanden 76.590 (74.128) Exemplare des Taunus G73A

Bilder

Ford Taunus G73A Spezial (1950)
Ford Taunus G73A Spezial (1950)
Ford Taunus G73A deLuxe Cabriolet (1951)
Ford Taunus G73A deLuxe (1952)

Weblinks

 Commons: Ford Taunus G93A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Rosellen, Hanns-Peter: ”… und trotzdem vorwärts”, 1. Auflage, Zyklam-Verlag, Frankfurt / M. (1986), ISBN 3-88767-077-9
  • Rosellen, Hanns-Peter: Ford-Schritte, 1. Auflage, Zyklam-Verlag, Frankfurt / M. (1987/88), ISBN 3-88767-079-5
  • Oswald, Werner: Deutsche Autos 1945 – 1975, 2. Auflage, Motorbuchverlag Stuttgart (1967)

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