Francois Boucher

Francois Boucher
Selbstporträt
Pastorale
Kupferstich von M.S. Carmona nach François Bouchers Porträt von Alexander “Suedois” Roslin, 1761
Diana nach dem Bade
Herbst (Detail)
Jupiter und Kallisto

François Boucher (* 29. September 1703 in Paris; † 30. Mai 1770 ebenda) war Maler, Zeichner, Kupferstecher und Dekorateur des französischen Rokoko und ein Günstling der Marquise de Pompadour, die er auch portraitierte. Er war berühmt für seine frivolen und sinnlichen Bilder.

Leben

François Boucher wurde als Sohn des Malers Nicolas Boucher geboren. Er lernte 1720 bei Francois Lemoyne und Jean Cars. Ihn beeinflussten Tizian, Veronese und Tintoretto. 1723 zeichnete die Académie royale de peinture et de sculpture ihn mit ihrem ersten Preis aus, dem Grand Prix de Rome. Der im Jahr 1663 von Ludwig XIV. initiierte Preis, der nach einem Wettbewerb verliehen wurde, war mit einem königlichen Stipendium und einem vierjährigen Aufenthalt in Rom verbunden. Künstler, die in dem Wettbewerb scheiterten, bekamen keinerlei Gegenleistung für die geleistete künstlerische Arbeit. Es folgten vier Jahre in Italien. 1731 wurde Boucher an der königlichen Akademie als Historienmaler aufgenommen. 1733 heiratete er Jeanne Buseau. Ab 1734 war er für das französische Königshaus Ludwigs XV. tätig, wenig später für die Marquise de Pompadour.

Boucher war Dekorateur der Oper und übernahm 1755 nach dem Tod von Jean-Baptiste Oudry dessen Position als künstlerischer Leiter der Manufacture royale des tapisseries. Seit 1742 war er Maler des Königs (mit Pension). Um 1765 wurde er offiziell Hofmaler des Königs. Er arbeitete hart, malte eine große Zahl Bilder (die Bekanntheit stieg mit der Verteilung) und brachte es schon zu einer regelrechten Produktion, wie sich in ihm auch bereits ein industrieller Geist ankündigte.

Boucher vervollkommnete eine Technik zur Herstellung von Faksimiles aus farbigen Kreidegemälden. Bilder wurden zu dieser Zeit durch Kopien in Kupferstichen bekannt. Als offizieller königlicher Maler wurde Boucher sehr von Diderot und den Enzyklopädisten kritisiert. Man warf ihm vor allem während der Revolution vor, ein leichtlebiges und frivoles 18. Jahrhundert dargestellt zu haben. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde er wieder als großer Maler geschätzt. Man entdeckt sein Können in der Aktmalerei und der Darstellung ländlicher Szenen wieder.

Boucher malte vor allem für adlige Kundschaft; seine Bilder sind über ganz Europa verteilt. Er malte deutlich laszive, mythologische, allegorische und erotische Motive, die in ganz Europa beliebt waren. Sie ähneln den Motiven Antoine Watteaus, den er bewunderte. Er unterhielt ein Atelier mit Schülern, die oft seine Werke fertig ausführten, wiederholte Ausschnitte in verschiedenen Zusammenhängen und malte oft Kopien seiner Bilder für verschiedene Auftraggeber. Seine wohl eher praktisch skizzenhaft angelegten Zeichnungen sind interessant. Er entwarf Motive für Teppiche aus Beauvais und Porzellan aus Sèvres.

Seine Bilder hängen unter andrem in der Münchner Alten Pinakothek, im Schloss Charlottenburg in Berlin, im Louvre, der Sankt Petersburger Eremitage und im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.

Ähnlich wie Boucher malte sein Schüler Jean-Honoré Fragonard.

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