Frank Alva Buecheler

Frank Alva Buecheler
Frank Alva Buecheler

Frank Alva Buecheler (* 8. August 1960 in Hamburg) ist Theaterregisseur, Autor und Theatermanager. Er lebt in Berlin.

Wirken

Buecheler hat zuerst ein Architekturstudium an der TU Braunschweig begonnen und dann an der Universität Hamburg sowie der Freien Universität Berlin Deutsche Literatur, Theaterwissenschaft und Soziologie studiert. Er war Regieassistent in Salzburg und Lübeck, am Berliner Schillertheater und am Ernst-Deutsch-Theater sowie den Hamburger Kammerspielen.

Als Regisseur debütierte 1984 mit seiner Inszenierung von „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ in Freiburg im Breisgau. Für eine kurze Zeit war Buecheler Oberspielleiter am Stadttheater Hildesheim. Seitdem ist er freischaffend im In- und Ausland tätig.

Seit Anfang der 1990er Jahre tritt Buecheler auch immer wieder als international agierender Theaterproduzent in Erscheinung. So gründete er 1993 in Hamburg das Theater im Hafen und war anschließend von 1994 bis 2000 als dessen Leiter tätig („Buddy – Die Buddy Holly Story“). Außerdem baute Buecheler das Musicaltheater Bremen mit auf und produzierte dort 1999 die europäische Erstaufführung des Musicals „Jekyll & Hyde“; später war die Produktion auch im Theater an der Wien und in Köln zu sehen.

Für mehrere Jahre war Buecheler Associate Producer und gehörte zum Board des German Theater Abroad, das er in New York mit aus der Taufe hob.

Zusammen mit Anne Maar und Michael Ballhaus produzierte Buecheler 2005 den Film „Sonntagsluft“, der seine Inszenierung von Henrik Ibsens „Gespenster“ am Fränkischen Theater Schloss Massbach zeigt. Im Jahr darauf setzte er ein weiteres Ibsen-Stück in Szene, als er mit "En Folkefiende / Ein Volksfeind" das gesamte Gebäude der Nordischen Botschaften in Berlin bespielen ließ.

Für die Bad Hersfelder Festspiele brachte Buecheler 2008 „Jekyll & Hyde“ zusammen mit Texten von Friedrich Nietzsche auf die Bühne. 2009 legte er sich skandalträchtig bei seiner Uraufführungsinszenierung von „Edgar Alan Poe“ am Opernhaus Halle mit dem Komponisten Eric Woolfson ("The Alan Parsons Project") an, um dem Plot des Musicals mehr Plausibilität und Dramatik zu verleihen. Auch wenn Buecheler selbst dem Jazz- und Tanz-Musical „Sweet Charity“ in symbolistischer Weise ein Gedicht von Heinrich Heine implantierte (2011), gilt er doch als radikaler Gegner des Regietheaters deutscher Prägung und entwickelt seine konzentrierten, emotional dichten sowie auf Identifikation setzenden Inszenierungen aus dem Text, der Musik und der kooperativen Zusammenarbeit mit Schauspielern, Sängern und Tänzern heraus.

In Essays, Vorträgen und Medien-Auftritten engagiert sich Buecheler seit 2010 für eine rigorose Modernisierung von Produktions-, Arbeits- und Vertriebsstrukturen, um so den deutschen Stadttheatern zukünftig Attraktivität und Relevanz zu sichern, resp. diese für sie zurück zu gewinnen.

Buecheler unterrichtet immer wieder an verschiedenen Schulen und Hochschulen als Dozent (Hamburg, Berlin, Leipzig, München), von 1991 bis 1992 war er Gastprofessor für Regie am Bauhaus in Dessau.

Stücke: „Die Helden von Bern“ (zusammen mit Klaus Stawecki und Raimond Tarabay, UA 2004 am Pfalztheater Kaiserslautern), „Arbeit macht frei – der Kommandant spricht“ 2007, „Im Mai / In May“ Pop Chamber Opera zusammen mit Neil Hannon (The Divine Comedy) 2005/2011, „Die hinterhältigen Hunde der Zeit“ Szenischer Liederzyklus zusammen mit Volker M. Plangg (Musik) und Robert Pflanz (Raum und Video) 2011

Einzelnachweise


Weblinks


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