Frank Richter (Fußballspieler)

Frank Richter (Fußballspieler)

Frank Richter (* 5. Januar 1952 in Kamenz) war Fußballspieler in den DDR-Oberligamannschaften von Dynamo Dresden und Stahl Riesa und wurde in sieben Spielen der Fußballnationalmannschaft der DDR eingesetzt.

Frank Richters Fußball-Laufbahn begann bei der heimischen BSG Einheit Kamenz, die ihn als 16-Jährigen zur SG Dynamo Dresden delegierte. Dort machte er sich schon als Nachwuchstalent einen Namen. Er stand 19 Mal in der Junioren-Nationalmannschaft der DDR, mit der er 1970 das UEFA-Juniorenturnier gewann. 1974 wurde Richter mit der U-23-Auswahl Vize-Europameister, insgesamt absolvierte er mit den U-21- und U-23-Auswahlen 43 Spiele.

1969, mit 17 Jahren, bestritt der 1,74 m große Angriffsspieler seine ersten Spiele mit der Oberligamannschaft von Dynamo Dresden. In diesem Jahr begann die Erfolgsära der Dresdner, die bis 1978 fünf Meisterschaften und zweimal den DDR-Fußballpokal gewannen. In seinem ersten Meisterschaftsjahr 1970/71 war Richter in 23 der 26 Punktspiele eingesetzt worden, hatte allerdings nur zwei Tore erzielt. Die Saison wurde mit dem Endspiel um den DDR-Pokal abgeschlossen, in dem sich Dynamo Dresden und der Berliner FC Dynamo gegenüberstanden. Auch hier gewannen die Dresdner mit 2:1 den Titel, Richter stand jedoch nicht im Aufgebot. Er fehlte auch beim Pokalsieg 1977, wogegen er bei den weiteren drei Endspielen der Dresdner bis 1981, die alle verloren gingen, mit von der Partie war.

Diese Tragik setzte sich auch während seiner weiteren Laufbahn fort. Immer wieder durch Verletzungen gehandicapt, konnte er in den Folgejahren immer weniger eingesetzt werden. Im Meisterschaftsjahr 1972/73 noch in 19 Punktspielen dabei, war er bei seiner dritten Meisterschaft 1975/76 nur noch mit neun Einsätzen beteiligt. Seinen vierten Meisterschaftstitel erkämpfte er sich mit nur fünf Punktspielen, bei seiner letzten Meisterschaft 1977/78 konnte er noch einmal zehn Spiele bestreiten.

In der Spielzeit 1980/81 wurde Richter nur noch in der Hinserie im Oberliga-Aufgebot von Dynamo Dresden eingesetzt. Ende 1980 hatte er innerhalb von 12 Jahren 127 von 299 möglichen Punktspielen bestritten und dabei 20 Tore erzielt. Mit 29 Jahren musste er einsehen, dass sein Gesundheitszustand den hohen Ansprüchen des nun sechsfachen Fußballmeisters Dynamo Dresden nicht mehr gerecht wurde. Er wechselte im Januar 1981 zum kleinen Lokalrivalen Stahl Riesa, für den er bis zum Ende der Saison noch sechs Oberligaspiele bestritt, danach aber mit der Mannschaft den Abstieg in die zweitklassige DDR-Liga erleben musste. Im Sommer 1982 beendete Frank Richter endgültig seine Karriere als Fußballspieler.

Weitaus glücklicher verlief Richters Laufbahn in der DDR-Nationalmannschaft. Im Jahr seiner ersten Meisterschaft mit Dynamo Dresden, wurde er am 2. Februar 1971 zum ersten Mal in der A-Nationalmannschaft eingesetzt. Während der Südamerikatournee kam er im Spiel gegen Chile (1:0) in der 83. Minute für den Mittelstürmer Peter Ducke auf das Feld. Eine Woche später kam er gegen Uruguay (3:0) in der 43. Minute für den verletzten Linksaußenstürmer Eberhard Vogel ins Spiel und erzielte sein einziges Länderspieltor. Im dritten Tourneespiel, erneut gegen Uruguay (1:1) stand Richter auf Linksaußen in der Startelf. Bis 1973 kam er noch zu weiteren vier A-Länderspielen, insgesamt damit auf sieben Einsätze.

Nach dem Ende seiner Laufbahn als aktiver Fußballspieler war Frank Richter Trainer mehrerer unterklassiger Mannschaften, zuletzt beim Meißner SV 08. Außerdem entwickelte er sich zu einem begeisterten Pferdesportanhänger. Hauptberuflich wurde er nach 1990 Geschäftsführer eines Dresdner Autohauses.


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